5:1 - 10:1 Frage zur Ausrüstung

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Beitragvon Guppy » 22. Dez 2009, 20:26

Hallo Ronny
Herzlich Willkommen im Forum.

Hier die Antwort zum LUMINAR:
Das Auflagemass ist der Abstand zwischen dem Anschluss des Objektiv und der Filmebene.
Arbeitsdistanz ist der Abstand zwischen dem Objektivgehäuse und dem Objekt.
Als kürzestes Auflagemass verwende ich 120mm (160mm werden beim Mikroskop verwendet). Ein noch kürzeres Auflagemass bringt am Rand Unschärfe und Farbfehler.

Zeiss LUMINAR 25mm/0,15
Bei einem Auflagemass = 120mm
Abbildungsmassstab = 4.7:1
Arbeitsdistanz = 20mm

Bei einem Auflagemass = 270mm (220mm Verlängerung + 50mm Auflagemass Kamera)
Abbildungsmassstab = 11.2:1
Arbeitsdistanz = 16mm



Zeiss LUMINAR 40mm/0,12
Bei einem Auflagemass = 120mm
Abbildungsmassstab = 2.3:1
Arbeitsdistanz = 40mm

Bei einem Auflagemass = 270mm (220mm Verlängerung + 50mm Auflagemass Kamera)
Abbildungsmassstab = 6:1
Arbeitsdistanz = 30mm

Zur Beleuchtung:
Es besteht bei diesen Vergrösserungen die Gefahr des Verwackelns.
Ringblitz, Zangenblitz, nach Möglichkeit mit einer hohen Leitzahl, damit nicht die volle Leistung gebraucht wird, denn bei gedrosselter Blitzleistung ist die Blitzdauer kürzer!

Zur Schärfe:
Bei solcher Vergrösserung ist die Schärfentiefe minimal, da die richtige "förderliche Blende" verwendet werden muss. Bei den beiden LUMINAR bedeutet dies, dass die Blende voll geöffnet (Stellung "1") sein muss um die volle Schärfe zu erreichen.

Zum Schlitten:
Montiere das Ganze zu Hause auf deinen Bino-Arbeitstisch, dort kannst du auch erfolgreich Stacken.

Vorerst wünsche ich dir viel Geduld und Erfolg

Kurt
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Beitragvon SunTravel » 23. Dez 2009, 08:21

Hi Ronny,

bei dem 40er und f5.6 hast Du 0,063mm Schärfentiefe (0.0233mm Zerstreukreis)

Du benötigst als einen Einstellschlitten der sich sehr fein verstellen lässt. Ich würde eine Messuhr anbauen um genau zu sehen wieviel verstellt wird.

Gruß

Uwe
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Beitragvon Guppy » 23. Dez 2009, 12:13

Hallo Ronny. Ich verstehe deine Angaben nicht. Was meinst du mit "bei dem 40er und f5.6"? Die Luminare haben Blendenangaben mit 1, 2, 4, 8, 15 u.s.w.

Luminare haben ein normales Mikroskop Objektivgewinde.
Einen Adapter habe ich in Auktionshaus gefunden. Dieser Verkäufer ist auch direkt erreichbar, suche nach dem Namen "Adriano Lolli". Der Adapter heisst: "Adattore foto RMS PHOTAR LUMINAR canon nikon pentax". Der Adapter passt nicht für alle Kameramodelle, sondern jeweilen nur für ein Kameramodell. Er kostet etwa Euro 46.-.
Für durchgehend gute Schärfe, bei ganz geöffneter Blende, sind etwa 30-50 Aufnahmen pro Millimeter notwendeig.
Bei leicht geschlossener Blende "Stellung 2" (dadurch ist die Schärfe nicht ganz optimal) reichen 10-20 Aufnahmen pro Millimeter.
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Beitragvon SunTravel » 23. Dez 2009, 13:21

Hi Ronny,

f5.6 habe ich gewählt weil es schon bei dem ABM eine Blende ist die an der Grenze zur deutlichen Beugungsunschärfe ist.

Bei f4 und 5:1 bleiben noch 0,045mm ST

Kannst Du hier selber nachsehen:

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ ... -abbm.html

Ein Castel-Q ist sicher nicht optimal dafür, geht aber besonders in Verbindung mit einer Messuhr auch.

Wenn ich sowas oft machen wollte würde ich mir eine defekte Fräsmaschine kaufen und die als Fototisch umbauen.

Gruß

Uwe
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Beitragvon Guppy » 23. Dez 2009, 15:00

Hallo Rony
Meine Angaben beziehen sich auf eigene Erfahrung in der Praxis.
Bei den Luminaren verstelle ich den Arbeitsabstand mit einem Manfrotto-Schlitten. Eine Umdrehung der Einstellschraube entspricht einem Millimeter Vorschub. In die Einstellschraube habe ich einen Inbusschlüssel gesteckt um den Hebelarm zu verlängern, damit lassen sich 20 Aufnahmen pro Umdrehung und Millimeter bewerstelligen.
Erst bei noch grösserer Vergrösserung 10:1 bis 80:1 verwende ich einen Mikroskoptisch (Optikteil demontiert) der sich um 1/1000mm verstellen lässt.
Oft ist es so, dass die gestackte Aufnahme keine erkennbaren Unterschiede zeigt, wenn man nur jedes zweite Bild stackt.
Ich kenne die Seite von Elmar Baumann natürlich bestens und nehme seine Theorie als Anhaltspunkt.
In der Praxis versuche ich dann die Grenzen der Theorie auszuloten.
Betreffend Fräsmaschinen habe ich mir solche für Feinmechaniker angeschaut, doch Standard ist dort etwa 3-4mm pro Umdrehung. Es gibt natürlich auch präziesere Vorrichtungen, doch bevor ich mir so was kaufte, versuchte ich es auf einfachere Art.
Mach dich nicht verrückt mit der Theorie, sondern beginne mit der Praxis.
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Beitragvon SunTravel » 23. Dez 2009, 15:10

Fräsmaschinen haben oft eine 0.01mm Skalierung an den Spindeln für die Kopf oder Tischbewegungen, das reicht locker aus. Stabiler und schwingungsärmer gehts kaum...

Gruß

Uwe
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Beitragvon SunTravel » 23. Dez 2009, 18:35

Fräsmaschinen lassen sich immer in 3 Achsen verstellen...

Gruß

Uwe
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Beitragvon Helmchen » 23. Dez 2009, 19:57

Es gibt sogar 5-Achs-Fräsmaschinen :P

Der Tisch geht rechts links (X)
Der Tisch geht hoch und runter (Z)
Und der Kopf geht vor und zurück (Y)

Es gibt auch kleine CNC-Fräsmaschinen für daheim ... (CNC-Fräsmaschine verfährt genauer)
Vielleicht bekommst so eine nur ohne Fräseraufnahme oder so? Weiß halt auch nicht was es
kosten darf ^^
Gruß Thomas :-)
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Beitragvon Lothman » 25. Dez 2009, 14:43

bei 10:1 kann 1/100mm schon mal knapp werden und nur bei sehr teuren (manuellen) Fräsmaschinen aus der Feinmechanik sind die Skalen im 1/100 Bereich ansonsten eher im Bereich 5/100, was für 10:1 wiederum zu knapp ist. Da in Fräsmaschinen meist eine Gewindespindel (Kugelrollspindel) verbaut ist mit einer Steigung im Bereich 2-6 mm/Umdrehung ist von Hand eine Positionierung im 1/100 Bereich nicht repruduzierbar machbar. Dazu ist erst eine Untersetzung zwischen Handrad und Spindel notwendig, ähnlich wie es beim Grob- Feintrieb von Mikroskopen gemacht wird.

Ein einfacher xy-Kreuztisch zur Positionierung und eine sogenannter Fokus Block
http://www.meijitechno.com/compound_focus_block.htm
sind m.E. wesentlich besser geeignet als eine Fräsmachine, stabile Mechanik drum rum natürlich vorausgesetzt. Oder man schlachtet ein Mikroskop, da ist all dies in kleinem Maßstab schon eingebaut.

Im englischsprachigen Nachbarforum gibt es verschiedenste Ausführungen zu bewundern:
http://www.photomacrography.net/forum/v ... php?t=2825

Mein Traum wäre eine einfacher käuflicher Schrittmotorantrieb, wo ich die Schrittweite einstellen kann, dann per Kabelauslöser das Bild machen, neu positioniere und wieder ein Bild mache...


Gruß
Lothman
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Beitragvon HCS » 27. Dez 2009, 23:22

Lothman hat geschrieben:...Mein Traum wäre eine einfacher käuflicher Schrittmotorantrieb, wo ich die Schrittweite einstellen kann, dann per Kabelauslöser das Bild machen, neu positioniere und wieder ein Bild mache...

Sowas wie das hier? Hub 10mm bei 0,625µm Auflösung, Schrittweite wählbar und Kabelauslöser überflüssig. Positioniert µC-gesteuert und löst Kamera vollautomatisch aus, sozusagen Kaffeetrinken beim Stacken (das Bild rechts ist die zugehörige Mechanik).
Dateianhänge
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Bildausschnitt ca.:
Stativ:
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort:
Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Bildausschnitt ca.:
Stativ:
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort:
Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
Stepper&uC2.jpg (97.72 KiB) 3361 mal betrachtet
Stepper&uC2.jpg
Grüße
Christian


www.natur-foto-technik.de

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