Makro-Forum.de

Hi!
Nach längerer Abwesenheit hier im Forum melde ich mich nun zurück, da an meinem Setup vor kurzer Zeit ein Update stattfand und ich euch gerne daran teilhaben lassen möchte.
Eventuell gibt es ja auch den ein oder anderen, der sich auch schon einmal mit dem Thema befasst hat und sich so etwas nachbauen möchte.

Folgende Problematik:
Der PC und das Mikrosetup steht bei uns schon immer im Wohnzimmer. Sobald ich eine Stack-Reihe startete, musste man dem teilweise 1 1/2 Stunden lang im Rhythmus klackernden Shutter zuhören, wie er die Bilder nacheinander macht.
Da der Shutter bei meiner Kamera schon sehr laut ist, musste ich mir etwas überlegen.
Die Kamera (Sony a7r II) hat einen sogenannten Silent Shutter (geräuschlose Aufnahme), mit dem man komplett lautlos Bilder schießen kann. Damit hätte man nicht nur Ruhe im Raum, sondern würde seinen mechanischen Verschlussvorhang überhaupt nicht verwenden und somit unglaublich schonen.
Eigentlich ein gute Sache,...wenn man denn nicht mit Blitzen arbeitet.
Das Blöde ist nämlich, dass die Blitzfunktion deaktiviert wird, sobald man den Silent Shutter aktiv hat. Im Detail wird hier verhindert, dass an den zwei Kontakten des Blitzschuhs der Kamera bei Drücken des Auslösers ein Kurzschluss stattfindet. Damit der Blitz-Funkauslöser auslöst, wird aber genau dieser Kurzschluss benötigt.

Meine Idee war nun, diesen Kurzschluss, den mein Blitz-Funkauslöser für jedes geschossene Bild braucht, über eine Schaltung mittels Arduino Micro und Optokopplern selbst zu erzeugen.

Im Prinzip läuft es für jedes Foto nun wie folgt ab:
Wird über den Stackshot-Controller mittels Cinch-Buchse die Kamera ausgelöst, wird dieses Signal mittels Optokoppler-Schaltung auch an den Arduino weitergegeben. Im Arduino ist programmiert, dass sobald dieses Signal kommt, an einem anderen Ausgang zeitverzögert ein neues Signal erzeugt wird. Dieses wird auch wieder an einen weiteren Optokoppler weitergegeben, der dann den vom Blitz-Funkauslöser benötigten Kurzschluss erzeugt.

Die im Arduino eingestellte Zeitverzögerung habe ich so gewählt, dass ungefähr in der Mitte meiner gewählten Belichtungszeit (0,5 Sekunden) die Blitze ausgelöst werden.
Die kleine Box, in der sich alles befindet, wird lediglich mittels USB vom PC versorgt. Zusätzlich habe ich noch einen Einschalter mit Power-LED und zwei weiteren LEDs (eine blinkt bei Stackshot-Auslösung, die andere bei Blitz-Auslösung) verbaut. Das ist aber optional und nicht unbedingt notwendig.

Ich bin mir nicht sicher, ob meine Schaltung bei jeder Kamera funktioniert, da es ja auch unterschiedlichste Auslöserkabel für den Stackshot gibt.
Auf jeden Fall sollte man bei diesem Selbstbau ein wenig Elektronik-Kenntnisse besitzen, damit man sich auch nicht die Kamera zerstört.

Falls jemand Interesse hat, so etwas evtl. für sein Setup nachzubauen, kann mich gerne per PN kontaktieren, falls der Schaltplan, der Sketch des Arduinos oder einfach Infos benötigt werden.

Viele Grüße
Stefan

Hallo Lukas,
schön, dass es dir gefällt!
Ich bin auch deiner Meinung, Sony wird die Blitzfunktion aus deinen genannten Gründen mit Absicht gesperrt haben.
Mir war auch bewusst, dass zu möglichen Bild-Fehlern kommen könnte.
Trotzdem dachte ich mir, da es sich ja bei mir um sich nicht bewegende Objekte handelt, ich probiere es doch einmal aus.

Ich habe gestern mal einen Probestack des Randes einer Walnuss gemacht, um zu schauen, ob man auf den Einzelbildern und/oder auf dem fertig gestackten Bild irgendwelche Bildstörungen erkennen kann.
Die Bilder wurden mit 3 Yongnuo-Blitzen mit der Stärke 1/16 und einer Kamera-Belichtungszeit von 0,5 Sekunden gemacht.

Und meiner Meinung nach kann man nichts erkennen, alles recht gleichmäßig ausgeleuchtet.
Evtl. seht ihr etwas ungewöhnliches?
Im Anhang mal ein Einzelbild und der fertige Stack.

Gruß Stefan

Hallo Lucas,
Mit den Blitzen bin ich bei meinem Setup schon am Limit, was die Distanz angeht. Näher geht es eigentlich nicht mehr.
Das Bild wurde bei 8:1 gemacht. Das bedeutet bei meiner Einrichtung, dass der Auszug in diesem Fall sehr lang ist und deshalb die Blitze entsprechend stark eingestellt werden müssen.
Ich kann aber gerne auch ein Beispielbild machen, bei dem die Blitze auf 1/128 gestellt sind. Dann wird jedoch der ABM entsprechend kleiner werden.
Bilder werden folgen...

Gruß Stefan

Hallo Lucas,
ich habe nun mal ein Probebild mit 1/128 Blitzstärke erstellt.
Den Stack habe ich jetzt erst mal gespart, da die Bildfehler ja eigentlich auf den Einzelbildern zu sehen sein sollten.
Das Bild ist nun im ABM von 6:1, leider ein wenig dunkler, wegen dem 1/128 Blitz eben.
Kannst du Fehler auf dem Bild erkennen?

Gruß Stefan

Hallo Stefan,
hochinteresant daß Du gerade einen Thread zu diesem Thema eröffnest wo ich auch gerade auf der Suche nach Lösungen dazu bin.
Momentan benutze ich zum Stacken einen normalen Intervalltimer und das Verschieben geht kontinuierlich. Aber in Kürze bekomme ich das Stackshot Analogon von WeMacro.
Ich kenne mich leider in Elektronikfragen nicht so aus. Gibt es irgendwo eine detaillierte Anleitung wie man Deinen Schwarzen Kasten bauen kann?

Viele Grüße,
Alexander

Hi,
ich habe jetzt mal die Zeit gefunden, die Testbilder mit einem weißen Papier
zu machen. Man sieht, dass bei allen Blitzstärken, die für mich zu Verfügung stehen, keine Artefakte erkennbar sind. Die schwarzen Ecken bitte nicht beachten, diese kommen von der Adaptierung an den Novoflex Balpro Balgen und kann ich nicht vermeiden.

Durch Herumprobieren habe ich dann versucht, die beste Verschlusszeit, die mit der Box möglich ist, herauszufinden:
Zu testende Verschlusszeit eingestellt, die Zeitverzögerung im Arduino angepasst, dann immer 10 Bilder gemacht und geschaut, ob auf einem der Bilder ein schwarzer Balken oben oder unten zu sehen ist.
Das Ergebnis war, dass der Sweetspot bei 1/8 Verschlusszeit liegt. Bei dieser kann man mit 1/8 und 1/128 Blitzstärke ohne Probleme fotografieren. Bei 1/10 gibt es bei 10 Bildern ist immer wieder eines dabei, bei dem ein schwarzer Balken oben oder unten zu sehen ist.

Reihenfolge der Bilder:
1/1 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/2 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/4 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/8 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/16 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/32 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/64 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/128 Blitzstärke, 0,5 Sec Verschlusszeit
1/128 Blitzstärke, 1/8 Sec Verschlusszeit

Grüße Stefan

Hier die weiteren Testbilder:

Hi!
Kurzes Update:
Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Verschlusszeit 1/8 Sekunde zu knapp dimensioniert ist.
Nach einem Stack mit 1/16 Blitzstärke habe ich gemerkt, dass sehr viele Bilder im oberen Bereich noch einen schwarzen Balken aufweisen.
Ich gehe nun auf Nummer Sicher und stelle die Verschlusszeit auf 1/5.
Da bei mir der Stack sowieso stockdunkel gemacht wird, habe ich eh nicht das Riesenproblem mit längeren Verschlusszeiten.

Gruß Stefan

Hallo Stefan,
ich blitze auch so, wie Du
Bei mir wird aber alles von dem Schlitten (Arduino) gesteuert.
Mein Problem war, dass der einfache Transceiver das Blitzen auf den zweiten Vorhang nicht übertragen konnte.
Der zweite Grund war, das ich für die Tropfenfotografie einen präzise berechneten Zeitpunkt für das Blitzen brauche.
Das funktioniert mit meiner Kamera nicht, weil sie keine feste Auslöseverzögerung hat.
Der Unterschied beträgt manchmal mehrere Millisekunden. Das ist aber bei Tropfen entscheidend.
Danke und Gruß,
ADi

Hallo Adi,
müssen die Bilder, speziell bei Tropfenbilder auf den zweiten Vorhang geblitzt werden, oder hat das bei Makrobildern einen Vorteil?
Dass es bei Tropfenbildern auf genaueste Zeiten ankommt, kann ich mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen.

Ich konnte bei meinem Setup jedenfalls feststellen, dass die Bilder doch besser mit 0,5 Sekunden Verschlusszeit gemacht werden sollten, da bei 1/5 bei den ersten Bildern des Stacks immer wieder Aufnahmen mit schwarzen Balken zu finden waren. Ich vermute, dass entweder die Blitze oder die Kamera erst „warmlaufen“ müssen, damit es mit der kürzeren Zeit richtig läuft.

Gruß Stefan