Beitragvon Artengalerie » 18. Jul 2017, 22:17
Trockenmauern sind künstliche Gesteinsformationen, bei denen Steine verschiedener Größen ohne Bindemittel wie Mörtel übereinander gestapelt wurden. Durch diese Bauweise entsteht ein einzigartiger Lebensraum mit zahllosen Spalten, Höhlen und Ritzen, die vielen spezialisierten Tier- und Pflanzenarten einen Siedlungsort bieten. Besonders Artenreich sind hierbei Mauern, die in Ost-West-Richtung verlaufen und so auf ihrer Sonnen- und Schattenseite Arten mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen einen Lebensraum bietet. So bevorzugen Steintäscheln, Hungerblümchen und Geröll-Nelken die sonnige Seite, die sich am Tag stark aufheizen kann, während einheimische Farne, Mauerraute und Felsenteller die kühle Schattenseite besiedeln. Aber auch einzelne Bereiche der Mauer werden ganz unterschiedlich besiedelt. Der Mauerfuß zeichnet sich dadurch aus, dass er vergleichsweise feucht und mit durchwurzelbarem Boden angereichert ist. Hier ist der nährstoffreichste Bereich der Trockenmauer. Der Mauerkörper ist extrem trocken und Erdreich reichert sich erst mit der Zeit in Spalten und Ritzen an. Am Mauerkopf kann sich unter Umständen ein flachgründiger Nährboden bilden.
Viele Wärme und Trockenheit liebende Insekten, Schnecken und Spinnenarten siedeln sich an Trockenmauern an. Reptilien und Amphibien nutzen Spalten zwischen den Steinen gern als Nachtlager oder gar Winterquartier. Hummeln, Hausrotschwanz oder Rotkehlchen finden hier Nistplätze.Beitragsersteller:
Ajott (AGEID6829)
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