Beugungsunschärfe bei MFT

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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon rincewind » 19. Dez 2022, 12:43

Hallo,

Klar, man könnte jetzt Versuchsreihen machen und messen, aber wer misst schon wenn er ein
Bild anschaut.
Also, einfach probieren und mal schauen wie der subjektive Vergleich ist.

Der wird sicherlich auch je nach Motiv und auch je nach Objektiv unterschiedlich ausfallen.

Mal so als Beispiel:
Viele von Michls Spinnenbildern sind mit mft und Blende 11 gemacht.
Theoretisch ein Problem, aber der subjektive Eindruck ist top :)

LG Silvio
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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon Freddie » 20. Dez 2022, 09:57

rincewind hat geschrieben:Mal so als Beispiel:
Viele von Michls Spinnenbildern sind mit mft und Blende 11 gemacht.
Theoretisch ein Problem, aber der subjektive Eindruck ist top :)

LG Silvio


Hallo Silvio,

das ist ein gutes Beispiel.
Aber man darf nicht vergessen, dass wir nur eine Webansicht ohne Zoomausschnitt betrachten.
Mit ein bisschen mehr Nachschärfung könnte man ein evtl. vorhandenes Schärfedefizit leicht übertünchen.
Ich habe das bei nicht ganz so scharfen Fotos jedenfalls schon (erfolgreich) gemacht. :wink:
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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon Freddie » 20. Dez 2022, 10:02

Erika Post hat geschrieben:Es könnte durchaus sein, dass man sich den ein oder anderen Stack ersparen kann.
Vielleicht anstatt Bracketing-Reihen einfach mal Blendenreihen aufnehmen und den HG mit einem aufgelösteren ersetzen?


Hallo Erika,

wenn du nicht ganzflächig die optimale Schärfe auf dem Motiv haben musst, kannst du das schon so machen.
Damit du dich aber später nicht ärgern musst, solltest du unbedingt vorher einige Testreihen ausprobieren und genauestens analysieren.
Ansonsten bietet der Stack amS eigentlich immer Schärfevorteile, aber es ist leider auch mit mehr EBV-Aufwand verbunden.
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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon RobinL » 20. Dez 2022, 16:26

Hallo zusammen

Ich möchte hier nicht noch mal Öl ins Feuer Gießen! Ich verstehe auch nicht, warum es solch konträre Ansichten gibt?
Am Ende ist eine Scharfe Abbildung des Motivs ja nur ein Kriterium für ein Gutes Bild. Es gehören ja immer noch andere Komponenten wie Bildgestaltung, Hintergrund, Farben, Bildformat etc. dazu. Das durfte ich nicht zuletzt in eurem tollen Forum lernen. Insofern denke ich kann jeder die Blende verwenden, die er gerade als Sinnvoll betrachtet. Das gute Bilder auch bei geschlossenen Blenden entstehen, dafür gibt es ja in der Galerie genug Beispiele.

Allerdings ist die Beugung auch eine Problematik, über die man sich, besonders beim fotografieren im Nahbereich Gedanken machen sollte. Da die Effektive Blende, wie schon in den vorherigen Beiträgen beschrieben, von der Nominellen abweicht. Je höher der ABM wird, um so mehr verstärkt sich der Effekt der Unschärfe.
Den wohl am besten verständlichen Beitrag dazu habe ich hier gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=3jzd2_EHwo8

Das Sensorformat MFT oder APSC ist im Vergleich zu KB ja nichts anderes als Pixel näher zusammen zu rücken. Es ändert sich nichts und bleibt immer ein Nullsummenspiel.
Das gilt für Rauschen wie auch für das sichtbar werden von Beugung. Da mit MFT schnell größere ABMs erreicht werden, bemerkt man den Effekt einfach eher. Bei gleichem Pixelpitch gibt es dann zumindest nach meinem Verständniss keinen Unterschied zwichen KB und MFT.

Vor kurzem habe ich mir ja das 25mm Laowa Ultra Makro zugelegt. Schaut man in das kleine beiliegende Heft, findet man folgende Tabelle:
Effektive Blende.jpg (202.67 KiB) 2058 mal betrachtet
Effektive Blende.jpg


Effektive Offenblende bei 5:1 an KB ist also 16,8 (nominell F2.8)!!! Blendet man um eine Stufe ab, ist man bei F24 (nominell F4)!
Der Unterschied ist beim reinzoomen deutlich sichtbar. Ein nutzen des Objektivs bei 5x und Blenden >5,6 (nominell) ist aufgrund von Beugung Sinnfrei!
Beim verwenden von MFT und einer starken Raynox Nahlinse kommt man auch in sehr hohe ABMs. Entsprechend sollte man testen, bis zu welchem Blendenwert die Auflösung persönlich verwendbar ist. Sonst bekommt man das gleiche Bildergebnis mit weniger Aufwand durch verwenden eines kleineren ABMs und anschließendem zuschneiden des Bildes. Der Informationsgehalt bleibt dann der gleiche.

Viele Grüße
Robin
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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon Henk » 2. Feb 2023, 18:39

Hallo zusammen !

Im Netz hab ich keine Angaben gefunden,wie die Beugung mit Verlängerung der Bildweite zunimmmt
(bei gleicher Spaltbreite und Wellenlänge des Lichtes).Linear / logarithmisch ?
Nun unterscheidet sich das Auflagemaß der verschiedenen Firmen mit +/- 40 mm nicht wesentlich bei KB und APSx,
das gilt auch für FT. Anders bei mFT , mit 19,8 mm beträgt das Auflagemaß nur ca. die Hälfte.

So wie bei einem Zwischenring die Beugungsscheiben zunehmen,müssten sie bei mFT im Vergleich
zu KB / APSx / FT doch abnehmen.

Kann mir jemand dabei weiter helfen ?

LG
Henk
Zuletzt geändert von Henk am 2. Feb 2023, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon Ritchie » 11. Feb 2023, 03:12

Hallo Enrico ,

der Beitrag ist zwar schon älter , sehr interessant was es hier zu lesen gibt , aber wichtige Frage von mir : Was heißt MFT ?

Schönen Gruss

Michael
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Beugungsunschärfe bei MFT

Beitragvon Harald Esberger » 11. Feb 2023, 09:18

Hi Michael

MFT bedeutet -Micro Four Thirds-, es ist das Sensorformat das zb. Olympus benutzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Micro_Four_Thirds


VG Harald
Zuletzt geändert von Harald Esberger am 11. Feb 2023, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
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