Anfängerfrage Beugungsunschärfe

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Anfängerfrage Beugungsunschärfe

Beitragvon Enrico » 13. Aug 2018, 12:43

Hallo Frank,

willkommen hier im Forum !

Mit Beugungsunschärfe hat das nichts zu tun.

Beugungsunschärfe entsteht bei massiver Abblendung. ( zB Blende 16 und oder höher, jeh nach Hersteller )

Bei deinen angegebenen Blendenzahlen, 3.5, 5.6 entsteht noch lange keine Beugungsunschärfe.

Kannst Du am besten selber zuhause testen.

Einfach mal ein Motiv vom Stativ aus in allen Blendenstufen ablichten und am PC vergleichen.

Dann siehst Du bei welcher Blende deine Kombo am schärfsten abbildet und ab wann das Motiv wieder unschärfer wird.

Bei deinem gezeigten Bild warst Du vermutlich einfach nicht parallel zum Ansitz, bzw zu allen 4 Libellen parallel ausgerichtet.


Dazu kommt das einige Objektive zum Rand hin unschärfer werden, das schliesse ich hier aber auch aus, weil Du vom Rand noch weit entfernt bist.
LG Enrico
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Anfängerfrage Beugungsunschärfe

Beitragvon rincewind » 13. Aug 2018, 23:23

Hallo Frank,

Beugungsunschärfe ist ein physikalischer Effekt der durch den Wellencharakter des Licht beim Durchtritt durch kleine Öffnungen durch Interferenzen entsteht. Ohne weiter in die Physik einzusteigen: wichtig hinsichtlich deiner Frage ist nur das je kleiner die Öffnung ist umso eher tritt Beugung auf. Beugung ist also ein Effekt der bei geschlossenen Blenden entsteht. Bei den von Dir genannten Blenden spielen Beugungseffekte keine Rolle.

LG Silvio
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Anfängerfrage Beugungsunschärfe

Beitragvon Werner Buschmann » 14. Aug 2018, 23:38

Hallo Frank,

ich gehe davon aus, dass meine beiden Vorredner besser Bescheid wissen als ich.

Bezüglich der Beugungsunschärfe scheint aber nicht nur die Blendenöffnung, sondern auch die
Pixelgröße eine Rolle zu spielen.

Du hast ja einen 1/2,3" Sensor.
Stärker als Blende 5,6 solltest Du nicht abblenden.
Der Pixelpitch beträgt bei Dir 1,5 my.
Das ist sehr wenig.
Wäre der Pixelpitch 1 my würde schon bei Blende 2,8 Beugungsunschärfe auftreten.
Dein Pixelabsrand beträgt aber 1,6 my

Ich würde so wenig wie möglich abblenden, wenn es um prfekte Schärfe geht.

https://www.pc-magazin.de/ratgeber/beug ... 72452.html
Zuletzt geändert von Werner Buschmann am 14. Aug 2018, 23:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Anfängerfrage Beugungsunschärfe

Beitragvon ULiULi » 15. Aug 2018, 10:02

Hallo Frank
blumi76 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Ist dieser Effekt die sogenannte Beugungsunschäfe?
Nein.
Die beiden äußeren Libellen sitzen schlicht außerhalb des Fokus.
blumi76 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Liegt das an der von der Kamerea automatisch gewählten Blende von 3.5?
Nein und Jein.
Nein, weil der Fokus unabhängig von der Blende immer in einer bestimmten Entfernung vom Sensor liegt, abhängig von der eingestellten Entfernung.
Ein Stück weit ja, weil die Blendenöffnung Einfluss auf die sogenannte Schärfentiefe hat, das ist der Bereich vor und hinter dem Fokus, der noch als "scharf" wahrgenommen wird. Dieser Bereich ist umso größer, je kleiner die Blendenöffnung ist. Bei F 3.5 ist der als scharf wahrgenommene Bereich kleiner als bei F 5.6 und dieser wieder kleiner als bei F11 u.s.w.
blumi76 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Wären die Lebellen gleich scharf, hätte ich eine kleinere Blende z.B. 5,6 genommen?
Schärfer ja, gleich scharf eher nein.
blumi76 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Das Grafikprogramm am PC zeigt Blende 3.5 und Maximale Blendenöffnung 2.8 an, was war denn nun die Blende die verwendet wurde von der Kamera?
3.5.
Laut technischen Daten kann die FZ300 im Fotomodus Blendenstufen von 2.8 bis 8.0 einstellen, im Videomodus bis 11.0. Die maximale Blendenöffnung ist also 2.8. Dabei kommt die größtmögliche Menge Licht durchs Objektiv, es wird sozusagen gar nichts abgeblendet. So kannst Du mit kurzen Belichtungszeiten fotografieren, hast aber - vor allem im Nahbereich - wenig Schärfentiefe.

Kleiner Exkurs zur Lichtbeugung. Die findet praktisch an jeder "Kante" statt, durch die kein Licht einfallen kann. Also an den Einfassungen der Linsen im Objektiv, ggf. an den Blendenlamellen und auch an jeder einzelnen Sensorzelle. Lichtbeugung ist im Grunde immer vorhanden, wirkt sich aber zumeist nicht sichtbar aus. Erst bei sehr kleinen Blendenöffnungen wird sie relevant, weil immer weniger Licht durch die Blendenöffnung fallen kann, welches gebeugtes Licht gewissermaßen überstrahlt. Abgesehen davon brauchst Du Dir bei Fotos die verkleinert werden keine Sorgen wegen der Lichtbeugung zu machen. Es ist dabei einer der mit Abstand geringsten Einflussfaktoren auf die Bildqualität.

LG / ULi

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