Stack Methoden Vergleich

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
Stuessi
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Beitragvon Stuessi » 2. Sep 2017, 17:05

Hallo,

über Focus stacking gibt es viele Informationen im Netz.
In Focus Stacking von Kurt Wirz finde ich viele Informationen, ein knapper Vergleich der Methoden fehlt mir aber.

So kann man

1a. mit fest eingestelltem Fokus die Kamera verschieben
1b. bei fest eingestelltem Fokus das Objekt verschieben
2. bei fester Position von Kamera und Objekt den Fokus verändern
3. bei fester Position von Objekt und Objektiv den Sensor verschieben

Wann verwendet man welche Methode?
Worin unterscheiden sich die Ergebnisse der verschiedenen Methoden?

Viele Grüße
Georg
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Beitragvon Henk » 3. Sep 2017, 22:01

Hallo Georg,

verstehe nichts davon,

ganz genau könnte man Punkt 2 ergänzen:
2a. Objektive mit Innenfokussierung,damit Brennweitenänderung
2b. Objektive mit Tubusverschiebung ,damit ändern des Abstands zur Frontlinse.

mvG Ric
Sensorflecke sind meine variable Signatur
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Beitragvon Guppy » 3. Sep 2017, 22:42

Hallo Georg

Alles eine Frage des Abbildungsmassstabes, Freihand, Freiland oder im Studio.

Focus Stacking bei Landschaft und Architektur,
mit Fotoobjektiv, verändere ich den Focus mit der Distanzeinstellung am Objektiv,
mit Grossformatobjektiv, verändere ich die Tubuslänge (Auszug).
Alternativen sind unpraktisch.

Makroaufnahmen mit Makrofotoobjektiv im Freihand, da verändere ich die Distanz,
da ich das stabiler bewerkstelligen kann, wie zusätzlich am Fokusring zu drehen.

Makroaufnahmen mit Makrofotoobjektiv und Stativ, Veränderung der Distanz am Fokusring.

Im Makro- und Mikrobereich mit Objektiven
ohne Möglichkeit der Fokus-Distanzeinstellung am Objektiv (Vergrösserungs-, Lupen- und Mikroskopobjektiv),
verändere ich die Distanz zum Objekt.
Im Freiland bewege ich Kamera mit Objektiv
und im Studio bewege ich das Objekt.
Im Studio ist es auch möglich die Kamera mit Objektiv zu bewegen,
da diese aber üblicherweise schwerer ist wie das Objekt, bewege ich das Objekt.

Versuche im Makrobereich, bis 10:1 mit Veränderung der Tubuslänge (grössere Verstelldistanz bei gleicher Fokusänderung, wie durch Distanzänderung),
habe ich im gestackten Bild, keine Vorteile erkannt, jedoch ist für mich eine schrittweise Veränderung der Tubuslänge
nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie das Objekt zu verschieben,
also uninteressant.

Je nach Ausrüstung muss man die beste Möglichkeit mit Vergleichsaufnahmen ermitteln.

Die Focus Stacking Software, kann Verschiebungen des Bildausschnittes, der Bildgrösse (Vergrösserung),
in einem gewissen Bereich, der meistens reicht, bestens kompensieren.

Kurt
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Beitragvon Adalbert » 22. Sep 2017, 13:22

Hallo Georg,

ich verwende häufig die Variante 2a und zwar mit einem 200mm Foto-Objektiv mit Autofokus und einem unendlich korrigierten Mikroskop-Objektiv drauf.
Dann stacke ich mit dem AF des Foto-Objektivs gesteuert übers WLAN via eine App.
Diese Methode klappt mit kleinen ABMs und flachen Objekten.
Man sollte aber immer den Range so wählen, dass man sich in der Nähe von der Unendlichkeit des Foto-Objektives bewegt.

Mit dieser Kombination der Objektive kann man natürlich auch die Methoden 1a und 1b verwenden (dafür braucht man aber einen Schlitten).

Danke und Gruß,
ADi
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Beitragvon fermoll » 9. Okt 2017, 21:17

Ich habe im Systemkameraforum Beispiele der Variante 2 gefunden, die ich in der Qualität noch nicht gesehen habe.
AchimOWL fertigt mit Panasonic Kameras, seit neuestem mit der GH5 , Aufnahmen im 4k oder 6k PostFocusstack oder Focus Braketing Verfahren an und das sehr häufig freihand. Er verwendet im Makrobereich ein Olympus 60mm Makroobjektich auch mit Raynox 250 und das freihand . Es lohnt sich m.E., seine Bilder bei flickr anzuschauen. Wenn ich einige Jahre jünger und gesund wäre, wäre das meine Kamera.
Interessant ist, dass er Stacking auch mit Teleobjektiven macht:Eisvogel. Beispiel 2:Zitronenfalter
Zuletzt geändert von fermoll am 9. Okt 2017, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
Sony Alpha 77, Minolta 2,8/100 AF, Tamron 16-300 Tamron 150-600 AF u. OM-Makromaterial
Novoflex Schnellschussobjektive

Viele Grüße

Ferdi
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Beitragvon Werner Buschmann » 1. Dez 2017, 15:07

Hallo Ferdinand,

die Bilder von Achim KLuck sind der Hammer.
Auch seine Videos sind beeindruckend.

Ich denke es liegt zum großen Teil auch am
Fotografen und nicht an der Kamera.

Er kann es.
________________
Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
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im Forum gezeigten Bilder.
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Beitragvon Puenktchen » 19. Okt 2018, 21:27

Stuessi hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo,

über Focus stacking gibt es viele Informationen im Netz.
In Focus Stacking von Kurt Wirz finde ich viele Informationen, ein knapper Vergleich der Methoden fehlt mir aber.

So kann man

1a. mit fest eingestelltem Fokus die Kamera verschieben
1b. bei fest eingestelltem Fokus das Objekt verschieben
2. bei fester Position von Kamera und Objekt den Fokus verändern
3. bei fester Position von Objekt und Objektiv den Sensor verschieben

Wann verwendet man welche Methode?
Worin unterscheiden sich die Ergebnisse der verschiedenen Methoden?

Viele Grüße
Georg


An Metode 3 bin ich auch interessiert, gibt es dazu noch näheres?
1 und 1b sind optisch wohl genau gleich, und ich verwende 1a.
2 verwende ich bei AF Objektiven, weil die Kamera das automatisch macht/kann. Davon habe ich jedoch nur zwei und das sind keine Makro, dennoch gibt es Anwendungsfälle.
3 Davon habe ich gehört und es soll optisch günstiger sein als Methode eins.
Derzeit bin ich technisch dazu nicht in der Lage und bleibe daher bei Methode eins, aber so bischen schiele ich schon auch mal 3 zu verwenden. Besonders wenn es wirklich Vorteile hat. Daher würde ich darüber gerne mehr erfahren.

Uwe
Zuletzt geändert von Puenktchen am 19. Okt 2018, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Puenktchen » 5. Nov 2018, 07:06

:hallo: Hmm, Sensor verschieben ist wohl ungewöhnlich und das macht hier niemand?

U
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Beitragvon Guppy » 19. Dez 2018, 13:06

Hallo Stuessi

" Worin unterscheiden sich die Ergebnisse der verschiedenen Methoden?"

Stellt man einen Vergleich mit den unterschiedlichen Methoden her, kann folgendes der Fall sein:
Die Ergebnisse sind im besten Falle gleich, dies trifft aber höchst selten zu.
Normalerweise ist ein Ergebnis (Methode) die Beste.
Ein einmaliges Ergebnis sagt aber nichts aus!
Bei einer Methode kann das Setup, das man umbauen muss, perfekter funktionieren wie bei einem anderen Setup,
es spielen viele Faktoren eine Rolle. Diese weiteren Faktoren müssen absolut gleich sein, was in der Praxis oft nicht gelingt!
Wiederholt man den Vergleich an einem anderen Tag mit dem gleichen Objekt, kommt man sehr oft zu einem anderen Ergebnis,
also zu einer anderen Methode (Setup) die am geeignetsten erscheint.
Wiederholt man den Vergleich weitere Male, erkennt man, dass sich keine der Methoden klar erkennbar als die Beste zeigt.

Aus meinen Überlegungen und Vergleichen ist dies auch nicht verwunderlich.
Die dritte Dimension fehlt in Focus Stacking Bildern, weil für das gestackte Bild nur der Bereich der höchsten Auflösung zur Verwendung im resultierenden Bild kommt.
Das unterschiedliche perspektivische Verhalten in der leichten und starken Unschärfe, der unterschiedlichen Methoden,
kommt im resultierenden Bild nur minim zur Wirkung und ist für mich nicht störend, da ich keine hohe Massstabstreue anstrebe.
Was man beim Vergleich der Bilder der unterschiedlichen Methoden erkennt ist, dass sie leicht unterschiedlich "verzogen" sind.
Einzelne Bereiche unterscheiden sich minim in ihrer Grösse.
Dies ist auch der Grund, weshalb Focus Stacking Bilder in einigen Bereichen der wissenschaftlichen Fotografie nicht zur Anwendung kommt,
Zeichnungen sind präziser.
(Interessant wäre, die unterschiedlichen Methoden zu vergleichen, wenn ein telezentrisches Objektiv zur Anwendung kommt.)

Selbst wenn vom ersten zum letzten Bild eine Veränderung des Bildausschnittes, der Grösse eines Objektes oder ein Versatz besteht,
kann die Software dies ausgleichen, da sie es nicht vom ersten Bild zum letzten Bild anpassen muss,
sondern jeweils von Bild zu Bild, bei welchen die Veränderung nur extrem minim bestehen.
Da bei Focus Stacking die Stackschritte optimalerweise kleiner wie die Schärfentiefe sind,
sind die Unterschiede, von Bild zu Bild (Bildaussschnitt, Grösse, Versatz, Perspektive) extrem gering.

Werden zu grosse Stackschritte verwendet, also grössere wie die Schärfentiefe beträgt, (was man nicht tun sollte),
dann kann es sein, dass eine Methode klar erkennbar bessere Ergebnisse liefert, dies ist aber jenseits von der bewährten Stackschrittgrösse
und es werden dann noch weitere Stacking Artefakte im resultierenden Bild sichtbar (unscharfe Bereiche).

Somit wählt man eine praktikable, in der Praxis gut umsetzbare Methode und verfeinert diese.

Hallo Uwe
" Sensor verschieben ist wohl ungewöhnlich und das macht hier niemand?"
Das wäre das verschieben der Kamera zum Objektiv (oder umgekehrt), also durch Veränderung des Auszuges (z.B. Balgen).
Diese Methode wird angewendet und habe ich ebenfalls mehrfach versucht.
Auch für diese Methode gilt das oben erwähnte.

Kurt
Zuletzt geändert von Guppy am 19. Dez 2018, 14:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Stuessi » 16. Jun 2019, 11:41

Hier ist ein interessanter Vergleich aller Methoden:

http://zerenesystems.com/cms/stacker/do ... versusrail

Gruß,
Georg

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