StackShot, automatischer Makroschlitten von Cognisys

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
miclindner
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Beitragvon miclindner » 2. Aug 2010, 14:00

... nur weil es hier angesprochen wurde (Batteriebetrieb), für das Freiland eignet sich das Ganze mal von der Größe abgesehen weniger, da man in den Größenbereichen, um die es dort geht, die windinduzierten Objektbewegungen auch statischer Motive mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr kompensieren kann.

Wer ein gutes Auflichtmikroskop hat (das man noch für andere Dinge benutzen kann), kann auch manuell damit Ähnliches anstellen, da der Triebvorlauf wie bei einem Durchlichtmikroskop genau definiert ist (in der Biologie wird das auch zum mikroskopischen Messen verwendet).

Es sind sehr schöne Bilder (auch mit plastischer Tiefenwirkung), aber Bereiche, wo es um 1/1000 mm gehen soll, haben in der praktischen Fotografie auch ihre Grenzen, da erinnere ich mich an meine etwas eintönigen Sitzungen im fensterlosen Institutskeller mit dem REM (da verlässt man ja auch aus guten Gründen den Bereich des sichtbaren Lichtes); die schwarzweißen Aufnahmen von Flügelschuppen müssen dann natürlich nachkolloriert werden.

Auf der anderen Seite bin ich dann froh über die "normale" Makrofotografie, wo ich ganz eng in die Natur eintauchen kann. Es führen eben viele Wege nach Rom, wobei für mich das Erlebnis IN der natur im Vordergrund steht, was mich ungemein entspannt.

viele Grüße
Michael Lindner
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Beitragvon HCS » 3. Aug 2010, 12:41

Murphy hat geschrieben:...Ich nutze für Abbildungsmaßstäbe + 10:1 Balgen, Zwischenringe und ein Nikon 1,4/35 Blende 4 in Retro.
Das Ganze an einer Panasonic G1. Beleuchtung: Studiolampen mit ca. 5500 Kelvin.
Das Problem ist jetzt, dass die Bilder nicht richtig scharf werden. Selbst mit Stacks von 0,01mm und 10 Sek.
Wartezeit dazwischen. Die Einzelbilder sind nicht richtig scharf und zusammengesetzt (200Stacks) wird alles nur noch matschig. Liegt das am 35er?

Das Objektiv ist es wohl nicht, klingt eher nach Verwackeln. Bei solchen Abbildungsmaßstäben wirken kleinste "Mikroschwingungen" schädlich, potenziert noch durch die Kombination aus vielen Einzelbildern. Selbst mein Aufbau aus extrem stabilen und schwingungsarmen Alu-Profilen ist da nicht 100%ig sicher. Dagegen hilft prinzipiell nur der Blitz, oder besser mehrere. Allerdings nicht in der "Normalform", sondern leistungsreduziert. Nur so kommt man auf die sehr kurzen Blitzzeiten, die hier notwendig sind.
Grüße
Christian


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Beitragvon miclindner » 3. Aug 2010, 14:10

... "wie durch eine Milchflasche" klingt mir angesichts der Aufnahmedaten auch noch nach etwas Anderem: Wenn ich keine Digitalmakro wie das 2.0/50er an meiner E-3 betreibe, sondern "alte" aber gute Makroköpfe, dann erzeugt Offenblende (meine Makroköpfe gehen bei 3.5 oder 4.0 los !) genau diesen Effekt (mal Testaufnahme mit einem Block Heftklammern machen, man müsste dann deutlich die Überstrahlungen an den Kantenübergängen sehen, die nichts mit Erschütterungen zu tun haben). In der makrofotografie stört mich dieser Nachteil weniger, da ich mit Balgen dann eben entsprechend abblende und für andere Sachen unter F5.6 das 50er von Olympus nehme (gut, ich muss mehr mitschleppen, aber mit Balgen bin ich eben flexibler).


Probiere doch mal aus, wenn Du mindestens auf F8 statt F4 abblendest (die Blendenbeugung bei diesen AMs würde ich dazu erstmal ignorieren). Ein weiterer Punkt ist natürlich noch der Spiegelschlag (mit SPV und IR-Auslöser ?). Dann kann man noch versuchen, direkt unter die Kamera ein selbstklebendes Stück Moosgummi zu setzen, IN dem dann die Vibrationsenergie "vernichtet" wird (dann erst die Wechselplatte oder die Kameraschraube ansetzen) - ich gehe natürlich davon aus, das jegliche Objektivstabilisierung abgeschaltet wurde.

Ich drücke die Daumen, das es klappt.

Grüße
Michael Lindner
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Beitragvon Lothman » 4. Aug 2010, 23:15

Schwingungen klingen auch schnell ab. Also entweder mit sehr kurzem Blitz einfrieren oder probier mal Belichtungszeiten von 1-2 sec. Die Schwingungen sind nach 1/30 weitgehend abgeklungen und die Kamera steht dann während der Belichtung still.

Hast Du an Deiner Optik spiegelnde Flächen, die zu Streulicht führen können. Das sieht auch milchig aus.
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Beitragvon miclindner » 8. Aug 2010, 15:03

... 60 mm Novoflex Objektivkopf (kombiniert mit Vorsatzlinsen wie Minolta Nr. 2 = 3.8 dpt oder Raynox 250 = 8 dpt = grenzwertig) am Balgen Balom-AS (Novoflex, Olympus OMZ-Bajonet) via Adapter an FT (E-3), müsste auch an mFT gehen, wenn IS in der Kamera (Olympus); Einzelbilder sehr scharf, Anhänger von Stack-Fotografie bin ich nicht, daher damit keine Erfahrung (diese Objektive können immer mind. 1 Blende mehr abgeblendet werden als es der Grenze nach förderlicher Blende entspricht, da es sich um speziell gerechnete Makro-Objektivköpfe ohne Einstellfassung handelt).

Weitere Steigerung des AMs möglich mit Zwischenschaltung eines Telekonverters zwischen balgen und kamera (aber kein Billiganbieter, auch keine Vorschraubteile), sofern man über F 5.6 abblendet (bei Objektiven mit F5.6 Offenblende mind. 8).

Schade, dass Du dafür mFT nutzen musst (der Verschluss vibriert ja immer auch ohne Spiegel, siehe auch Auslösegeräusch); bei FT (E-3) habe ich die Erfahrung machen müssen, dass bei größeren AMs folgende Faktoren in absteigender Reihenfolge wichtig für scharfe (unverwackelte) Aufnahmen sind:

1. keine Handauslösung, Kabel- oder besser noch IR-Auslöser, zur Not auch Selbstauslöser (da gibt es aber oft nur 2 und 12 sec. Einstellung, 2 sec. sind zu kurz)

2. Spiegelvorauslösung (!) geht ja bei mFT nicht und ist ja an sich auch nicht notwendig, dafür "rattert" der Verschluss mehr als der Profiverschluss bei der E-3, da kann man nicht viel machen, da der Abstand zur Hinterlinse des Objektivs konstruktionsbedingt sehr klein ist (mFT = Minikamera, ohne Abwertung gemeint, sie hat aber ihre Grenzen)

3. Auch bei teuren Köpfen: Hochformat immer nur mit Winkel, damit Kamera immer über Kugelmittelpunkt bleibt

4. Stativ-Mittelsäule entfernen bzw. niemals ausziehen

4. Guter Kugelkopf, der Vibrationen in einer großen Kugel "vernichtet"/ableitet (ich benutze den CB-5 von Novoflex)

5. Stativ auf Spikes stellen, nehmen dann deutlich weniger Vibrationen aus dem Untergrund auf als Gummifüße



... es gibt sicher noch mehr, mir fällt aber gerade nicht mehr ein auf die Schnelle

viele Grüße
(Du bist auf der Zielgeraden)
Michael Lindner
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Beitragvon HCS » 10. Aug 2010, 00:15

Murphy hat geschrieben:...Ich habe von Fachleuten (Handel, Industrie) die Auskunft bekommen, dass analog gerechnete Objektive für Retro digital nicht geeignet sind, Ich habe aber auch in diversen Foren das Gegenteil gelesen.
Wer kann mir ein Objektiv empfehlen, das er selbst in der Praxis mit sehr guten Ergebnissen benutzt hat.

So pauschal kann man das nicht sagen, ein Photar ist heute noch genauso gut wie vor dreißig Jahren. Leider auch selten und teuer. Ein gleichwertiger "Ersatz" sind hochwertige Vergrößerungsobjektive, wie Rodagon oder Componon. Wegen der geringen Abblendung lohnen sich sogar die Apo-Typen, allerdings sind die meistens deutlich teurer als die Nicht-Apos. Ich verwende neben dem 80er Photar ein EL-Nikkor 2,8/50 in Retrostellung. Damit ist etwa M6:1 erreichbar. Eine kürzere Brennweite wäre noch besser geeignet.
Allerdings hilft gegen Vibrationen auch kein Funkauslöser, wäre ja auch komisch. Selbst ein massiver Aufbau aus schwingungsdämpfenden Alu-Profilen ist noch kein Allheilmittel, wenn aus 100 Einzelbildern ein scharfes Endergebnis entstehen soll. Hier helfen erst Blitze in Teilleistung, die kurz genug sind. Sehr wichtig ist eine gute Streulichtblende.
Grüße
Christian


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Beitragvon Guppy » 10. Aug 2010, 11:47

Hallo Michael
Bei einem Abbildungsmassstab von 6:1 verwende ich auch das AF MICRO NIKKOR 105mm, 1:2.8 D in normal Stellung mit Balgen und Zwischenringen. Es hat dann einen Arbeitsabstand von 70mm. Bei stark drei- dimensionalen Objekten führt ein grosser Arbeitsabstand beim Stacken eher zum Erfolg.
Ist vor allem ein hoher Detailreichtum bei flachen Objekten gewünscht dann verwende ich mein "schärfstes" Foto Objektiv, das alte Micro-NIKKOR-P Auto 1:3.5 f=55mm in retro Stellung. Der Arbeitsabstand sinkt dann aber auf 20mm. Allgemein kann man sagen, je kürzer der Arbeitsabstand umso detailreicher zeichnen die Objektive.
Um Streiflicht zu vermeiden montiere ich vor das Objektiv ein schwarzes Papier mit einem Loch von etwa 15mm Durchmesser, auf dieses Loch kommt ein etwa 10-30mm langes schwarzes Papier Röhrchen. Es darf kein Licht einer Lichtquelle direkt auf das Objektiv auftreffen.
Beachte auch, dass das Licht im Balgen oder in den Zwischenringen reflektiert werden kann, auch hier kann es Sinn machen Papierblenden anzubringen.
Bei Verwendung von Balgen, Zwischenringen oder Vorsatzlinsen ist es empfehlenswert mit probe Aufnahmen die schärfste Blende (förderliche Blende) hersuazufinden.
Um Verwackelung zu vermeiden, verwende ich mehrere Blitzgeräte mit der kürzesten Abbrennzeit (geringste Leistung), sie liegt etwa bei:
Nikon Speedlight SB-800 (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33'000 sek.).
SUNPAK auto 16R pro, Ringblitz (bei 1/256 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33’000 sek.).

Deine Beobachtung, dass bei Verwendung von Balgen und/oder Zwischenringen bei unterschiedlicher Länge und somit bei unterschiedlichem Abbildungsmassstab (bei gleichem Objektiv), die förderliche Blende die gleich bleibt habe ich ebenfalls fest gestellt. Bei meinem AF MICRO NIKKOR 105mm, 1:2.8 D ist sie ebenfalls bei etwa f = 8.

Was noch erstaunlicher ist, es scheint als ob die Schärfentiefe gleich bleibt!
Dies kommt daher, dass die allgemeine Schärfe bei stärkerer Vergrösserung (mit Zwischenringen im Vergleich zu stärkeren Lupenobjektive) ab nimmt und somit der Übergang von scharf zu unscharf nicht so klar sichtbar wird.

Gut Licht

Kurt
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Beitragvon Empire » 6. Dez 2010, 02:11

Hallo!

Ich habe erst jetzt den Thread entdeckt.
Genau sowas habe ich schon vor 2 Jahen vergeblich gesucht.
Damals habe ich mir dann den Makroschlitten von Novoflex gekauft.
Jedoch ist dieser seit dem ich das MP-E65 habe nicht genau genug.
Ausserdem kann es etwas anstrengend werden wenn man 70 Aufnahmen machen muss und jedes mal ein paar 1/10 mm nach vor fahren muss.

Also ich bin mir fast sicher das ich den StackShot auch bald haben werde ;-)
Den Novoflex Makroschlitten könnte ich dann warscheinlich verkaufen.
Schöne Grüsse
Daniel
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Beitragvon Empire » 12. Dez 2010, 20:07

Hallo!

Beim Bestellen kann man sich als aufpreis einen USB-Port dazubestellen.
Weis jemand ob damit künftig eventuell Firmware updates möglich sind? Bzw. andere features?
Schöne Grüsse
Daniel
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Beitragvon Guppy » 12. Dez 2010, 22:38

Hallo Daniel
Jetzt weiss ich was du meinst.
Der Kabel Fernauslöser ist bei der Nikon D300 ein runder Stecker mit 10 Polen.
Bei der Nikon D7000 wird der Fernauslöser an einer kleinen USB Buchse angeschlossen.
Das andere Ende des Kabels ist ein Chinch Stecker der am StackShot Steuergerät angeschlossen wird.
Achte also darauf, welchen Anschluss deine Kamera für einen Fernauslöser hat.
Wenn du bei der Bestellung deine Kamera Marke und Modell angibst, erhälst du von Cognisys automatisch das passende Kabel.

Gut Stack

Kurt

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