Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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Sven A.
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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon Sven A. » 9. Apr 2024, 23:58

Harald Esberger hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Mir geht es wie Gabi, von den Kratzgeräuschen habe ich noch nichts gehört,


Gabi Buschmann hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Das mit der Schreckhaltung der
Flügel wusste ich, aber dass dazu auch Kratzgeräusche
gemacht werden und wie, das war mir neu.



Moin,
ich habe das selbst auch nur dem hier gezeigten Apollo erlebt und einmal bei einem Tagpfauenauge im Winterschlaf.
Vorher wusste ich das auch nicht und so war ich entsprechend erstaunt, als ich diesen Apollo knipste.
Im Netz fand ich dann entsprechende Infos dazu. Bei dem besagten Tagpfauenauge klang es anders.
Laut Wikipedia wird es als zischendes Geräusch beschrieben und das TPA erzeugt es nicht mit den Beinen, sondern mit den Flügeln.

Dass Schmetterlinge Geräusche von sich geben, ist wenig bekannt aber nicht so ungewöhnlich.
Viele Nachtfalter produzieren Geräusche im Ultraschallbereich, um die Ortung durch Fledermäuse zu behindern.
Das kann einfach eine Art Störsignal sein oder sie erzeugen ein Schallmuster eines ungenießbaren Falters obwohl sie genießbar sind.
Also Mimikri per Schall!
Ein Totenkopfschwärmer kann piepsen wie eine Maus, findet man sicher auf Youtube.

Man muss sich auch nicht wundern, wenn man einen Nachtfalter am Licht knipsen will und dieser sich fallen lässt,
bevor man den Auslöser durchdrücken konnte. Man muss nur den Autofokus abschalten und dann klappt es auch mit dem Foto :DD
Das liegt an den modernen Ultraschallmotoren in den Objektiven. Einige Nachtfalter haben die Strategie, dass wenn sie durch eine Fledermaus geortet werden,
sie sich einfach fallen lassen und dass passiert zuweilen auch beim Fotografieren eines Nachtfalters.

Das war jetzt ziemlich viel OT. Zurück zu Apollo und TPA. Es braucht sicherlich auch eine ruhige Umgebung und der Falter muss sich bedroht fühlen.
Wenn man die Schreckhaltng nicht provoziert, dann wird man es vielleicht nie hören.

Viele Grüße
Sven
ᘿS ᒪᘿᗷᘿ ᕲᓰᘿ ᐺᓰᘿᒪᖴᗩᒪᖶ ᑘᘉᕲ ᕲᘿᖇ ᗩᒪᑘᕼᑘᖶ!
ᘿᖇᖽᐸᘿᘉᘉᖶ ᘻᗩᘉ ᓰᕼᘉ, ᓰSᖶ ᗩᒪᒪᘿS ᘜᑘᖶ :-)
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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon schaubinio » 11. Apr 2024, 08:35

Moin Ute, die Mosel ist ja nicht weit weg von mir, trotzdem werde ich da wohl nicht hinfahren, alleine schon wegen der starken Gefährdung der wenig verbliebenen Apollo wegen.

Ich denke das man solch fragilen Habitaten nicht noch mehr Stress antun sollte , da ohnehin schon zu stark mit dem Apollosteig geworben wird.

Ich finde es schön das Du dieses Thema so gut präsentierst, auch so kann man dafür werben das gegebenenfalls noch mehr für den Erhalt und Schutz geworben wird.

Die Vorhersagen stimmen mich allerdings wenig optimistisch....
L.g Stefan, der mit dem -f-

Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben...



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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon hawisa » 12. Apr 2024, 11:31

Hallo Ute,

schön, dass du den Falter hier vorstellst.
Ich habe deinen Beitrag in der "Natur des Jahres 2024" verlinkt.

Leider habe ich den Falter selbst noch nicht zu Gesicht bekommen und kann daher auch keine Bilder beisteuern.

Dann hoffe ich mal, dass dein Aufruf noch zu mehr Beiträgen führt.
Liebe Grüße und immer "Gut Licht"
Willi

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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon Klaus Liebel » 15. Apr 2024, 11:05

Hallo Zusammen,
nach langer Pause bin ich nun wieder aktiv und habe diesen Mitmachthread gesehen.
Im Juni 2019 hatte ich das große Glück drei Apollo-Falter zu sehen. und einen davon auch zu fotografieren.
Danach war ich schon mehrfach wieder in diesem Gebiet, habe aber leider nie wieder einen zu Gesicht bekommen.
Die Aufnahme ist zwar nicht das Gelbe vom Ei. Aber auf Grund des Aufrufes möchte ich doch meinen Beitrag zum Thema leisten.
Dateianhänge
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: 100mm
Belichtungszeit: 1/160s
Blende: f/13
ISO: 200
Beleuchtung: Tageslicht am Morgen
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 18
Stativ: freihändig
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch):
Aufnahmedatum: 14.06.2019
Region/Ort: Mosel
vorgefundener Lebensraum: Sonnenbeschienener Waldwegrand
kNB
sonstiges:
Moselapollo (Parnassius apollo vinningensis)_01LK6580.jpg (596.93 KiB) 111 mal betrachtet
Moselapollo (Parnassius apollo vinningensis)_01LK6580.jpg
Liebe Grüße Klaus
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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon Christian Zieg » 15. Apr 2024, 12:57

Sven A. hat geschrieben:
Dass Schmetterlinge Geräusche von sich geben, ist wenig bekannt aber nicht so ungewöhnlich.
Viele Nachtfalter produzieren Geräusche im Ultraschallbereich, um die Ortung durch Fledermäuse zu behindern.
Das kann einfach eine Art Störsignal sein oder sie erzeugen ein Schallmuster eines ungenießbaren Falters obwohl sie genießbar sind.
Also Mimikri per Schall!
Ein Totenkopfschwärmer kann piepsen wie eine Maus, findet man sicher auf Youtube.

Man muss sich auch nicht wundern, wenn man einen Nachtfalter am Licht knipsen will und dieser sich fallen lässt,
bevor man den Auslöser durchdrücken konnte. Man muss nur den Autofokus abschalten und dann klappt es auch mit dem Foto :DD
Das liegt an den modernen Ultraschallmotoren in den Objektiven. Einige Nachtfalter haben die Strategie, dass wenn sie durch eine Fledermaus geortet werden,
sie sich einfach fallen lassen und dass passiert zuweilen auch beim Fotografieren eines Nachtfalters


Serwutz Sven,

das ist faszinierend. Mich interessiert ja immer, wie es in der Evolution zu solchen ausgeklügelten
Fähigkeiten kam. Bin völlig platt.

Danke für die interessanten Informationen

Liebe Grüße
Ihr findet mehr meiner Fine Art Bilder auf meiner Webseite, die über die Namenssuche im Netz zu finden ist.
Zusätzlich findet man mich bei einem zu einem "sozialen Netzwerk" gehörigen Bilder-Netzwerk, auch mit meinem Namen, nachdem ein Punkt kommt und dann das Wort "fineart"

Die Möglichkeiten der deutschen Grammatik können einen, wenn man sich darauf, was man ruhig, wenn man möchte, sollte, einlässt, überraschen
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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon piper » 15. Apr 2024, 16:18

Hallo Klaus,

super, das noch ein Bild hinzugekommen ist!
Vielen Dank dafür!
Es ist wirklich sehr traurig, das die Zahl so abgenommen hat.
Liebe Grüße Ute

Die Freude am Kleinen ist die schwierigste Freude, denn es gehört ein großes Herz dazu.
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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon Gabi Buschmann » 15. Apr 2024, 20:39

Klaus Liebel hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo Zusammen,
nach langer Pause bin ich nun wieder aktiv und habe diesen Mitmachthread gesehen.
Im Juni 2019 hatte ich das große Glück drei Apollo-Falter zu sehen. und einen davon auch zu fotografieren.
Danach war ich schon mehrfach wieder in diesem Gebiet, habe aber leider nie wieder einen zu Gesicht bekommen.
Die Aufnahme ist zwar nicht das Gelbe vom Ei. Aber auf Grund des Aufrufes möchte ich doch meinen Beitrag zum Thema leisten.


Danke, Klaus, für die Ergänzung. Schade, dass du
in den Folgejahren keinen Apollo mehr gefunden hast,
das ist kein gutes Zeichen.
Liebe Grüße Gabi
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Falter des Jahre 2024- Moselapollo

Beitragvon wwjdo? » 16. Apr 2024, 18:35

Hallo Ute,

Danke für diesen interessanten Beitrag! :DH:

Ich wusste nicht, dass der Apollo an der Mosel sich von Parnassius unterscheidet.

Da das Altmühltal nicht allzu weit von mir entfernt ist, bin ich bislang nur dort auf die Suche gegangen.
Dabei konnte ich feststellen, dass es ziemliche Schwankungen bei denBeständen gab. Nach schlechten Jahren war es im Jahr darauf manchmal viel besser bestellt aber insgesamt sind das jeweils recht kleine Populationen, die sehr gefährdet sind.

Was mich schon lange wundert: für Klimaschutz werden Unmengen an Geldern und Ressourcen
aufgewendet, Naturschutz interessiert dagegen weniger. Egal, welche Farbe die Regierungsparteien haben.

Die Pflege Gelder für die noch stärker gefährdetere Berghexe fallen beispielsweise
sehr kümmerlich aus. Da lohnt sich der Aufwand für den betreffenden Schäfer
unter monetären Gesichtspunkten eigentlich nicht. :?
Da könnte mir relativ wenig Aufwand viel (mehr) erreicht werden. Verkehrte Welt...
Liebe Grüße
Matthias

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