Farbstichkorrektur u. Kontrastanhebung

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Werner Buschmann
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Farbstichkorrektur u. Kontrastanhebung

Beitragvon Werner Buschmann » 5. Dez 2009, 14:50

Beim Weißbildabgleich geht es darum die richtige Farbtemperatur zu treffen.
Bei Kunstlicht versagt der Weißbildabgleich vieler Kameras.

Ein Farbstich betrifft meiner Ansicht nach bei einem falschen Weißbildabgleich
immer das ganze Bild.

Aufgrund der falschen Farbtemperatur ist das Farbspektrum insgesamt verschoben.

Gerade Anfängern würde ich da eher nicht das Arbeiten mit der Tonwertkurve
empfehlen, weil die schlichte Regel: ziehe die Regler bei bis zum Beginn der Tonwertkurve,
auf die einzelnen Farbkanäle angewandt, auch gerade Farbstiche erzeugen kann.
Wenn ich einen Regler beiziehe, z.B. bei den Lichtern das Blau,
verschiebe ich die Tonwertkurve nacht rechts, besser: ich spreize die Tonwerte nach rechts.
Ich mache das Bild also in bestimmten Tonwertbereichen blauer als es vorher war.
Das kann passen, das muss es aber nicht.

Bei Verdacht auf Farbstich gehe ich wie folgt vor.
Ich lege eine zweite Ebene an:
ich gehe dann auf:

Filter
Weichzeichnungsfilter
Durchschnitt berechnen.

Ich erhalte eine homogene Farbfläche.


Gehe ich dann über
Bild
Anpassungen
Farbton/Sättigung,
wähle dann einen Farbton aus
und gehe mit der Pipette auf die
Farbfläche bekomme ich die Farbe angezeigt.
(Dies muss man nicht machen, man kann sich aber die
PS-Farben merken, wenn man will)

Die ermittelte Farbe kann mit dem Gegegenteil kompensiert werden.

Ich gehe also auf
Bild
Anpassungen
Umkehren,
die Farbe wird im vorliegendem Fall eines Rotstiches eine
Art von Blau.

In der Ebenenpalette gehe ich in das
linke obere Auswahlfeld und wähle Farbe.
Dann gehe ich in das rechte obere Auswahlfeld
und wähle die Deckkraft aus: meistens reichen 8% bis 15% Farbeimischung.

Wenn ich meine, dass ich den roten Farbton mit dem entsprechenden
Gegenblau ausreichend kompensiert habe, ist die
Bearbeitung bezüglich des Farbstiches zu Ende.


Die Tonwertkurven wende ich dann an,
wenn ich den Schärfeeindruck eines Bildes über
Kontrastanhebung verstärken will.
Dann lasse ich mir in PS zuerst das Histogramm mit
den drei Farbkanälen anzeigen.

Dann mache ich über
Bild
Anpassungen
Tonwertkorrektur

die Tonwertkorrektur auf
und ziehe durchaus auch
in den
einzelnen Farbkanälen
die kleinen Dreiecke bis zu den ersten Pixeln bei.
Im rechten Histogramm kann ich sehen, wie sich die
Tonwertkurven durch meine Aktion verschoben haben.

Wenn ich nur die Kontraste anheben wollte, aber den
Farbeindruck beibehalten will, dann verschiebe ich
nach der Tonwertspreizung/-verschiebung über das
Verschieben des Gammapunktes (mittleres Dreieck) die
Tonwertkurven ungefähr an ihren alten Ort zurück.

Ergebnis:
Mehr Kontrast und Brillianz,
die Farben bleiben aber weitgehend bestehen.

Eines aber ganz klar:

Kein Rezept stimmt für alle Situationen.
Mechanische Regeln sind deshalb falsch.
das gilt auch für diesen Workflow.

Man muss damit arbeiten und ausprobieren,
Erfahrungen sammeln und sein Vorgehen verfeinern.

Werner
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Liebe Grüße, passt auf Euch auf und vergesst das Lächeln nicht!
Werner
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Frederik f56
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Beitragvon Frederik f56 » 5. Dez 2009, 15:09

Hallo!
Habs gerade ausprobiert: Klappt! Ist in Photoshop Elements etwas anders, aber ähnlich. Die Funktionen sind nur woanders.
Dankeschön dafür!
Gruß
Fred
läuft?..................LÄUFT!!! Immer gutes Licht Euch allen!

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