Wovon...

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Protoplasma
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Wovon...

Beitragvon Protoplasma » 6. Jul 2009, 16:44

Hallo,
ich denke das Problem kennt jeder.
Man liest immer wieder verschiedenste Faktoren in verschiedensten Kombinationen, die die Schärfentiefe beeinflussen :D
Was ist aber jetzt wirklich wichtig?

Was ich bisher gelesen habe; und auch ein paar anmerkungen dazu:
-Brennweite ?
-Aufnahmeabstand (war es Sensor-Objekt oder Objektivvorderkante-Objekt oder Blendenebene-Objekt?)
-Abbildungsmaßstab ?
-Blende (ja)
-Sensorgröße (verstehe ich nicht; wenn ich bei einer Nikon D700 Ränder z.B. mit einer Art Schablone abdecken würde, bis der Sensor nur noch in der Größe eines D40-Sensors frei ist, vergrößert sich doch dadurch nicht die Schärfentiefe?)
-Pixel-Pitch (ist das so, dass wenn die Unschärfekreise größer als eine Fotodiode werden, sie dann auf andere Fotodioden überragen und dadurch erst diese Stelle unscharf erscheint?)

Könnt ihr mir mal helfen?
tschüß
Nicolas
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Dedder
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Beitragvon Dedder » 6. Jul 2009, 17:36

Hallo Nicolas,
ich möchte mal versuchen Deine Fragen zu beantworten.

Also ich denke mal es ist so, dass bei gleichem Abildungsmasstab die Schärfentiefe immer gleich groß ist. Wenn Du also ein Objekt im Kleinbildformat Formatfüllend abbildest dann kann es 36mm lang sein bei 1:1. Wenn deine Kamera aber nur nen Sensor mit der halben Größe hat und Du das Objekt formatfüllend abbildest dann brauchst Du auch nur den halben Abildungsmasstab und hast damit schon mal mehr Schärfentiefe (aber auch mehr Probleme beim Freistellen vom HG). Eigentlich müsste das auch unabhängig von der verwendeten Brennweite sein, es ändert sich nur der Aufnahmeabstand.

Der Aufnahmeabstand wird immer von der Film (Sensor)ebene gemessen. Früher war mal eine Markierung auf der Kamera (Ein Kreis mit einem Strich durch).

Blende weißt Du ja, Große Zahl = kleine Blendenöffnung = viel Schärfentiefe
Kleine Zahl = große Blendenöffnung = wenig Schärfentiefe

Hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen und hab Dich nicht noch mehr verwirrt
Gruß Dedder
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Beitragvon Guppy » 6. Jul 2009, 22:01

Schärfentiefe hat nur bedingt mit Schärfe zu tun.
Schärfe bezeichnet das Auflösungsvermögen an einem PUNKT.
Schärfentiefe bezeichnet, in wie weit (Abstand in Meter, bis Abstand in Meter) man das Empfinden hat, dass das Bild in etwa scharf ist.
Wichtig ist! Je grösser die Tiefenschärfe umso unschärfer ist die Schärfe!
Ist zum Beispiel die optimale Schärfe einer Kombination von Kamera und Optik bei Blende 5,6 dann nimmt man an, dass bei Blende 8 oder 11 der Bereich (Distanzbereich) der Schärfe zu nimmt.
Das ist richtig, doch es nimmt nur der Bereich der Schärfe zu, die eigentliche Schärfe nimmt ab.
Das Freistellen eines Objektes (mit kleiner Blendenzahl(grosse Öffnung)) ist sehr beliebt, nicht nur weil der Hintergrund unschärfer wird, sondern auch weil das Objekt der Begierde schärfer wird.

Grundsätzlich gilt,
je näher du gehst (immer bei idealer Blende) umso schärfer wird es, doch die Schärfentiefe nimmt ab.

An folgender Adresse ist einiges professioneller erklärt:
http://www.photonik.de/fileadmin/pdf/fa ... 8_B_36.pdf
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Beitragvon Steffen_Class » 10. Jul 2009, 15:32

Max hat geschrieben:eigentlich sind Deine Fragen genug für ein ganzes Semester (oder mehr) :?
die ST ergibt sich für einen bestimmten Zerstreuungskreis aus ...
Die Sensorgröße hat - du hast recht - gar nichts mit der ST zu tun (obwohl massenweise so getan wird).


Hallo Max,
Du widersprichst Dir selbst. Einerseits ergibt sich die ST für einen bestimmten Zerstreuungskreisdurchmesser aus ... und andererseits hat die Sensorgröße gar nichts mit der ST zu tun, obwoh massenweise so getan wird.
Weißt Du nicht, daß man, um den Zerstreuungskreisdurchmesser zu erhalten, die Länge der Sensordiagonalen durch 1500 teilt? Also Zerstreuungskreiß = Sensordiagonale in mm : 1500
Siehe hier: http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ ... lende.html

Wenn also die ST vom Zerstreuungskreis abhängt, welcher wiederum von der Sesordiagonalen abhängt, dann hängt doch die St von der Sensorgröße ab (wenn die Bilder, welche mit unterschiedlichen Sensorgrößen aufgenommen wurden, anschließend alle auf dieselbe Größe (a cm x b cm) vergrößert werden).

Und außerdem, hier:
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ ... -abbm.html
kann man die ST berechnen lassen, in Abhängigkeit von Blende, Zerstreuungskreisdurchmesser, Abbildungsmaßstab (> 0.1), u. Brennweite, welche nicht unbedingt angegeben werden muß, (man erhält bei nichtangeben allerdings nur die Ausdehnung der ST in mm u. nicht von wo bis wohin die Schärfentiefe geht.); aber nun gut, Du hast ja selbst schon geschrieben, daß die ST vom Zerstreuungskreisdurchmesser abhängt.
Gruß Steffen
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Re: Wovon...

Beitragvon Steffen_Class » 10. Jul 2009, 16:18

Protoplasma hat geschrieben:Was ich bisher gelesen habe; und auch ein paar anmerkungen dazu:
-Brennweite ?
-Aufnahmeabstand (war es Sensor-Objekt oder Objektivvorderkante-Objekt oder Blendenebene-Objekt?)
-Abbildungsmaßstab ?
-Blende (ja)
-Sensorgröße (verstehe ich nicht; wenn ich bei einer Nikon D700 Ränder z.B. mit einer Art Schablone abdecken würde, bis der Sensor nur noch in der Größe eines D40-Sensors frei ist, vergrößert sich doch dadurch nicht die Schärfentiefe?)
-Pixel-Pitch (ist das so, dass wenn die Unschärfekreise größer als eine Fotodiode werden, sie dann auf andere Fotodioden überragen und dadurch erst diese Stelle unscharf erscheint?)


Alle Punkte sind richtig.
Die Erklärung zum Pixel-Pitch ist richtig.
-Sensorgröße ist auch richtig, wenn man den D40-sensorgroßen Ausschnitt vor dem Betrachten der Bilder auf die gleiche Größe vergrößert, wie auch der FX-Sensor (bzw. der KB-Sensor) vergrößert wurde, dann vergrößert man den Schärfentiefebereich ja mit!
LG Steffen
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Beitragvon Protoplasma » 13. Jul 2009, 13:52

Max hat geschrieben:
Es ist deshalb ratsam, besser nicht mit der "Abhängigkeit der ST von der Sensorgröße" zu argumentieren. Die physiklaisch-optisch gegebenen Paramter für die ST sind Brennweite, Aufnahmeabstand und Blende. Der Zerstreungskreis ist eine standardisierte, aber in Grenzen variable Annahme.

Max

Das meinte ich ja, also wenn man sich mal folgendes überlegt:
Manni macht mit seiner Olympus ein formatfüllendes Bild von einer Biene. Seine Bilder haben dann eine größere ST.

Schaut man sich aber seine Bilder an, auf denen er bis zur kürzest möglichen Distanz fokussiert hat (grade letztens hat er da ein schönes Foto von einer Raubflieg glaube ich hochgeladen), dann ist dort die ST auch gering.
Zitate wie "der ABM liegt bei Olympus bei 2:1" stören mich dann aber wieder :(
Zuletzt geändert von Protoplasma am 15. Jul 2009, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
tschüß

Nicolas
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Beitragvon Steffen_Class » 15. Jul 2009, 16:30

Max hat geschrieben:Und nicht jedes Bild soll oder muss durch Repruktion auf die Standradgröße gebracht werden. Wenn der AM ( aus Brenweite und Abstand) gleich ist, spielt die Sensorgröße keine Rolle, hier kann und muss der Zk für Halb- und Vollformat gleich bleiben.

Es ist deshalb ratsam, besser nicht mit der "Abhängigkeit der ST von der Sensorgröße" zu argumentieren. Die physiklaisch-optisch gegebenen Paramter für die ST sind Brennweite, Aufnahmeabstand und Blende. Der Zerstreungskreis ist eine standardisierte, aber in Grenzen variable Annahme.

Max

@ Max,
Das sehe ich anders!
Steffen
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Beitragvon Steffen_Class » 16. Jul 2009, 15:52

Protoplasma hat geschrieben:Zitate wie "der ABM liegt bei Olympus bei 2:1" stören mich dann aber wieder :(


Ist ja auch falsch formuliert, wenn das verwendetet Objektiv einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1 hat!

Wenn man es richtig formulieren möchte sollte man schreiben: der ABM liegt bei Olympus bei 2:1 auf KB (Kleinbild) bezogen.
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Beitragvon SunTravel » 24. Jul 2009, 15:37

Hier:

http://www.makro-forum.de/ftopic30270.html

sind eineige Berechnungsbeispiele zur Schärfetiefe, vielleicht hilft dir das ja weiter.

Gruß

Uwe
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