TARANTEL
Verfasst: 6. Okt 2012, 12:46
Im Jahr 2009 habe ich das erste Mal Fotos von Taranteln ins Forum gestellt. Auch dieses Jahr waren wir wieder in Süd-Frankreich bei der einen bestimmten Stelle, wo es diese großen Wolfsspinnen gibt. Dieses Mal stellte ich fest, dass es viel weniger „Spinnenlöcher“ gab. Statt geschätzter 20 im Jahr 2009 zählte ich dieses Mal nur 6 Löcher, von denen eines den Durchmesser einer 2-Euro-Münze erreichte. Zu meiner Freude waren aber sehr viel mehr Spinnen da – mehrere sehr große Exemplare hatten Junge …. viele Junge!.
Da ich mittlerweile eine Raynox an Bord hatte ging ich dieses Mal auch anders zu werke. Noch vor drei Jahren benutzte ich eine selbstgebaute LED-Leuchte mit der ich das nötige Licht für meine Retroanordnung des Objektives erzeugte. Dieses Mal hatte ich das Licht der Sonne zur Verfügung, was zu wesentlich natürlicheren Farben führte.
Auf meiner alten 350D hatte ich das EFS 55-250mm mit Stabilisator aber deaktiviertem Autofocus und dem 150iger Raynox davor im Einsatz. Vorteil dieser Anordnung war dieses Mal, dass ich aus einiger Entfernung trotz größtmöglichem Abbildungsmaßstab fotografieren konnte.
Ich merkte schnell, dass ich ein ganz anderes Problem hatte. Sobald ich mich einem potentiellen Erdloch näherte, sah ich aus mehreren Metern Entfernung, dass die Tiere blitzschnell verschwanden. Wie also die Tiere überlisten. Da ich die Schärfe über den Abstand zur Spinne einstellen wollte, kam ich auf die Idee unseren kleinen Kunststoffhocker, der normalerweise als Einstiegshilfe vor unserer WoMo-Tür steht, Zweck zu entfremden. Ich stellte den ca. 30cm hohen Hocker so vor eine Tarantel-Kinderstube, das ich mich bequem darauf abstützen konnte und perfekt die Schärfe auf den Lochrand herstellen konnte. Nachdem ich den Hocker gut eine viertel Stunde alleine so stehen ließ wagte ich den ersten Versuch. Ich näherte mich dem Spinnenloch so, dass der Hocker (mit seinen breiten, Deckung gebenden Füßen) mir die Sicht auf den Eingang verwerte. Ich dachte: „wenn ich die Spinne nicht sehen kann, kann mich das scheue Insekt ebenfalls nicht wahrnehmen“. Wichtig war noch, dass ich bemüht war keinerlei Erschütterungen zu erzeugen. Je näher ich dem Hocker kam, desto mehr ging ich in die Hocke. Schon beim ersten Mal funktionierte es. Ich schaute in die Augen einer Tarantel, die mich vermutlich für eine Wolke hielt, die langsam über den Hocker-Berg zog und das Spinnenloch bald verdunkeln würde. In den beiden großen Augen der Arachne bin ich aufgelehnt auf dem Hocker zu erkennen.
Als ich ein anderes Mal auf die gleiche Weise in das Spinnenloch schaute, staunte ich nicht schlecht. Die ganze Öffnung war mit einem Berg von kleinen Spinnen ausgefüllt. Das Muttertier hatte ihren Nachwuchs, ca. 100 Tiere, auf dem Hinterleib -wie auf einer Sonnenbank- in die Öffnung geschoben. Das Bemerkenswerte war, dass mich das Alttier mit den acht Augen nicht sehen konnte. Es stellte überhaupt kein Problem dar, wenn ich mich über dem Scenario bewegte, solange wie ich keine Erschütterungen verursachte.
Bei einer anderen Gelegenheit füllte einzig der große Hinterleib des Muttertieres den Eingang aus. Taranteln scheinen Wärme zu lieben.
Ich hoffe das Foto gefällt.
Wolfgang
Da ich mittlerweile eine Raynox an Bord hatte ging ich dieses Mal auch anders zu werke. Noch vor drei Jahren benutzte ich eine selbstgebaute LED-Leuchte mit der ich das nötige Licht für meine Retroanordnung des Objektives erzeugte. Dieses Mal hatte ich das Licht der Sonne zur Verfügung, was zu wesentlich natürlicheren Farben führte.
Auf meiner alten 350D hatte ich das EFS 55-250mm mit Stabilisator aber deaktiviertem Autofocus und dem 150iger Raynox davor im Einsatz. Vorteil dieser Anordnung war dieses Mal, dass ich aus einiger Entfernung trotz größtmöglichem Abbildungsmaßstab fotografieren konnte.
Ich merkte schnell, dass ich ein ganz anderes Problem hatte. Sobald ich mich einem potentiellen Erdloch näherte, sah ich aus mehreren Metern Entfernung, dass die Tiere blitzschnell verschwanden. Wie also die Tiere überlisten. Da ich die Schärfe über den Abstand zur Spinne einstellen wollte, kam ich auf die Idee unseren kleinen Kunststoffhocker, der normalerweise als Einstiegshilfe vor unserer WoMo-Tür steht, Zweck zu entfremden. Ich stellte den ca. 30cm hohen Hocker so vor eine Tarantel-Kinderstube, das ich mich bequem darauf abstützen konnte und perfekt die Schärfe auf den Lochrand herstellen konnte. Nachdem ich den Hocker gut eine viertel Stunde alleine so stehen ließ wagte ich den ersten Versuch. Ich näherte mich dem Spinnenloch so, dass der Hocker (mit seinen breiten, Deckung gebenden Füßen) mir die Sicht auf den Eingang verwerte. Ich dachte: „wenn ich die Spinne nicht sehen kann, kann mich das scheue Insekt ebenfalls nicht wahrnehmen“. Wichtig war noch, dass ich bemüht war keinerlei Erschütterungen zu erzeugen. Je näher ich dem Hocker kam, desto mehr ging ich in die Hocke. Schon beim ersten Mal funktionierte es. Ich schaute in die Augen einer Tarantel, die mich vermutlich für eine Wolke hielt, die langsam über den Hocker-Berg zog und das Spinnenloch bald verdunkeln würde. In den beiden großen Augen der Arachne bin ich aufgelehnt auf dem Hocker zu erkennen.
Als ich ein anderes Mal auf die gleiche Weise in das Spinnenloch schaute, staunte ich nicht schlecht. Die ganze Öffnung war mit einem Berg von kleinen Spinnen ausgefüllt. Das Muttertier hatte ihren Nachwuchs, ca. 100 Tiere, auf dem Hinterleib -wie auf einer Sonnenbank- in die Öffnung geschoben. Das Bemerkenswerte war, dass mich das Alttier mit den acht Augen nicht sehen konnte. Es stellte überhaupt kein Problem dar, wenn ich mich über dem Scenario bewegte, solange wie ich keine Erschütterungen verursachte.
Bei einer anderen Gelegenheit füllte einzig der große Hinterleib des Muttertieres den Eingang aus. Taranteln scheinen Wärme zu lieben.
Ich hoffe das Foto gefällt.
Wolfgang