Angefangen habe ich mit Artemia franciscana (sie stammen aus den USA und werden meist als Artemia salina verkauft), die begegneten mir in den 70er Jahren das erste mal in der Yps


Mittlerweile bin ich aber auf die größeren echten Artemia salina umgestellt. Sie lebten früher auch in Deutschland und sind mittlerweile vom Aussterben bedroht, weil der Lebensraum fehlt.
Artemia salina lebt in temporären Binnensalzseen. Sie sind was den Salzgehalt angeht, sehr hart im nehmen.
Artemia-"Eier" sind eigentlich Zysten mit einem winzigen Embryo, der seinen Stoffwechsel auf null heruntergefahren hat. Diese Zysten überstehen lange Trockenheit, Hitze, Kälte. Erst wenn Wasser auf sie trifft, erwachen sie innerhalb von meist 24-48 Stunden zum Leben, aus den Zysten schlüpfen winzige Nauplien. Sie haben ein Auge, das auf hell und dunkel reagiert. Das reicht zunächst auch, denn sie müssen nur "hell" finden, denn hier finden sie Nahrung, in Form von Algen und Bakterien, die sie einstrudeln.
Innerhalb von Tagen häuten sie sich zig mal, bekommen 2 Komplexaugen dazu und Blattbeine, die ihre Hauptwerkzeuge sind. Mit ihnen schwimmen sie, atmen sie und führen die Nahrung zur Mundöffnung.
Sie gehören zu den einfachst gebauten Krebstieren.
Sie sind recht flott erwachsen, meist innerhalb von 2-3 Wochen, das hängt von den Temperaturen ab.
Die Weibchen haben für die Zystenproduktion einen außenliegenden Brutsack, die Männchen bekommen am Kopf sehr große Zangen, mit denen sie die Weibchen beim begatten festhalten. Das artet oft in eine Art Rodeo aus, denn die Weibchen sind oft nicht wirklich begeistert.
Ich ernähre sie ganz einfach durch Algen, die im Wasser wachsen (Grünfärbung des Wasssers). Wenn das zeitweise nicht reichen sollte, gibt's Algenpulver.
Das Fotografieren dieser kleinen Hektiker ist recht schwierig, der Ausschuß immens. Man kann sie unter einem Mikoroskop oder auch in einer Petrischale fotografieren, aber sie reagieren in einer Petrischale recht panisch, da sind auch keine gescheiten Fotos möglich. ich gegnüge mich mit Fotos im Aquarium, entweder über die Wasseroberfläche oder durchs Glas. Ich blitze wireless, dabei ist der große Aufsteckblitz meist auf der Rückseite oder an der Seite des Aquariums, weil ich so die besten Kontraste bekomme.