Immer RAW, oder vielleicht doch nicht?

Hier seid ihr richtig, wenn ihr mehr aus euren digitalen Bildern machen möchtet.
maik
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 252
Registriert: 21. Mai 2005, 00:12
alle Bilder
Vorname: Maik

Immer RAW, oder vielleicht doch nicht?

Beitragvon maik » 17. Jun 2005, 22:54

Moin.

Ich komme so nach und nach ins Zweifeln, ob es für mich sinnvoll ist, immer RAW zu fotografieren oder nicht.

Ich bin drauf gekommen, weil ich festgestellt habe, daß gerade bei meinen besten Fotos ich praktisch vor dem Konvertieren nach JPEG überhaupt nichts am Bild verändert habe. Die Bilder, die ohne RAW verloren gewesen wären, taugen eigentlich auch sonst nicht soviel.

Geht Euch das auch manchmal so? Ich versuche für mich gerade herauszufinden, ob ich bei bestimmten Gelegenheiten nicht lieber JPEG nehme.

RAW hat ja auch Nachteile: ich zumindest muß immer erst die VMware hochfahren, damit ich überhaupt ein Windows zum Konvertieren habe, dann der Zeitaufwand beim Umwandeln, die größeren Datenmengen (weniger Bilder in Folge, weniger auf der Karte), und manchmal macht die Kamera auch einen ganz guten Job bezüglich Schärfung und Entrauschen.

(RAW+JPEG ist bei der D70 keine Alternative, weil das immer nur die schlechteste JPEG-Qualität ist und die Vorteile der kleineren Datenmengen da ja nicht zutreffen, im Gegenteil.)

Maik
maik
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 252
Registriert: 21. Mai 2005, 00:12
alle Bilder
Vorname: Maik

Beitragvon maik » 17. Jun 2005, 23:18

Hallo Michael,

danke für den Tip - den verwende ich bereits seit Wochen praktisch ausschließlich. Der macht das zwar recht einfach, aber es braucht halt trotzdem mehr Zeit, als einfach nur den Müll wegzuwerfen.

Der Punkt ist, daß ich mir die Konvertierung ja sparen kann, wenn ich an den Einstellungen sowieso nichts verändere. Das passiert immer dann, wenn ich "aus Versehen" mal alles richtig gemacht habe schon beim Fotografieren :roll:

Maik
maik
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 252
Registriert: 21. Mai 2005, 00:12
alle Bilder
Vorname: Maik

Beitragvon maik » 18. Jun 2005, 11:54

Hallo Michael,

das ist sicher richtig. Weiteres Entrauschen würde allerdings auch Details wegfiltern, ich hab das ausprobiert. Und in Sachen Tonwerte und Schärfung würde ein weiteres "Optimieren" das Bild weiter von dem entfernen, was ich im Sucher gesehen habe. Ich mag überoptimierte Bilder nicht, die mögen sensationeller aussehen, aber die Stimmung vom Aufnahmemoment transportieren sie nicht.

Ich kann nicht behaupten, daß ich vom Können her schon so weit wäre, daß ich die Sache mit der Stimmung beherrschen würde, aber mein Ziel ist eher, dorthin zu kommen als per EBV das Maximum herauszuholen.

Maik
Benutzeravatar
Hooker
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 1143
Registriert: 28. Apr 2005, 08:28
alle Bilder
Vorname: Volker

Beitragvon Hooker » 24. Jul 2005, 13:01

Moin Jungs,

ich weiß, daß einige in meinem Bekanntenkreis über mich mit dem Kopf schütteln. Damit kann ich aber gut leben. Ich mache alle meine Bilder im RAW-Format. Ich habe im Bekanntenkreis Leute, die nicht nur JPG sondern auch noch auf 3 MP reduziert haben. Das ist sicherlich alles ausreichend, wenn man sich die Bilder am Monitor ansieht oder mit einem Beamer projiziert. Wenn man jedoch mal größer ausbelichten will, ab A3, dann trennt sich halt doch recht schnell die Spreu vom Weizen. Quintessenz: es kommt immer darauf an, was ich mit den Bildern machen will, und was für Ansprüche ich stelle.
Mein Standpunkt, wenn ich schon das Geld für eine DSLR und teure Objektive ausgebe, dann möchte ich auch das Maximum an technischer Qualität haben. Ob das dann auch der Qualität der Bilder zugute kommt, das ist wieder ein neues Thema.

Gruß Volker
Benutzeravatar
Kavo
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 551
Registriert: 12. Jun 2005, 13:55
alle Bilder
Vorname: Karl

Beitragvon Kavo » 24. Jul 2005, 13:58

Der Aufwand mit Raw ist mir schlicht und einfach zu hoch.
Da meine Bildagentur eh nur Tif. oder Jpg-Dateien haben will kann ich mir das ganze Brimborium sparen.
Zumal ein optimiertes JPG. mit ca. 1 MB ein optimales Papierfoto in 30x40 cm ergibt, was ich auch noch Online bestellen kann.
Man sollte aber mit JPg stets in bester Auflösung fotografieren.
maik
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 252
Registriert: 21. Mai 2005, 00:12
alle Bilder
Vorname: Maik

Beitragvon maik » 24. Jul 2005, 14:57

Da ich das Thema selber aufgebracht habe, wollte ich nochmal ergänzen, wie ich es inzwischen mache.

Und zwar: mal so mal so, je nach Anlass.

In der Naturfotografie, egal ob Makro oder sonstige, kommt es mir auf maximale Qualität an. Ich treibe da Aufwand aller möglichen Art (teure Optiken, Stativ schleppen, früh aufstehen usw), und dann wäre es absurd, Bildqualität beim Abspeichern zu verschenken. Also hier immer RAW, allein schon weil bei der Nachbearbeitung 12 Bit statt 8 Bit Farbauflösung pro Kanal zur Verfügung stehen, um ohne Detailverlust nachträglich Korrekturen an der Belichtung, Helligkeitsverteilung oder der Farbabstimmung vorzunehmen, bevor das Bild nach JPG konvertiert wird.

Ausnahme: schnelle längere Bildserien von agilen Tieren, wo die Speicherkarte mit RAW einfach nicht mithält und die Gefahr besteht, durch die Wartezeiten Aufnahmen zu verpassen. Aber auch hier wäge ich ab, ob ich eh nur 3-4 Bilder in Folge brauche und RAW nehmen kann oder ob es 10 oder 12 oder noch mehr in Folge sein müssen.

Gestern war ich auf einem Familienfest und habe fotografiert. Bei solchen Anlässen nehme ich JPG, und sogar die mittlere Qualität. Ich kann bei solchen Fotos zwischen "Normal" und "Fine" einfach keinen Unterschied sehen, und 30x40 Abzüge macht da auch kein Mensch von. Ich achte dann besonders auf den Weißabgleich und nutze ggf. auch die Feinkorrektur, um z.B. bei Personenbildern eine etwas wärmere Stimmung zu erreichen. JPG zwingt mich, schon im Moment der Aufnahme bzw. davor auf korrekte Belichtung zu achten, weil sonst die notwendige Nachbearbeitung tatsächlich sichtbar Qualität kosten würde. Ich finde diesen Zwang ganz angenehm, weil ich dadurch daß die Bilder gleich sitzen müssen mehr lerne. Ganz abgesehen von der Zeitersparnis hinterher.

Maik
Benutzeravatar
Nele
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 602
Registriert: 22. Aug 2006, 21:22
alle Bilder
Vorname:

Beitragvon Nele » 22. Aug 2006, 23:01

Bißchen spät hier jetzt einzusteigen, aber trotzdem. ;)

Anfangs habe ich auch immer im RAW-Format fotografiert, aber inzwischen nur noch JPG in größter Auflösung. JPG's kann man doch auch super in z.B. Photoshop überarbeiten. Ich habe bis heute den Vorteil von RAW nicht erkennen können - zumal die JPG's ja in höchster Qualität gespeichert werden und somit auch keine Artefakte zu erkennen sind. Klar werden technisch gesehen im RAW-Format mehr Farben usw. gespeichert, aber sind diese Unterschiede für das menschliche Auge später wirklich erkennbar ?

Die RAW-Entwicklung dauert mir einfach zu lange und die Datenmenge nimmt zu viel Platz ein.

Es würde mich doch mal interessieren, ob ihr mal ein Beispiel zeigen könntet, bei dem ihr aus dem RAW mehr rausholen konntet als aus dem JPG. Vielleicht kann mich ja doch noch jemand umstimmen. :)
Roman
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 1095
Registriert: 19. Jan 2006, 17:40
alle Bilder
Vorname: Roman

Beitragvon Roman » 23. Aug 2006, 10:08

Hi,Ich habe vor kurzem noch auch in JPG fotografiert jetzt mache ich Makro nur in RAW.Warum? Ich habe ein Bild im DUAL Format RAW-JPG(fein) gemacht ohne kamera auf schärfen zu stellen.Dann habe ich Ausschnittvergrößerung gemacht und beide Bilder mit gleicher einstellung geschärft-Ergebnis ernüchternd.Wo beim JPG die details schon weg waren -Raw immer noch höher detailreichtum (ausprobieren)Das ist das ertste -mehr details erhalten,zweite wenn ich DRI erstellen möchte (beitrag beim Tipps&Tricks) hat man erheblich mehr spielraum.das dritte weissabgleich-Jpg muss genau stimmen wenn man ändern möchte - kann man auch auf umwegen gemacht werden mit (filtern oder sonst irgenwie )dabei verliert man wieder Quali.Und wenn man irgenwann später ein schönes Bild groß ausdrücken möchte wie Volker gesagt hat wieder verlust an Quali.Also für mich jetzt ganz klar bei Makro nur RAW.

Als Tipp ein schnelles betrachtungsprogramm für Raw und andere Formate

BreezeBrowser geht hervorragend ohne lästige wartezeiten beim betrachten und ausssortieren.(Viele Profifotografen nutzen das Programm)
Zuletzt geändert von Roman am 23. Aug 2006, 12:03, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
junior
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 4615
Registriert: 22. Mai 2005, 23:18
alle Bilder
Vorname: Jens

Beitragvon junior » 23. Aug 2006, 10:35

Hallo Nele,

ich kann Roman in seinen Ausführungen nur zustimmen, ab und an versuche ich's auch wiedermal mit jpgs komme aber immer wieder ganz schnell zum RAW zurück ,sei es wegen dem weisabglaich oder einer vollkommen überbelichteten Stelle im Bild die man in einem jpg nicht mehr ausgebügelt bekommt (mal ganz abgesehen von den anderen Vorteilen ,die Roman erwähnt hat)!!!
diese Bild hier wäre ohne RAW nur noch für den Papierkorb gut gewesen, alldieweil die Vorderkante des Blattes im jpg keine Zeichnung mehr gehabt hätte ...
zu retten war es nur noch ( wie Roman schon erwähnt) durch DRI
Gruß Jens


live long and prosper
Benutzeravatar
Kavo
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 551
Registriert: 12. Jun 2005, 13:55
alle Bilder
Vorname: Karl

Beitragvon Kavo » 23. Aug 2006, 20:52

Was kümmert mich mein Geschätz von gestern *ggg*
Mittlerweile habe ich mich überzeugen lassen und arbeite mit der DSLR
nur noch in RAW.
JPG für Familienalabun und fotografische Notizen.
Tja so kanns gehen.

LG
Karl

Zurück zu „Digitale Bildbearbeitung“