Kennt ihr das schon?

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Protoplasma
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Kennt ihr das schon?

Beitragvon Protoplasma » 22. Mär 2009, 23:16

Hallo,
möchte mal einen Link reinstellen.
Charles Krebs: "Microphotography with bellows"
Da werden Mikroskopobjektive an ein Balgengerät montiert und das Zwischenbild aus den Mikroskopobjektiven direkt auf den Sensor projiziert. Alles im Auflicht. Sogar mit 40x Vergrößerung scheint es geklappt zu haben.
Das beste kommt noch: Er hat total viel gestackt! 99 Bilder pro Stack waren schon drin...
Viel Spaß euch also beim Durchlesen-falls ihr den Link noch nicht kennt :wink:
tschüß
Nicolas
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Beitragvon Reinhard » 23. Mär 2009, 17:35

Oh my God

Ich brauch auch so ein Ding !

Beste Grüße
Reinhard
www.feuersalamander-dvd.de
mayuka2
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Beitragvon mayuka2 » 23. Mär 2009, 18:20

Womit hat er das genau gemacht? Er hat die Kamera scheinbar auf so ein Makroskop gesetzt?
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Beitragvon Protoplasma » 23. Mär 2009, 18:45

Also es geht so:
Mikroskopobjektive liefern ja ein direkt vergrößertes Abbild mit dem aufgraviertem Vergrößerungsfaktor. Z.B. 4x, 10x, 20x wären übliche Vergrößerungsfaktoren. Dieses Abbild ist meist nicht frei von Abbildungsfehlern wie CA und SA. Die Objektive hat er aber extra so ausgewählt, dass es welche völlig ohne Abbildungsfehler sind. Ich würde sie mal "Super-Apos" nennen.
Dann hat er das Mikroskopobjektiv über ein Balgengerät vorm Body platziert. Ob mit Mikroskopstativ oder ohne, weiß ich nicht.
Der Body ist dann noch an einem Reprostativ- also wird Arbeiten in der freien Natur unmöglich ;)
Und alles wird bei ihm geblitzt...ist auch logisch, wenn man bedenkt was wir für Probleme bei 1:1 haben, was muss dann erst bei 10:1 oder sogar 40:1 sein. Und die Tiefenschärfe nimmt auch ab, sodass er für einen Stack 99 Bilder macht (s.o.)!

P.S.: Wenn ich das Geld hätte würde ich mir sowas auch anschaffen, keine Frage ;) Vorher kommt aber erst noch ein Rucksack, Polfilter, Stativ (...)
tschüß

Nicolas
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Beitragvon Luca » 23. Mär 2009, 19:04

Wahnsinn...
Der User Guppy ist glaub ich vom Stuhl gekippt sonst hät er hier auch was reingeschrieben. :wink:
Sieht sehr elegant aus, diese Mikros, aber ist halt auch ein Heidenaufwand. Für mich wär das nix.
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Beitragvon Canonator » 23. Mär 2009, 21:43

Hmmm, sieht schon interessant aus. Allerdings ist wohl jedes Tier tot oder betäubt. Ich glaube kaum, dass man bei solchen Maßstäben Stacks von 100 Bildern so perfekt hinbekommt. Bei lebenden Tieren bewegt sich immer was (Fühler, Härchen...). Aus Erfahrung mit dem MP-E und stacken weiß ich wovon ich spreche...

Ich würde sagen: so was ist am lebenden Tier im Feld unmöglich...von daher eher nicht mein Fall.
MfG,
Matthias
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Beitragvon mayuka2 » 23. Mär 2009, 22:08

In der Zoologie ist es Gang und Gäbe Käferlein mit Ethanol zu töten. Und wenn du sowas mal machen musstest, dann wirst du schnell erkennen das es eine ganze Weile dauert bis die Käfer tot sind. Du ertränkst diese regelrecht im Alkohol. Na ja. Manchmal findet man glücklicherweise tote Exemplare. Aber mit einem Mikroskop kannst du ja auch nicht ins Feld gehen.
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Beitragvon Lothman » 23. Mär 2009, 22:11

mayuka2 hat geschrieben:Womit hat er das genau gemacht? Er hat die Kamera scheinbar auf so ein Makroskop gesetzt?



In Photomacrography.net ist Charles Krebs aktiv und verrät seine Tricks.
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Beitragvon Protoplasma » 23. Mär 2009, 22:54

mayuka2 hat geschrieben:In der Zoologie ist es Gang und Gäbe Käferlein mit Ethanol zu töten. Und wenn du sowas mal machen musstest, dann wirst du schnell erkennen das es eine ganze Weile dauert bis die Käfer tot sind. Du ertränkst diese regelrecht im Alkohol. Na ja. Manchmal findet man glücklicherweise tote Exemplare. Aber mit einem Mikroskop kannst du ja auch nicht ins Feld gehen.

Ich habe mal eine Biene getötet, indem ich sie mit einem Elektroschocker geschockt hab. Das ging wenigstens schnell. Die Biene hat aber auch fast gar nicht mehr gelebt, das war im Herbst...
Ethanol finde ich grausam, bitte nicht machen :x
tschüß

Nicolas
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Beitragvon Guppy » 23. Mär 2009, 23:08

Guppy ist nicht vom Stuhl gekippt!
Sondern ich habe vor langer Zeit die Aufnahmen von Charles Krebs gesehen und habe so zu Helicon Focus gefunden.
Im Vergleich zu Krebs (sofern man diesen Vergleich an stellt), sieht man mich nicht, ausser man ist Mikrofotograf und hat die richtige Optik.
Es gibt noch schlimmeres wie Krebs.
In meiner Heimatstadt gibt es einen Herrn Martin Oeggerli er hat eine WebSite die Adresse beginnt mit WWW dann kommt ein Punkt, micronaut, wieder ein Punkt und dann CH.
Der ist noch eine Einheit kleiner wie Krebs (seine dargestellten Objekte).
Ich verwende ebenfalls Mikroskop oder deren Objektive, ich weiss aber nicht, ob diese Mikroskopaufnahmen im Makro-Portal erwünscht sind.

Wir sind Hobby Fotografen und geben was wir können. Oft weniger Qualität wie Profis, zwischendurch in einem speziellen Gebiet kann es aber ohne weiteres sein, dass ein Hobby Fotograf gleiches oder Besseres leistet.
Hobby soll Freude bereiten und es ist schön wenn man dabei auch eine gewisse Qualität produziert.
Jeder sollte aber versuchen auch ein Hobby zu betreiben, indem er schlecht ist und schlecht bleibt, kein Leistungsdruck wie bei der Arbeit, sondern nur Freude und Zufriedenheit, etwa so wie beim S.., oder der LOMOgraphie.

Ein wichtiger Unterschied ist die Arbeitsdistanz.
Mit Zwischenringen, Balgen und üblichen Foto-Makro-Objektive ist der Arbeitsabstand bei etwa 70mm.
Mit Mikroskop oder Mikroskop-Objektiven ist er unter 10mm.

Jede Autofahrt, Fahrradfahrt, jeder Besuch in einem Naturschutzgebiet fordert Tierleben.
Sie kleben an der Windschutzscheibe, werden verschluckt oder zertrampelt, ohne dass ihr Leben eine Botschaft hinterlassen hat.
Jedes fachgerecht getötete Tier bringt weniger Leid, wie die Haltung von Tieren zur Fleischproduktion!
Ja die Tiere müssen tot sein. Das Präparieren, entfernen was stöhrt, reinigen mit Pinsel, Luft, Wasser, Alkohol u.s.w. gehört dazu. Ev. geht das Präparat dabei in Brüche. Richtig Licht setzen. Ausschnitt in Ruhe wählen. 90 Aufnahmen, Stacken, Computer stürzt ab, gehört auch dazu.
Dies ist etwas anderes, wie am Morgen früh die Natur zu geniessen.
Was nicht heisst, dass man sich zwischendurch auch mal die Füsse zertretten geht.
Es ist eventuell eine andere Welt.
Doch auch diese ist SCHÖN.
Lasst uns Fotografieren, jeder auf seine Art.

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