Einstellschlitten für 20 Euro !!!

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Beitragvon HCS » 22. Jun 2009, 12:39

Lothman hat geschrieben:Koaxial meint mit gleicher Achse :wink: also wie bei einem Mikroskop aussen ein größerer Knopf für die schnelle Verstellung und innen ein schlankerer Knopf für den Feintrieb. Man hat alles in einer Hand und muss nicht umgreifen.


Mit diesen Trieben kann man sehr wohl die Ritzel/Zahnstange der Mikroskope sehr feinfühlig (im µm-Bereich) einstellen, was man bei hohen Vergrößerungen unbedingt braucht. Bei den Mikroskopen ist ja auch meist eine Skala am Feintrieb eingraviert und beispielsweise ist ein Teilstrich 2µm!

Das gibt es auch, als XSFG hier zum Beispiel. Der Vorschub ist aber immer noch >2mm/U bei einer Verfahrgenauigkeit von 20µm.

Was meinst Du also mit "Zum absolut genauen Bewegen sind "Mikroskopantriebe" mit Ritzel und Zahnstange sowieso nicht gedacht"?

Wesentlich feinfühliger und eine ganze Größenordnung besser sind kugelgeführte und vorgespannte Lineartische wie diese.
Kann schon sein, das es Schwalbenschwanzführungen in ähnlicher Präzision gibt, eine Mikrometerschraube wäre mir aber angenehmer. Damit kommt man realistischerweise auf 5µm, mit elektronischen sogar auf 1µm. Sofern man das braucht.
Grüße
Christian


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Beitragvon Lothman » 22. Jun 2009, 13:23

HCS hat geschrieben:Wesentlich feinfühliger und eine ganze Größenordnung besser sind kugelgeführte und vorgespannte Lineartische wie diese.
Kann schon sein, das es Schwalbenschwanzführungen in ähnlicher Präzision gibt, eine Mikrometerschraube wäre mir aber angenehmer. Damit kommt man realistischerweise auf 5µm, mit elektronischen sogar auf 1µm. Sofern man das braucht.


Hast Du schon mal eine modernes Mikroskop von innen gesehen? Die meisten heutigen (besseren) Mikroskope haben schon lange keine Gleitführungen mehr sondern ebenfalls vorgespannte Wälzführungen, die Grob-Feintriebe sind aufwändig gebaut, da sie in der Regel spielfrei sind (sich also sofort beim Umkehr der Bewegung bewegen - wichtig beim Scharfstellen wo man immer hin und her pendelt auch im µm Bereich).

Vom Aufwand und der Präzision kann so ein Mikroskop locker mit den von Dir verlinkten Tischen mithalten die in aller Regel mit einer Mikrometerschraube auf einen federvorgespannten Tisch drücken. Gut für die Fotografie funktionieren würde ein "focus block" wie dieser aber das ist man leider erst so ab 500€ dabei.

Ganz am Anfang des Threads habe ich ja schon darauf verwiesen, wie man einen ultrastabilen, wälzgeführten Linearschlitten mit beliebigem Hub aus Aluprofilen von Fa. Isel (oder Rexroth oder...) bauen könnte. Einziges Problem ist die Schnellverstellung. Bei einer Gewindespindel muss man leider den ganzen Hub durchkurbeln, aber damit kann ich zur Not leben. Ich werde die Tage einen Schlitten mit Spindel von Ebay bekommen, daran bau ich dann noch den Knopfautomat und werde hier berichten wie er sich mit einem Mikroskopobjektiv schlägt ;-)

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Beitragvon HCS » 22. Jun 2009, 21:46

Lothman hat geschrieben:Hast Du schon mal eine modernes Mikroskop von innen gesehen? Die meisten heutigen (besseren) Mikroskope haben schon lange keine Gleitführungen mehr sondern ebenfalls vorgespannte Wälzführungen, die Grob-Feintriebe sind aufwändig gebaut, da sie in der Regel spielfrei sind (sich also sofort beim Umkehr der Bewegung bewegen - wichtig beim Scharfstellen wo man immer hin und her pendelt auch im µm Bereich).

Ja, bei uns im Meßlabor stehen einige davon. Ich habe mir einmal unser edelstes Teil, ein großes Nikon-Meßmikroskop, näher angesehen. Das Stativ, also die Z-Achse, läuft in zwei Schwalbenschwanzführungen mit Zahnstange/Ritzel. Eine ist der Grobtrieb, die andere der Mittel- und Feintrieb, beide natürlich völlig spielfrei. Der Tisch zum Messen bildet die X- und Y-Achse, beide mit vorgespannten Kugel-Linearführungen. Angetrieben werden sie von jeweils einer hysteresefreien Feingewindespindel. Auf jeder sitzt ein Inkrementalgeber, der die Position auf 1/1000mm genau erfaßt und an ein XY-Display übergibt. Noch präziser geht es wohl nicht.
Alle anderen Mikroskope haben als Stativführung ebenfalls die Schwalbenschwänze, was ja auch Sinn macht. Dank der einstellbaren Friktion können auch schwere Mikroskope sicher bewegt werden.

Vom Aufwand und der Präzision kann so ein Mikroskop locker mit den von Dir verlinkten Tischen mithalten die in aller Regel mit einer Mikrometerschraube auf einen federvorgespannten Tisch drücken. Gut für die Fotografie funktionieren würde ein "focus block" wie dieser aber das ist man leider erst so ab 500€ dabei.

Ich bezweifle nicht die Präzision, aber zum Messen und Feinstpositionieren werden Schwalbenschwanz-Führungen eher weniger genommen. Das ist die Domäne der leichtgängigen vorgespannten Wälz- und Kugelführungen. Mit Mikrometerschraube oder einem anderen Linearaktuator lassen die sich i.a. präziser positionieren als ein relativ schwergängiger Schwalbenschwanz. 500€ sind für einen kleinen XY-Tisch mit Mikrometerschrauben ganz normal, der Vorteil liegt in der "butterweichen" Betätigung ohne die geringste Hysterese.

Ganz am Anfang des Threads habe ich ja schon darauf verwiesen, wie man einen ultrastabilen, wälzgeführten Linearschlitten mit beliebigem Hub aus Aluprofilen von Fa. Isel (oder Rexroth oder...) bauen könnte. Einziges Problem ist die Schnellverstellung. Bei einer Gewindespindel muss man leider den ganzen Hub durchkurbeln, aber damit kann ich zur Not leben. Ich werde die Tage einen Schlitten mit Spindel von Ebay bekommen, daran bau ich dann noch den Knopfautomat und werde hier berichten wie er sich mit einem Mikroskopobjektiv schlägt ;-)

Wenn ich das richtig verstehe, soll damit nur die Kamera grob voreingestellt werden. Warum dann der Aufwand, dafür geht doch auch ein Novoflex-Schlitten oder etwas ähnliches?
Grüße
Christian


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Beitragvon Lothman » 22. Jun 2009, 22:37

HCS hat geschrieben: Wenn ich das richtig verstehe, soll damit nur die Kamera grob voreingestellt werden. Warum dann der Aufwand, dafür geht doch auch ein Novoflex-Schlitten oder etwas ähnliches?


Damit kann man die Kamera über die Gewindespindel positionieren, dank Wälzlagerung spielfrei und stabil auch in kleinsten Schritten bewegen. Wenn man mit dem Knopfautomat dann noch die Drehbewegung an der Spindel mit 1:6 untersetzen kann, ist man dei der Feinfühligkeit des Mikroskopantriebs. Die Geschichte wäre von der Stabilität und Einstellbarkeit eine Liga über den Novoflexschlitten.
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Beitragvon Protoplasma » 29. Jun 2009, 16:42

Hallo,
ich denke es gibt noch eine gute Alternative zu dem von Thomas- nicht jeder hat eine CNC Fräse zuhause :D
Es wurden ja schonmal Aluprofile genannt, ich habe mir die jetzt gekauft. 58cm für 3,00€ plus 6,90€ Versand- schön günstig.
Ich habe das Profil als "gebrauchten Restabschnitt" gekauft. Bei ebay- hier.
Dann noch eine M6-Gewindestange V2A und 8 Muttern dazu; auch V2A.
Und dann aus Kunststoff (der, ausdem Schneidebrettchen für die Küche gemacht sind) eine Führung ausgesägt.
Ich hab es jetzt mal ausprobiert, geht super. Aber da es noch nicht so gut aussieht, und ich auch noch keine Schnellverstellung hab, werde ich euch jetzt erstmal die jetzige Version zeigen.
Dateianhänge
Der Makroschlitten im Gesamtbild, unten aus Siebdruckplatte die Schnellwechselplatten-Nachbildung;
oben aus Plastik die Aufnahme für die Schnellwechselplatte mit der Kamera.
Ein Drehknopf an der Gewindestange fehlt, außerdem ist sie zu lang ;D
DSC_0626.JPG (74.24 KiB) 4158 mal betrachtet
DSC_0626.JPG
Detailfoto: Eingeschmolzene M6-V2A-Mutter.
Auf beiden Seiten der weißen Plastikführung
DSC_0627.JPG (61.72 KiB) 4085 mal betrachtet
DSC_0627.JPG
tschüß
Nicolas

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