Lacerta agilis - Zauneidechse
Wissenswertes: | |
Merkmale: | Zauneidechsen sind kräftige Eidechsen mit eher kurzen Beinen. Der Kopf ist massig und deutlich vom Rumpf abgesetzt. Zur Paarungszeit sind die Flanken der Männchen leuchtend grün. Der Rücken wird durch zwei sandfarbene (Parietal-) Bänder von den Körperseiten abgegrenzt. Die zwischen diesen Bändern liegenden Rückenschuppen sind deutlich schmaler als die Schuppen an den Flanken. Auf dem braunen Rücken verlaufen drei, mehr oder minder stark aufgelöste, weiße Linienbänder. Deren Elemente (Punkte oder Striche) werden oft von dunkelbraunen Flecken umrahmt. An den Flanken finden sich oft so genannte Augenflecken, die aus einem dunklen Fleck mit einem hellen Auge bestehen. Die Zeichnungsmuster sind vielfältig. Da die Muster auf dem Rücken zeitlebens erhalten bleiben, können sie - gleich einem Fingerdruck - zur lebenslangen individuellen Wiedererkennung der Tiere dienen. Sehr alte Zauneidechsen-Männchenkönnen grün werden, auch Schwarzfärbung kommt gelegentlich vor. Lokal verbreitet sind sogenannte rotrückige Zauneidechsen. Bei diesen Tieren fehlen die typischen Zeichnungselemente (also die weißen Linien oder Punkte und die dunklen Flecke), ihr Rücken ist einfarbig rotbraun oder braun, teilweise treten einige schwarze Punkte auf. Sehr große Zauneidechsen mit unversehrtem Schwanz können etwa 24 cm lang werden, die meisten Tiere bleiben jedoch deutlich kleiner. |
Verwechslungsarten: | |
Lebensraum: | Einst war die Zauneidechse fast überall und entlang von Säumen, Hecken und selbst auf Zäunen regelmäßig zu sehen. Die Zauneidechse ist in der Wahl ihrer Lebensräume anspruchslos; etwas lockerer und gut zu grabender Boden für die Eiablage, eine nicht völlig geschlossene Krautschicht, Sonnenplätze wie ein Baumstumpf, oder etwas Gestrüpp und ein paar Sträucher oder Bäume als Deckung und Überhitzungsschutz genügen ihr zum Leben. Mit dem Verschwinden von Säumen an Waldrändern und unbefestigten Wegen, von Heckenlandschaften, Ackerrainen und Trockenmauern verschwand auch die Zauneidechse aus vielen Gegenden. Heute sind Zauneidechsen insbesondere an Waldrändern und auf Lichtungen, auf Halbtrockenrasen und Heiden, in Dünen und auf Felskuppen zu finden. Wo noch ödes Land zu finden ist mit Strukturierung der Landschaft, liegen wichtige Lebensräume oft entlang von Verkehrswegen oder in Bodenabbau-Gebieten. Lebensdauer: In freier Natur bis zu 6 Jahren. Bei Freilandbeobachtungen werden Männchen häufiger als Weibchen gefunden, weil sie aktiver und auffälliger gefärbt sind. |
Aktivitätsmaximum: | |
Gefährdung: | Vorwarnliste |
Besonderheiten: | Es sind gegenwärtig 9 Unterarten von Lacerta agilis bekannt, die sich in zwei gut voneinander abgegrenzte Gruppen teilen lassen, einer westlichen (balkanischen) Gruppe, und einer östlichen (kaukasischen). Die Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen reichen jedoch nicht aus, um die Art aufzuspalten, zumal es in einigen Grenzgebieten zu Mischpopulationen kommt. |
Beitragsersteller: Frank Divossen (AGEID792)