Schrittweite

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Schrittweite

Beitragvon Puenktchen » 15. Dez 2018, 15:59

Hallo,
die Suchfunktion zeigt so einiges zum Thema Schrittweite.
Nur nicht so genau das was ich suche :)

Daher probiere ich mal einen eigenen Thread;

Zum Hintergrund: (ist ja immer wichtig in der Fotographie :dirol: )

Ich mache schon länger Makros. Auch mit einem Schlitten. Bis vor kurzem jedoch mit einem manuellem. (Kurbeln-Knipsen-nochmal)
Da kommt man nicht auf die Idee unzählig viele Schritte zu machen. (Aufwand/Faulheit)

Seit einiger Zeit habe ich einen elektrischen Schlitten, der macht das alles von alleine.
Jetzt kann ich die Schrittweite frei wählen, ohne Rücksicht auf meine Fingerfertigkeiten.
Und klar, kann ich damit Bilder machen, das ist vom Prinzip nicht anders als mit der manuellen Schiene.
Als Schrittweite nehme ich (schon immer) Pi mal Daumen, und lieber ein paar Bilder mehr als zuwenig. (und manches mal machte ich es zweimal :ireful2: )

Aber jetzt könnte ich ja anders. Ich könnte, wenn ich bislang 100 Bilder angefertigt habe, nun "ganz einfach" auch 500 machen, oder 1000.
Nur macht es das ja nicht unbedingt schneller.
Ich frage mich nun, gibt es eine Formel die mich die optimale Schrittweite ausrechnen lässt?
Bis wohin helfen immer kleinere Schritte dem Bild, ab wann wird es wieder schlechter? Oder wird es garnicht schlechter und man sollte immer sehr, sehr viele machen, wenn man kann?

In so einer Formel müssste wohl drinnen stecken, ABM/Brennweite/Blende/Abstand (zum Motiv).

Gibt es sowas, kann man das rechnen?
Wie macht ihr das? Auch Pi mal daumen? (+ Erfahrung und Fleiss :mosking: )

Gruss
Uwe

Edit: Vielleicht noch zum Verständnis. Ich Fotografiere ohne meschanischen Verschluss und mit einem altem Objektiv das einen Blendenring hat jedoch nicht von der Kamera gesteuert werden kann. Daher bewegt sich weder der Verschluss, noch die Blende beim knipsen. Ich gehe davon aus ich habe keinerlei Verschleiss und daher auch keinerlei Kummer wegen der Zahl der Bilder. Es ist nur die Frage wie man es am besten macht und ob mehr und mehr Bilder irgendwann auch zu schlechteren Ergebnissen führt und wo halt die Grenze erreicht ist.
Zuletzt geändert von Puenktchen am 15. Dez 2018, 16:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Puenktchen » 15. Dez 2018, 22:04

Hallo,
ich will euch nicht verschweigen das ich inzwischen was gefunden habe:
https://www.alternativen.pro/blog/schae ... elle-makro
Nur leider verstanden habe ich es noch nicht, ich muss mir das nochmal in ruhe ansehen.

uwe
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Beitragvon Freddie » 16. Dez 2018, 11:51

Hallo Uwe,

so eine Formel bzw. Tabelle habe ich auch schon gesucht.
Auf deiner verlinkten Seite ist doch eine sehr hilfreiche und verständliche Übersicht enthalten.
Ich werde bei Gelegenheit mal ein paar Versuche machen, um zu checken, wie realistisch diese Werte sind.
Ob es da noch was besseres gibt, wage ich zu bezweifeln. Ich danke dir für den Link!
Meine Kritiken spiegeln nur meine persönliche Ansicht wider.
Sie sollen helfen, sind aber völlig unverbindlich und keinesfalls böse gemeint.
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Beitragvon Guppy » 16. Dez 2018, 12:02

Hallo Uwe

Berechnungen ergeben theoretische Werte die zutreffend sind, wenn in der Praxis die zur Berechnung verwendeten Faktoren gleich sind.
Bei optischen Berechnungen wird von einer einzelnen und idealen, dünnen Linse aus gegangen.
Bei der Fotografie mit Objektiven (mehrere Linsen), treffen diese Berechnungen nur bedingt zu.
Im Bereich der Makrofotografie ändert sich die Gewichtung einzelner Faktoren.
Z.B. ist bei 1:10 der Abbildungsmassstab für die Berechnung der Schärfentiefe massgebend, bei 10:1 ist der Abbildungsmassstab nicht mehr massgebend.

Die Ansprüche an die Grösse der Schärfentiefe ist unterschiedlich.
Bei den Formeln der verkleinernden Fotografie geht die Schärfentiefe von einem schon leicht unscharfen (reduzierte Auflösung) Nahpunkt
bis zur Fokusdistanz (maximale Auflösung) weiter bis zum leicht unscharfen Fernpunkt.
Bei der Formel der Mikroskopiker besteht betreffend Schärfe, kein erkennbarer Unterschied zwischen Nahpunkt, Fokuspunkt und Fernpunkt.
Die Schärfentiefe ist somit nicht einheitlich definiert.

Theoretische Schärfentiefe Berechnungen, können somit für die Fokus Stacking Schrittweite in der Praxis, nur als grobe Hinweise verwendet werden.
Fertigt man in der Praxis Stackschritte an, die in der Grösse ein Drittel der berechneten Schärfentiefe sind, ist man eher auf der sicheren Seite.

Um genauere Werte der benötigten Stackschrittgrösse zu erhalten, kann man mit der eigenen Ausrüstung in der Praxis eine Bildserie
mit extrem kleinen Stackschritten anfertigen und dann mit der Stacking Software, jedes Bild verwenden,
zum Vergleich, jedes zweite Bild, jedes dritte Bild, jedes vierte Bild usw. und dann die Ergebnisbilder bearbeiten (Schärfen usw.) und diese vergleichen.
Je nach Ausrüstung und eigenem Anspruch an die Bildqualität, kommt man so zu einem Ergebnis, das in der Praxis für die eigene Ausrüstung und Ansprüche zutreffend ist.

Da die Schärfentiefe im Bereich eines vergrössernden Abbildungsmassstabes einen Zusammenhang zur Auflösung besitzt,
messe ich in der Praxis die Auflösung und berechne daraus die Schärfentiefe und fertige innerhalb dieser, drei Bilder an.
Wünsche ich ein super klares Bild, das ich stark vergrössern kann, oder einen Ausschnitt verwenden,
dann fertige ich sechs Bilder innerhalb dieser aus Auflösung berechneten Schärfentiefe an.

Das Messen der Auflösung hat den weiteren Vorteil, dass man ermitteln kann,
welche Blende die höchste Auflösung bietet und man erkennt auch, ob die Auflösung und die allgemeine Bildqualität, in den Bildecken stark ab nimmt.

Das Ziel von Fokus Stacking ist nicht nur, die Schärfentiefe zu erweitern,
sondern ebenfalls, diese bei höchst möglicher Auflösung.

Kurt
Zuletzt geändert von Guppy am 16. Dez 2018, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Freddie » 16. Dez 2018, 18:37

Hallo Uwe,

ich weiß ja nicht, was und wo du alles fotografieren willst.
Von daher weiß ich auch nicht, wie man dir helfen kann.
Ob Kurts Antwort hilfreich ist? Um Versuchsreihen wird man nicht herumkommen.

Im Magazin "Makrowelt" vom Traumflieger stehen viele Tipps für Fokus-Bracketing drin.
Er empfiehlt beim automatischen Bracketing Schrittweite 3,
weil das ziemlich gut für alle möglichen Abstände und Maßstäbe passen würde.
Außerdem soll man Offenblende vermeiden, weil das viele unscharfe Halos um z. B. Beine, Haare oder Borsten gibt.
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Beitragvon Puenktchen » 17. Dez 2018, 08:14

Hallo Freddie,
ich weiss auch nicht was ich knipsen will, es ist eine probier und testphase.
Ich bewege mich dabei um 1:1 rum, 1:1 schafft meine linse, ich habe aber auch einen zwischenring, also geht ein wenig mehr. Oft bin ich auch bei 1:2 weil die motive halt so sind.
Im moment schmuck, uhren, altes spielzeug (cowboy und indianer figuren, machmal nur potraits davon), machtbox autos. Es ist mir fuer den moment eigentlich egal, ich nehme was ich finde :)
Das ist so mein plan "ueber den winter". Wenn das hinreichend spass macht, kauf ich vielleicht noch eine mikroskop linse und ein balgen richtung 10:1. Mal sehen, alles auf einmal ist nicht gut. (Eher naechstes jahr, vielleicht auch erst weihnachten 2019.)

Was meinst du, oder die traumflieger (die ich auch mag) mit "schrittweite 3"? 3mm? Ich bin jetzt schon weit drunter, eher bei 0,3mm und probiere auch schon mit 0,05. Ob das allerdings sinnvoll ist weiss ich nicht. Bei 2:1 bis 1:2. Es gibt auf jeden fall viele bilder und blockiert den rechner :)


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Beitragvon Puenktchen » 17. Dez 2018, 08:17

Kurt, danke für deine ausführliche Erklärung.
Es ist zwar etwas Peinlich, aber in der Anleitung zur Schiene habe ich eine Formel und eine Tabelle gefunden., :peinlich:
Hätte ich ja gleich mal schauen können.
Ich würde den Teil gerne mit dem Handy knipsen und hier zeigen. Könnte aber auch ein CopyRightVerstoss sein, was meinst du? Lieber nicht?

Uwe
Zuletzt geändert von Puenktchen am 17. Dez 2018, 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Puenktchen » 17. Dez 2018, 08:34

Ich denke jedoch das man am Ende probieren muß.
Das es bei mir klappt liegt darann, daß ich nur ein Objektiv benutze. Bei dem nur 3 Blenden und mal mit und ohne Zwischenring. Das sind schon genügend Kombinationen. (Somal der ABM sich auch noch bewegt, das macht äusserst viel aus)

Allerdings fällt es mir schwer, den Schärfeverlauf im Sucher, aber auch am Bild zu beurteilen. Grade so dieses "knackscharf " und "noch scharf" hat einen schwer definierbaren Verlauf. Benutzt ihr dazu Hilfsmittel?
Wenn man zum Beispiel einen Zollstock Fotografiert, sagen wir bei genau 10cm, dann würde man sehr gut sehen wie weit davor und dahinter die Schärfe geht und man könnte einen Bereich mit sehr guter Schärfe ablesen und so die Schrittweite bestimmen.
Nur ein Zollstock ist wohl viel zu grob. Millimeter Papier? Immer noch zu grob? Hat jemand eine bessere Idee?

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Beitragvon Freddie » 17. Dez 2018, 09:03

Puenktchen hat geschrieben:Was meinst du, oder die traumflieger (die ich auch mag) mit "schrittweite 3"? 3mm? Ich bin jetzt schon weit drunter, eher bei 0,3mm und probiere auch schon mit 0,05. Ob das allerdings sinnvoll ist weiss ich nicht. Bei 2:1 bis 1:2. Es gibt auf jeden fall viele bilder und blockiert den rechner :)


Uwe


Hallo Uwe,

wie groß der Schritt in mm ist, weiß ich nicht.
Schrittweite 3 (von Schritten 1-10) ist im kamerainternen Fokus-Bracketing-Programm
offenbar eine Wahl, die für viele Situationen gut geeignet ist.
SW 1 ist sehr gering und SW 5 ist schon zu groß.
Hängt natürlich auch von Blende und ABM ab.
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Beitragvon Freddie » 17. Dez 2018, 09:09

Puenktchen hat geschrieben:Allerdings fällt es mir schwer, den Schärfeverlauf im Sucher, aber auch am Bild zu beurteilen. Grade so dieses "knackscharf " und "noch scharf" hat einen schwer definierbaren Verlauf. Benutzt ihr dazu Hilfsmittel?
Wenn man zum Beispiel einen Zollstock Fotografiert, sagen wir bei genau 10cm, dann würde man sehr gut sehen wie weit davor und dahinter die Schärfe geht und man könnte einen Bereich mit sehr guter Schärfe ablesen und so die Schrittweite bestimmen.
Nur ein Zollstock ist wohl viel zu grob. Millimeter Papier? Immer noch zu grob? Hat jemand eine bessere Idee?

Uwe


Die Hilfsmittel sind z. B. eine Sucher- bzw. Displaylupe
oder Fokus-Peaking (farbige Anzeige der scharfen Konturen).
Beides kann meine Kamera (Panasonic G9).

Mit einem Zollstock oder noch besser Millimeterpapier kann man sicher Testreihen machen,
die am Ende den einen oder anderen Schluss zulassen.
Ich habe gestern einige Versuche mit einem Zollstock gemacht.
Die Methode vom Traumflieger entpuppte sich dabei durchaus als praktisch.
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