Gegenlichtfotografie

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Gegenlichtfotografie

Beitragvon braunschweiger » 23. Mai 2014, 22:04

Hi zusammen,

ich habe da mal eine Frage zu einer speziellen Aufnahmesituation.
Ich bin gerade verzweifelt weil ich es nicht auf die Reihe bekommen habe. Evt. auch etwas vor Aufregung ;-)

Ich hatte den Schwalbi im Sonnenuntergang.
Wie in einer solchen Situation normal ist die Sonne im Hintergrund extrem hell und der Schwalbi durch das Gegenlicht quasi schwarz bzw. extrem dunkel.

Mit welcher Einstellung fotografiert ihr in einer solchen Situation, damit der Schwalbi heller wird?
Ich würde gern die Belichtung so haben das es relativ dunkel wird mit der hellen Sonne aber der Schwalbi immer noch eine gewisse zeichnung hat.

Oder nutzt ihr in einer solchen Situation eine Lampe, Reflektor um den Schwalbi aufzuhellen?
Es wäre auch sehr interessant mit welcher Messung (Spot, Selektiv,...) ihr arbeitest.
Im Kampf gegen die untergehende Sonne hab ich es einfach nicht hinbekommen.

Ich hätte auch Bildbeispiele, aber das sind nicht meine Aufnahmen.
Ich hab hier mal ein Link über Facebook angehängt, das müsste ja erlaubt sein.
https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =3&theater

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Gruß
Michael
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Beitragvon makro007 » 24. Mai 2014, 07:42

Moin Michael,

ich würde wenn es die Situation zulässt eine Belichtungsreihe machen.
Ansonsten mit einen Reflektor aufhellen auf der Schattenseite.Letzte Variante wäre ein wohl dosierter Aufhellblitz.

LG Lutz
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Beitragvon SunTravel » 24. Mai 2014, 08:07

Hi Michael,

das entscheidende für solche Fotos ohne das Licht zu manipulieren, oder zu blitzen
ist das Timing. Also den Moment abwarten wo Umgebungs und Gegenlicht im
passenden Verhältnis sind. Die Belichtungsmessung der Kamera ist da eigentlich unwichtig,
die kann man ja entweder korrigieren oder alles manuell einstellen.

Gruß

Uwe
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Beitragvon piper » 24. Mai 2014, 17:27

Hallo Michael,

ich vermute auch, dass bei Dir die Sonne
noch zu hell war. Bei den beiden von Dir verlinkten Beispielen war die
Sonne schon fast untergangen und vermutlich auch etwas
hinter Büschen und Bäumen verschwunden. Somit war der HG nicht mehr so hell.
Vermutlich steckt auch einiges an EBV drin. :-)
Du kannst auch einen Reflektor einsetzen. Hier habe ich auch etwas mit einem Reflektor aufgehellt, weil das Licht schon kräftiger war.
Einen Blitz benutze ich nie.
Liebe Grüße Ute

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Re: Gegenlichtfotografie

Beitragvon didi » 26. Jul 2014, 15:59

braunschweiger hat geschrieben:Hi zusammen,


Mit welcher Einstellung fotografiert ihr in einer solchen Situation, damit der Schwalbi heller wird?
Ich würde gern die Belichtung so haben das es relativ dunkel wird mit der hellen Sonne aber der Schwalbi immer noch eine gewisse zeichnung hat.

Oder nutzt ihr in einer solchen Situation eine Lampe, Reflektor um den Schwalbi aufzuhellen?
Es wäre auch sehr interessant mit welcher Messung (Spot, Selektiv,...) ihr arbeitest.
Im Kampf gegen die untergehende Sonne hab ich es einfach nicht hinbekommen.

Ich hätte auch Bildbeispiele, aber das sind nicht meine Aufnahmen.
Ich hab hier mal ein Link über Facebook angehängt, das müsste ja erlaubt sein.
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Gruß
Michael



Hallo Michael,

deine Anfrage ist ja schon etwas älter, aber ich habe sie erst heute gelesen. Antworten tue ich noch, weil mir deine verlinkten Fotos zwar gefallen, aber nur mit einem ganz großen Fragezeichen.

Zu deinem Problem mit dem Sonnenuntergang: bei extremen Gegenlicht verzichte ich auf alle Automatiken und arbeite rein manuell.
Mit den heutigen Kameras hat man ja eine fast perfekte Kontrolle des Lichtes auf dem Monitor und im Sucher.

Und ja, ohne eine frontale Aufhellung des Objektes wird selten ein perfektes Bild vor einem Sonnen-Hintergrund entstehen.
Ausnahmen sind z.B. Bilder von Schmetterlingen, bei denen die lichtdurchfluteten Flügel das Hauptmotiv sind. Da braucht man nur selten noch eine Aufhellung.

Aber bei Motiven, die im Gegenlicht fast keine Zeichnung mehr haben, wirkt ein Reflektor wahre Wunder! Ob ein einfache weiße Fläche, eine Gold- oder Silberfolie zum Einsatz kommt, bleibt dem Geschmack des Anwenders überlassen. Ich würde der Goldfolie den Vorzug geben, weil der schöne, warme Farbton die Stimmung des Sonnenunterganges nicht kaputt macht.

Ach ja, nicht vergessen sollte man den (eingebauten) Blitz. Gegen einen dezent eingesetzten Aufhellblitz spricht eigentlich nichts. Mit dem eingebauten Blitz und vorgesetztem Diffusor kann man im manuellen Modus durchaus ein Motiv aufhellen, ohne dass die gesamte Lichtstimmung erschlagen wird.

Als Diffusor nutze ich verschieden dicke Styropor-Folien von diversen Verpackungen, weil diese das Licht sehr schön streuen und fast keine Schatten werfen.
Diese Folien werden passend auf die Größe des Blitzes zugeschnitten und mit einem anderen Klebeband so fixiert, dass sie sich leicht auf den Blitz aufschieben lassen. Je dicker die Folie, um so mehr Licht wird geschluckt. Um den Blitz weiter abzudunkeln, kann man normales, weißes Schreibpapier in den selbstgebauten Diffusor einlegen.

Allerdings muß ich gestehen, dass ich den eingauten Blitz nur sehr selten nutze.
Mit einem externen Blitz lässt sich viel besser arbeiten, weil man mit dem richtigen Modell (fast) alles einstellen kann. Und vor Allem fällt das Licht nicht mehr direkt frontal auf das Motiv!

Gruß, Uwe
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Beitragvon SunTravel » 26. Jul 2014, 17:22

Hi Uwe,

Und ja, ohne eine frontale Aufhellung des Objektes wird selten ein perfektes Bild vor einem Sonnen-Hintergrund entstehen.

Ausnahmen sind z.B. Bilder von Schmetterlingen, bei denen die lichtdurchfluteten Flügel das Hauptmotiv sind. Da braucht man nur selten noch eine Aufhellung.


Ja?

Ich komme seit Jahren dabei zu 99% ohne Reflektor zurecht, einfaches Timing reicht völlig aus
und sieht meist auch natürlicher aus...

Gruß

Uwe
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