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bnormal
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Beitragvon bnormal » 30. Jun 2011, 17:48

Oh ja, da wäre ich gerne dabei. Ennepetal sind für mich ca. 400 km, Kaiserstuhl 750 km. Beides machbar und vielleicht mit irgend etwas kombinierbar.

Gruß
Bernd
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Beitragvon Corela » 30. Jun 2011, 18:35

Hallo,

also nach Ennepetal würde ich auch fahren :)
lG
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Beitragvon bnormal » 30. Jun 2011, 20:48

Hallo zusammen,

ich hab grad ein schönes Beispiel für Fehlbelichtungen. Hab versucht ein knallrotes Blümchen in der Abendsonne zu fotografieren. Im Histogramm sah das noch ganz okay aus, auch bei RGB. Dass da bei Rot ganz rechts ein riesiger Peak war, hab ich auf dem Monitor der D90 nicht gesehen. Rot vollkommen überbelichtet. Also nochmal raus in den Garten und drauf geachtet. Selbst bei -2 LW war rechts die Nadelspitze noch vorhanden.

Öffne ich die neue RAW Aufnahme jetzt in Camera RAW (sRGB) ist da immer noch die Spitze. Öffne ich sie in Lightroom ist da noch gut Luft rechts. Arbeitet Lightroom in einem erweitertem Farbraum? Kann man das einstellen?

Viele Fragen, ich weiß. Sorry.

Gruß
Bernd
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Beitragvon SunTravel » 30. Jun 2011, 20:54

Hi Bernd,

da war das Licht einfach zu hart. Der Dynamikumfang hat die Möglichkeiten der Kam überstiegen.

LR verwendet von Haus aus das Kameraprofil Adobe Standard, das stimmt meis null mit der Kam überein.

Ich stelle die Kam immer auf neutral und verwende in LR Camera Standard, dann passt die Ansicht in LR gut mit dem Display auf der Kam überein.

Gruß

Uwe
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Beitragvon bnormal » 23. Jul 2011, 00:37

Moin,

ich hol den thread mal wieder hoch, weil ich mir eben einen Videoclip "Expose to the right" angesehen habe. Kennt ihr den? Was haltet ihr davon?

Ich habe darin zum ersten Mal gehört, dass im Bereich der Lichter mehr Tonwerte stecken, als im Bereich der Tiefen. Auch, dass das Histogramm der Kamera eine JPEG "Interpretation" des Bildes ist, war mir neu. Ich werde nachher mal das Histogramm meiner D90 mit dem von LR3 vergleichen.

Gruß
Bernd
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Beitragvon SunTravel » 23. Jul 2011, 08:29

Moin Bernd,

ist im Video im Prinzip richtig beschrieben.

Ein sensor "sammelt" Elektronen, je mehr um so heller der Tonwert. Wenn der Sensor (Eimer) voll ist läuft er über und meldet weiß.

Dunkle Tonwerte bedeuten das wenig Elektronen gesammelt wurden. Ein paar Elektronen kommen z.B. durch Dunkelstom und andere effekte in den Eimer und nicht durch das Licht.

Das sind die die das Rauschen verursachen.

sind von 25 Elektronen 5 durch Dunkestrom ect. drin sind es 20% böse Rauschinformationen.

sind von 250 Elektronen 5 durch Dunkestrom ect. drin sind es nur noch 2% böse Rauschinformationen.

Ein JPG (8bit) kann 256 Tonwerte darstellen (pro Farbkanal)

Jedes bit mehr verdoppelt die möglichen Tonwerte.

Alte DSLRs haben 12bit RAWs 256*2*2*2*2 = 4096 Tonwerte
Neue DSLRs haben 14bit RAWs 256*2*2*2*2*2*2* = 16348 Tonwerte

Darin liegt auch ein Grund des geringeren Rauschens bei neunen Cams, dunkle Tonwerte haben "mehr" Elektronen und damit einen geringeren Prozentsatz an "bösen" Rauschinformationen.

Möglichst hell (to the right) belichten bringt daher auch weniger Rauschen als eine Unterbelichtung aufzuhellen. Nur Ausfressen darf nix.

Eine Verdopplung der Tonwerte bedeutet eine Blendenstufe Helligkeitsgewinn.

Darin liegt auch begündet das helle Tonwerte feinere Zwischenstufen haben.

128*2=256 128 abstufungen für eine Blendenstufe

256*2=512 256 abstufungen für eine Blendenstufe

Gruß

Uwe
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Beitragvon ji-em » 23. Jul 2011, 08:56

(Der Inhalt dieses Beitrags wurde auf Wunsch des Benutzers vom Administrator entfernt)
Vergleichen macht vieles klar ... ! :-)
Mein Kommentar wiederspiegelt nur meine momentane, bescheidene, persönliche Meinung.
Bitte, auf kein Fall, persönlich auffassen auch wenn ich mich irreführend mitgeteilt habe.
Ich lese lieber 2-3 aufrichtige, negative Kommentare ... als gar keine ! :-)
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Beitragvon bnormal » 23. Jul 2011, 13:49

Moin zusammen,

erst einmal vielen Dank für die ausführliche Erklärung Uwe. Das mit den feineren Zwischenstufen habe ich zwar noch nicht wirklich verstanden, aber das kommt vielleicht noch. Eigentlich ist das doch nicht nur eine Frage des Sensors, sondern auch eine der Kennlinie des A/D Wandlers. Wandelt der linear oder logaritmisch?

Dann hab ich eben Testaufnahmen gemacht. Rote Blumen vor grünen Blätter.

1. Mit Automatik: Historamm knallt bei Rot voll an den rechten Anschlag. Gemessen 11567 rote Pixel mit 255. Gesamtbild sieht eigentlich ganz okay aus, kräftige Rottöne, etwas Rauschen

2. Nach dem Histogramm der Kamera so belichtet, dass Rot rechts eben ausläuft, also kein Peak mehr am rechten Rand zu sehen ist. Das ist bei -1LW der Fall. Weniger leuchtende Farben, stärkeres Rauschen. 109 Px mit 255.

3. Nach dem normalen Histogramm (Luminanz) der Kamera so belichtet, dass es rechts ausläuft und kein Peak am rechten Rand zu sehen ist. Das ist bei +1LW der Fall. Rot knallt dann natürlich noch stärker an den rechten Rand. Dann in LR3 die Belichtung 2 LW runter gedreht. Farben etwa so wie bei 2, Rauschen deutlich weniger. 34 Px mit 255. Die Farben bekommt man mit der Sättigung in PS gut wieder hin, das Rauschen bleibt niedrig.

Das Histogramm in LR3 sieht übrigens anders aus, als das von Kamera, PS und ViewNX2. In LR3 stößt auch bei der +1LW Variante 3 der Rotkanal rechts noch nicht an! Offenbar zeigt es im Gegensatz zu anderen die 12 bit Variante, nicht die 8 bit an. Deshalb ist die waagerechte Achse wohl auch in Prozent angegeben, und nicht von 0 - 255. Geht man dann via TIFF von LR3 zu PS, sieht man wieder ein 8 bit Histogramm mit rotem Peak (34 Pixel mit 255).

Nach meinen grenzwertigen Aufnahmen von Mohnblüten in letzter Zeit hatte ich mir angewöhnt nach dem RGB Diagramm zu belichten. Also oft mit negativer LW Korrektur gearbeitet. Das war offenbar die schlechteste Variante. Das hängt aber wohl auch sehr vom Motiv ab. Um so wichtiger, dass man die Zusammenhänge versteht (zumindest im Ansatz), und sich so auf die Situation einstellen kann.

Gruß
Bernd
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Beitragvon lachnerl » 5. Mär 2015, 12:28

Ich will hier nochmal zum eigentlichen Thema kommen un diesen Theard aus der Versenkung holen.

Für mich sind Makros mit statischen Motiven eigentlich gar kein großes Problem, bin auf diesen Gebiet noch nicht 100%
fit aber bei statischen Motiven kann ich eben viel üben und wenn das erste Bild nicht sitzt dann gibt es auch noch ein
zweites Bild.

Was mich aber hier wundert sind die Bilder von Insekten die ja schnell mal wieder weg sind. Besonders Bienen in einer
Blüte, Libelle auf einen Grashalm etc. sitzen ja nicht eine Stunde und bewegen sich nicht sondern wechseln ja sehr
häufig die Position. Ich habe mir schon mal einen beliebten Grashalm ausgesucht und versucht "anzusitzen",
also gewartet bis wieder irgend ein Tier vorbei kommt. Aber passende Bilder erreiche ich damit eigentlich nie. Entweder
das Insekt hält mir mal den Arsch in´s Objektiv, sitzt schief oder ist, bevor ich überhaupt scharf stellen konnte,
wieder verschwunden.
knarzschnuffel
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Beitragvon knarzschnuffel » 5. Mär 2015, 13:24

Hallo Ludwig !

Kann da nur von mir sprechen.
1. Da ist oft unglaubliche Ausdauer und Zeitaufwand notwendig.

2. Beobachtung ist gefragt, bei Libellen zb. ist es durchaus
öfter so, dass die Exemplare bestimmte Plätze, Ansitze haben, die sie
immer wieder aufsuchen. Dort Stativ ggfs. aufbauen und lauern.

3. Die beste Zeit ist früh am Morgen und am Abend, da sind die
Viecher oftmals wesentlich weniger aktiv. Besonders sehr früh
am Morgen ( kurz vor Sonnenaufgang etc.) sind alle Insekten
noch kalt, teilweise bewegungsunfähig. Je nach Temperatur hält
diese Phase aber auch nicht sehr lange an. Da kann es hilfreich sein,
alles !! griffbereit zu haben und nicht noch nach was suchen zu müssen.

4. Manchmal spielt sogar die Kleidung eine Rolle, Tarnfarben, Schwarz
ist gut, helle Farben nehmen die Insekten sehr gut wahr, und wenn
man sich dann noch bewegt, sind sie noch öfter oft weg.

5. Langsam !!! bewegen, wirklich Zeitlupentempo.

6. Serienreihen können ebenfalls sinnvoll sein, die Chance, das da was
Brauchbares dabei rumkommt ist bei mir jedenfalls manchmal grösser.

7. Längere Brennweiten ( 90mm plus !!) bringen mehr Distanz zum Objekt
, das hilft auch.

8. Mein Ausschuss ist trotzdem oft riesig !!!!

Gruß, Andreas

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