Zwischen den Extremen

Landschaftsfotos sowie Fotos aus Flora und Fauna, die keine Makrofotos sind, also einen Abbildungsmaßstab < 1:15 haben.
Ajott
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Zwischen den Extremen

Beitragvon Ajott » 10. Dez 2015, 16:29

Hallo zusammen,

bevor es Neuigkeiten aus meiner "Leben in der Wüste"-Serie gibt
(Teil I,
Teil II), möchte ich einen Beitrag darauf
verwenden, um die mit dem Fortschritt der Tour veränderte Landschaft in der Namib zu beschreiben.
Die ersten 50 Kilometer im Skelettküstenpark trieben uns recht zielstrebig weiter nach Westen. Erst
als wir schließlich zusammen mit der trockenen Wüste auf die Wucht des Atlantik trafen führte die
Straße für die restlichen 100km bis zum nächsten Ort immer an der Naht zwischen Wasser und Wüste
nach Süden entlang.
Es ist schon ein absurter Anblick: all das fruchtbare Wasser zur Rechten und all die unwirtliche
Trockenheit zur Linken. Man weiß manchmal nicht so recht, was einen mehr beeindrucken soll: die
Weite des Landes oder die Weite des Meeres. Am Ende ist es wohl gerade die Kombination aus beiden.
An manchen Stellen wirkte die Wüste fast wie ein etwas zu groß geradener Strand.
Aber spätestens, wenn man vergeblich nach dem Grün sucht, welches
unweigerlich dem Strand irgendwann folgen muss, erinnert man sich wieder daran, dass hier zum
Leidwesen der Schiffbrüchigen vergangener Tage kein Eismann herangeklingelt kommen wird und hinter
dem nächsten Hügel auch kein Kiosk auf einen wartet.

Das Leben in dieser Übergangszone zwischen zwei Extremen ist sehr hart und so wurden auch Pflanzen
wieder deutlich seltener. In langen Abschnitten meinte man keinerlei Leben könne hier existieren.

liebe Grüße
Aj
Dateianhänge
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: EF-S18-55mm f/3.5-5.6 IS II @ 34mm
Belichtungszeit: 1/500
Blende: f/13.0
ISO: 200
Beleuchtung: Nachmittag/ Sonne
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):nur ins Pano
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 15.10.2015
Region/Ort: Namibia/Afrika
vorgefundener Lebensraum: Atlantik/Namibwüste
Artenname: Skelettküste
kNB
sonstiges: kleiner Mast gestempelt
Namlantik01makro.jpg (428.37 KiB) 870 mal betrachtet
Namlantik01makro.jpg
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: EF-S10-18mm f/4.5-5.6 IS STM @ 10mm
Belichtungszeit: 1/800
Blende: f/11.0
ISO: 200
Beleuchtung: Nachmittag Sonne
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): B: 5.9% und ins Pano
Stativ: keins
---------
Aufnahmedatum: 15.10.2015
Region/Ort: Namibia/Afrika
vorgefundener Lebensraum: Atlantik/Namibwüste
Artenname: Skelettküste
NB
sonstiges: Sensorflecken gestempelt, Das Bild zeigt die Straße zwischen Wüste und Meer
Namlantik02makro.jpg (389.2 KiB) 871 mal betrachtet
Namlantik02makro.jpg
Kamera: Canon EOS 600D
Objektiv: EF-S18-55mm f/3.5-5.6 IS II
Belichtungszeit: 1/500
Blende: f/13.0
ISO: 200
Beleuchtung: Sonne
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): B: 7.2%, H: 23%
Stativ: (noch) keins
---------
Aufnahmedatum: 15.10.2015
Region/Ort: Namibia/Afrika
vorgefundener Lebensraum: Atlantik/Namibwüste
Artenname: Skelettküste
NB
sonstiges: Sensorflecken gestempelt. das Schiff &quot;South West Sea&quot; ist ein südafrikanisches Fischerboot, welches 1976 Feuer gefangen hat und hier gestrandet ist. Es ist nicht mehr so viel übrig, Wind und Wellen arbeiten daran, es mehr und mehr zu zersetzen.
Namlantik03makro.jpg (426.23 KiB) 870 mal betrachtet
Namlantik03makro.jpg
Wer an allem zweifelt sollte darauf achten, dass gesunde Skepsis nicht bald zur blinden Paranoia wird.
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Beitragvon Harmonie » 10. Dez 2015, 18:16

Hallo Anja,

wieder sehr beeindruckende Bilder und auch deine INFO's dazu.
Diese Extremen habe ich bisher nur im TV gesehen.
Wenn man dann so etwas live sieht, ist nach noch mal so beeindruckend.
Die Weite in den Bildern 1+2 ist phänomenal!

LG
Christine
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An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an all die User, die meinen Bildern
Beachtung, Aufmerksamkeit und Kommentare schenken.
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--- Alle hier von mir gezeigten Bilder dürfen ungefragt für die Artengalerie verwendet werden. ---
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Beitragvon Corela » 10. Dez 2015, 18:34

Hallo Anja,

das sind wieder beeindruckende Bilder und eine spannende Erzählung.
Vom heimischen Sofa aus, kann man es sich nicht so wirklich vorstellen.
Danke, dass du deine Erinnerungen so mit uns teilst.
lG
Conny


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„Die Abende im Garten sind so schön, daß ich mich nicht entschließen konnte, mich an den Schreibtisch zu setzen“ – Max Liebermann, 1911.
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Beitragvon Fietsche » 10. Dez 2015, 19:10

Moin Anja,

eine etwas besondere extreme Gegend die eine Seite Wasser im

überfluss und die andere wiederum so trocken das nichts wächst.

Genau wie in Chile die Atacama Wüste die ja auch am Meer liegt.

Die Bilder gefallen mir alle gleich, von dem Schiffswrack ist ja nun

wirklich nicht mehr viel überig geblieben.
LG. Fietsche :shock:

http://www.fietsche.fi
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Beitragvon Gabi Buschmann » 11. Dez 2015, 16:36

Hallo, Anja,

ja, das sind wirklich zwei Extreme dicht beieinander! Toll, deine
Bilder fangen das sehr gut ein und ergänzen deine spannende
Beschreibung wunderbar.
Liebe Grüße Gabi
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Beitragvon Hans.h » 11. Dez 2015, 18:05

Hallo Anja,

"Skelettküste"..das hört sich nach"Schatzinsel"an...toll.
Kann mir gut vorstellen,daß dieser Landschaftsgegensatz sehr beeindruckend ist,wenn man direkt vor Ort ist.
Besonders auf dem zweiten Bild bekommt an einen Eindruck davon.

Gruß Hans. :)
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Beitragvon Markand » 11. Dez 2015, 19:31

Hallo Anja,

den Kontrast der Landschaft hast Du sowohl passend beschrieben, als auch wunderbar fotografisch fotografiert. Auch ich
habe mich dabei ertappt, wie mein Blick im zweiten Bild nach rechts und zum Horizont wanderte, um etwas anderes als den
Staub zu entdecken - das Meer zur Linken täuscht einen da tatsächlich.

Auch diese Serie gefällt mir wieder sehr gut!

Viele Grüße
Marks
Viele Grüße
Markus

Weitere Bilder von mir gibts unter www.rkushanselmann.de
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Beitragvon Werner Buschmann » 21. Dez 2015, 20:59

Hallo Anja,

Deine Schilderungen regen die Phantasie an.

Wenn man dann glücklich und lebend gestrandet ist,
was kam dann?
Das langsame und qualvolle Verdursten??

Nichtheimische Menschen konnten dort doch bestimmt nicht überleben.

Leben da überhaupt Menschen?
________________
Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
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Meine Sternebewertung beziehen meine Bewertung immer auf die Gesamtheit der
im Forum gezeigten Bilder.
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Beitragvon Achim.KB » 23. Dez 2015, 15:50

Hallo Anja,

vielen Dank für deine Doku.
Muss Live ein sehrt beeindruckendes Erlebnis sein.
Für uns Menschen sind beide Seiten Lebensfreundlich, für die Natur selbst ist es grasser Gegensatz, denn das Meer ist
bestimmt auch dort voller Lebewessen und die andere Seite, fast Tod.

VG
Achim

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