1. Metamorphose u. Häutung - Grundinformationen zum Thema

Autor: Jürgen Fischer / Fotograf: Carina

Viele Lebewesen müssen sich häuten oder gar eine Metamorphose durchlaufen, um wachsen zu können und ihr endgültiges Fortpflanzungsstadium zu erreichen. Während einige im Laufe ihrer Entwicklung ihr Aussehen nur graduell verändern (unvollständige Metamorphose, Häutung), wird bei einer vollständigen Metamorphose die Körperorganisation von Grund auf neu strukturiert. Einige Beispiele für diesen empfindlichen Lebensabschnitt sammeln wir hier.

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1. Metamorphose u. Häutung - Grundinformationen zum Thema

Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:16

Als Metamorphose bezeichnet man die Abwandlung eines Tieres im Laufe seiner individuellen Entwicklung. Diese Umwandlung kann sowohl die Lebensweise, Funktionen, aber vor allem natürlich die Gestalt und das Aussehen betreffen. Die wohl bekanntesten Beispiele finden wir in der Welt der Amphibien und der Insekten.

Bei den Lurchen (Amphibien): Aus dem Laich schlüpft eine Kaulquappe, eine "Larve", die mit Kiemen an das Leben im Wasser angepasst ist. Nach der Metamorphose zum erwachsenen Lurch werden die Kiemen durch Lungen ersetzt, die Lebensweise verändert sich meist zwangsläufig.

Bei Insektenmetamorphosen sind grob zwei Varianten zu unterscheiden:
  • Hemimetabole Metamorphose (Unvollkommene Verwandlung): Frisch aus dem Ei geschlüpfte Jungtiere gleichen im Wesentlichen bis auf die Proportionen ihren Eltern. Von einem Larvenstadium zum nächsten (von Häutung zu Häutung) entwickeln sich die Geschlechtsorgane und bei geflügelten Formen auch die Flügel. (Heuschrecken, Wanzen, Libellen, Schaben u.a.)
  • Holometabole Metamorphose (Vollkommene Verwandlung): Hier sehen die Larvenstadien völlig anders aus als die adulten Tiere. Nach einem Eistadium und darauffolgenden Raupen- oder Larvenstadien (die häufig ausgeprägte Fressstadien darstellen), wird ein weiteres Stadium gesetzt in dem dann im Verlauf einer Ruhephase die Umwandlung vorbereitet wird. In diesem Puppenstadium. wird das Lebewesen völlig neu organisiert. Aus der Puppe schlüpft dann das "fertige" Insekt (Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler, Zweiflügler)


Häutungen sind immer dann nötig, wenn ein Tier mit einem Exoskelett (Außenskelett) wachsen muss. Der starre Panzer kann sich ja nicht ausdehnen. Vor der Häutung wird eine neue Cuticula (Hautschicht) in Falten unter der alten Haut angelegt. Die alte Haut reißt auf und entlässt das Tier, das während der Häutung und kurz danach die neue Haut ausdehnen und ausweiten kann.
Bei Häutungen werden neben dem Wachstum oft viele Teile des Körpers regeneriert und erneuert. Sie stellen aber sehr problematische Abschnitte im Leben des Tieres dar, da es in dieser Phase schutzlos und verletzbar sind.
Ein Bewegen, ein Umsetzen oder auch nur eine Lageänderung kann für das Tier in dieser Situation schon zum Tod führen, da auch innere Organe Schaden nehmen können. Dies sollten wir bedenken, wenn wir z.B. schlüpfende oder frisch geschlüpfte Libellen fotografieren möchten.

Hier gilt unbedingt: Abstand halten im Sinne des Insekts!!!


Beitragsersteller: Jürgen Fischer (AGEID723)

Fotograf:
Carina (AGFID1185)
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