Unser täglich Brot...

Landschaftsfotos sowie Fotos aus Flora und Fauna, die keine Makrofotos sind, also einen Abbildungsmaßstab < 1:15 haben.
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mehr-licht
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Beitragvon mehr-licht » 10. Mai 2018, 19:06

Kennt ihr diese Tage, an denen ihr auf Tour seid und nichts so richtig funktionieren will? Vorgestern hatte ich so einen, und doch war er recht erkenntnisreich.

Ursprünglich wollte ich Bläulinge fotografieren, aber die waren viel zu aktiv von der Wärme und noch dazu der Wind zu stark, so dass ich irgendwann aufgegeben habe. Dann wollte ich weiter zu einer Stelle, wo ich im vergangenen Jahr fantastischen Klatschmohn gesehen hatte. Aber dieses Jahr? Fehlanzeige, keine einzige Pflanze war mehr da. Also machte ich kehrt und marschierte schon etwas enttäuscht am Rande eines Ackers zurück in Richtung Heimat, als mir im Gegenlicht der Abendsonne die eigentümlich präzisen Formen und Muster des noch jungen Saatguts auffielen. Und so habe ich statt Makros dann eben diese beiden Bilder mitgenommen:

Kamera: Canon EOS 60D
Objektiv: 150mm
Belichtungszeit: 1/250s
Blende: f/2.8
ISO: 100
Beleuchtung: Abendlicht (Gegenlicht)
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 0/0
Stativ: nein
---------
Aufnahmedatum: 08.05.2018
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_2088-1 (3zu2).jpg (197.04 KiB) 655 mal betrachtet
IMG_2088-1 (3zu2).jpg


Kamera: Canon EOS 60D
Objektiv: 150mm
Belichtungszeit: 1/320s
Blende: f/2.8
ISO: 100
Beleuchtung: Abendlicht (Gegenlicht)
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 10/10
Stativ: nein
---------
Aufnahmedatum: 08.05.2018
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_2089-1 (3zu2).jpg (156 KiB) 655 mal betrachtet
IMG_2089-1 (3zu2).jpg


Wenn ich eine Sache für mich persönlich aus der Fotografie in der Natur mitnehme, dann diese: Erwarte nichts. Erzwinge nichts. Lass dich ein. Halte die Augen offen und gib der Welt Gelegenheit, dir ihre Schönheit zu zeigen. Sie wird dich nicht enttäuschen.

:)
Mit besten Grüßen
Maximilian
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Beitragvon Harmonie » 10. Mai 2018, 19:11

Hallo Maximilian,

herrliche Perspektiven hast du hier gewählt, die ihre Wirkung bei mir nicht verfehlen.
Entscheiden kann und möchte ich mich für keines von beiden als Favoriten, weil ja
beide einen eigenen Blickwinkel haben.
Ich find's spannend.
Aber warum zeigst du die Bilder in Natur-Art? Was hast du denn verändert?

LG
Christine
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an all die User, die meinen Bildern
Beachtung, Aufmerksamkeit und Kommentare schenken.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


--- Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden. ---
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Beitragvon mehr-licht » 10. Mai 2018, 19:23

Hallo Christine,

hab herzlichen Dank für deine Rückmeldung und den Hinweis auf "Natur-Art" - ich hab' glatt die falsche Forenkategorie erwischt! :peinlich:
Wäre jemand mit Moderationsbefugnis so freundlich, das Ganze nach "NaturFOTOGRAFIE" zu verlegen, wo es ursprünglich auch hin sollte? ;) Herzlichen Dank im Voraus!
Zuletzt geändert von mehr-licht am 10. Mai 2018, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
Mit besten Grüßen
Maximilian
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Beitragvon Frank Ingermann » 11. Mai 2018, 00:39

Hallo Maximilian,

ja, das passt besser ins "Natur"- als ins "Art"-Forum (habe es gerade verschoben).

- auch wenn es schon etwas "Art"ige Züge hat ;) die Linien im Bild gefallen mir sehr gut,
durch den Kontrast zum dunklen Boden springt das frische Grün einen regelrecht an!

V.a. im zweiten Bild macht es die Kombination aus Schärfeebene und -Verlauf in den
Linien für mich aus. Da hätte ich evt. vom oberen Teil noch was weggeschnippelt,
die Schatten lenken für mich da eher ab.


lg, Frank
Die Tanzenden wurden für verrückt gehalten von denjenigen, die die Musik nicht hören konnten (F. Nietzsche)
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Beitragvon ULiULi » 11. Mai 2018, 08:00

Hallo Maximilian,

da hast Du einen super Blick für's Motiv bewiesen :DH:
Der Kontrast zwischen dem dunklen Boden und den
schon fast neongrün leuchtenden Pflanzenstreifen
ist einfach eine Freude für's Auge.
Beide Bilder haben ihren eigenen Reiz. Für mich ist
es mehr das erste Bild, welches mich emotional an-
spricht. Einzig die Ecke oben links ist ein Haar in der
Suppe - womöglich ließe sich da die Bildkomposition
durch einen kleinen Beschnitt noch etwas optimieren.
Wie Frank bedaure ich im zweiten Bild auch ein wenig
die Schatten. Abgesehen davon ist es Dir durch die
Wahl der Schärfeebene sehr gut gelungen, die Mor-
phologie des Landes für die Bildgestaltung zu nutzen.

Klasse Photos - habe hier keinen Bläuling vermisst ;)

LG / ULi
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Beitragvon manni53 » 11. Mai 2018, 10:05

Hallo Maximilian,

endlich mal Bilder, zu denen mir überhaupt was einfällt:

Mir gefallen beide Bilder ausgezeichnet wegen der Farb- und Schärfeverläufe,
Strukturen (z.B. dicke Reifenspuren) und Perspektiven.
Außerdem zeigen sie unsere Welt, wie sie wirklich ist.
Inhaltlich unbeschönigt und ohne kitschige Glorifizierung,
wie man sie sonst so oft sieht.

Und dann natürlich der vielsagende Titel,
der bei mir ein paar Fragen auslöst:
Wo ist denn das Brot?
Ist das Mais, der vielleicht eher in den Tank wandert?
Warum sehe ich nicht ein einziges winziges Wildkräutlein?

So kann jeder für sich über die Bilder nachdenken
und den Titel nach seinem Verständnis vervollständigen.
Ich mag diese Freiheit.
Freundlichen Gruß, Manfred
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Beitragvon mehr-licht » 11. Mai 2018, 12:11

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für eure tollen Rückmeldungen - es freut mich, dass die Bilder überwiegend gefallen!

Auch die Vorschläge helfen weiter, unter anderem der zur "grünen Ecke" in Bild 1. Diese habe ich tatsächlich schon bei der Bildkomposition gesehen und durch Perspektivwechsel / anderen Beschnitt zu vermeiden gesucht. Wenn ich am linken Rand beischneide, schneide ich jedoch automatisch die erste "Kurve" an und verliere so in der linken Bildhälte den exakt parallelen Bau der Linien, was die Harmonie stört. Ich habe sie daher beim Fotografien in Kauf genommen und fand sie bei der Bearbeitung nicht mehr sonderlich störend. Des Experiments halber habe ich sie eben nochmal weggestempelt; anbei das Ergebnis.

Kamera: Canon EOS 60D
Objektiv: 150mm
Belichtungszeit: 1/250s
Blende: f/2.8
ISO: 100
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ:
---------
Aufnahmedatum: 08.05.2018
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_2088-1 (3zu2).jpg (200.8 KiB) 580 mal betrachtet
IMG_2088-1 (3zu2).jpg


Die Schatten in Bild 2 waren auf Grund der tief stehenden Sonne und der nahen Baumgruppe kaum zu vermeiden. Es gibt allerdings auch eine Version im Format 16zu9, wo die Schatten deutlich stärker beschnitten sind; das könnte in die vorgeschlagene Richtung gehen:

Kamera: Canon EOS 60D
Objektiv: 150mm
Belichtungszeit: 1/320s
Blende: f/2.8
ISO: 100
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ:
---------
Aufnahmedatum: 08.05.2018
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_2089-1 (16zu9).jpg (139.62 KiB) 580 mal betrachtet
IMG_2089-1 (16zu9).jpg


Abschließend noch ein Dankeschön an dich, Manfred, für deine Betrachtungen und Gedanken zum eigentlichen Bildinhalt. Ich habe mir beim Anfertigen ähnliche Fragen gestellt: Was ist das? Warum wächst hier sonst nichts? Getreide kann es eigentlich nicht sein, dafür ist die Aussaat zu spät. Auch der nackte Boden ohne natürlichen, "ungewollten" Zusatzbewuchs ist auffällig - Stichwort Glyphosat (Grüße an Herrn Schmidt von der CSDA... CSU). Trotzdem kann man selbst dieser industriellen, brutal geometrischen "Reih-und-Glied"-Formation etwas Schönes abgewinnen, finde ich.
Zuletzt geändert von mehr-licht am 11. Mai 2018, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
Mit besten Grüßen
Maximilian
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Beitragvon Gabi Buschmann » 11. Mai 2018, 12:45

mehr-licht hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Wenn ich eine Sache für mich persönlich aus der Fotografie in der Natur mitnehme, dann diese: Erwarte nichts. Erzwinge nichts. Lass dich ein. Halte die Augen offen und gib der Welt Gelegenheit, dir ihre Schönheit zu zeigen. Sie wird dich nicht enttäuschen.


Hallo, Maximilian,

das hast du sehr gut formuliert, kann ich voll und ganz unterstreichen!

Und deine Bilder sind da ein schöner "Beweis" :-) . Diese grafisch wirkenden,
leuchtenden Linien, die das aufkeimende Saatgut in der braunen Erde zieht,
sind wunderschön anzusehen. Interessant auch die unterschiedlichen Perspektiven.
Im ersten Bild das Halbrund der Linien, das sehr weich wirkt, im zweiten Bild
die geraden Linien, die durch die Welle im VG aber auch gerundet werden.
Die Schatten im HG stören mich nicht - sie verweisen auf den Randbewuchs.
Mir gefallen beide Bilder richtig gut.
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon hawisa » 11. Mai 2018, 14:54

Hallo Maximilian,

das Gärtner um Gewächshaus entsprechend bestrahken ist klar. Dass sie es jetzt auch auf dem Feld machen, sehe ich das erste Mal auf deinem Bild. :lol:

Mir gefallen die beleuchteten geometrischen Linie sehr gut.

Da hattest du einen guten Blick.

Wenn im zweiten nicht die Schatten wären, wäre das mein Favorit. Da gefallen mir die Geländeformen sehr gut.

Für mich hat es funktioniert. :good: :good: :good:
Liebe Grüße und immer "Gut Licht"
Willi

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Beitragvon Henk » 12. Mai 2018, 00:03

Hallo Maximilian,

mir gefallen die Originale besser,so war eben dieses Feld - als Teil der Landschaft.

Ich denke auch an Mais :
. Das helle Grün,vor allem der weite Abstand der Reihen - die Reifenspuren unterstreichen das.
. Die engen Reihen heimischer Getreide Aussaat geben wohl so einen Eindruck nicht her.

Die fehlenden Wildkräuter ? Die keimen wohl später und DANN erst kommt Gift zum Einsatz .

In diesen Bildern sehe ich eine Bereicherung dieses Forums.

Doch ' täglich Brot ' wäre es wohl in Latein-Amerika - hier nur Viehfutter.

mvG Ric.
Zuletzt geändert von Henk am 12. Mai 2018, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.
Sensorflecke sind meine variable Signatur

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