Ein neuer Stack (Fliege) und ein Problem

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Ein neuer Stack (Fliege) und ein Problem

Beitragvon Olenoides » 20. Sep 2013, 11:37

Hallo Euch allen,

hier habe ich mal ein neues Foto, mir gefallen die Farben und Strukturen sehr gut, die kommen bei dem Licht schön zur Geltung, darum habe ich das Foto mal hier eingestellt und nicht unter „digitale Bildbearbeitung“, denn da brauche ich mal etwas Nachhilfe von euch.

Ich habe mit Combine ZP mal alle Stackmethoden ausprobiert, „all Methods“ hat noch das beste Ergebnis gebracht, so ganz zufrieden bin ich aber noch nicht. Der kleine Bildausschnitt zeigt mein Problem, besonders um die Borsten und an Rändern habe ich diese hellen, unscharfen Silhouetten/Geisterränder oder wie man das auch immer nennt. Ich habe im Forum bereits nachlesen können, was die Ursache dafür ist, soweit ist das schon mal klar. Der Effekt lässt sich nicht vermeiden und muss durch Retuschieren beseitigt werden..... ganz blöde Frage: wie gehe ich das jetzt an?

Viele Grüße
Leif
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Kamera: EOS 500D
Objektiv: 18-55mm Retrostellung
Belichtungszeit: 1 sec.
Blende: F/4,8
ISO:100
Beleuchtung: 1 LED Lampe + 2 Leuchtstoffröhren
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG) RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe): H ca. 5%, B ca. 10 %
Stativ: ja
---------
Aufnahmedatum: 19.9.2013
Region/Ort: Vlotho
vorgefundener Lebensraum: Garten
Artenname: Fliege ?
kNB
sonstiges:67 Einzelfotos in 0,05mm Schritten
all methods stack_filtered.jpg (259 KiB) 1365 mal betrachtet
all methods stack_filtered.jpg
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG)
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe):
Stativ:
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Aufnahmedatum:
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
ausschnitt.jpg (394.75 KiB) 1366 mal betrachtet
ausschnitt.jpg
eRPe
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Beitragvon eRPe » 20. Sep 2013, 13:11

Hallo Leif,

mit Combie bin ich etwas aus der Übung.
Helicon u. Zerene haben gute Retuschefunktionen,
da ist der Aufwand zwar auch nicht ohne, aber es klappt.
Hilfreich können da auch substacks sein.
Du hast hier einen eher dunklen HG, bei dem
solche hellen Säume besonders gut sichtbar werden,
ein heller HG macht da vielleicht weniger Probleme.

Insgesamt sieht der stack aber gut aus und
er gefällt mir ausgesprochen gut.
Man muss schon mit der Lupe suchen, um
solche kleinen Schwächen aufzudecken.
Die Stelle am Hinterkopf würde ich
z.B mir Stempeln beseitigen.

Gruß
Reiner
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Hans.h
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Registriert: 9. Dez 2010, 19:42
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Beitragvon Hans.h » 20. Sep 2013, 14:57

Hallo Leif,

Ich finde Deinen Stack sehr gut gelungen.
Die Perspektive und der HG.gefallen mir sehr gut.
Kann Reiner nur Recht geben.Mit einem hellern HG.ist es leichter kleine Macken zu kaschieren.
Perfekt ist ohnehin keine Stacksoftware,doch die besten Ergebnisse liefert zur Zeit wohl Zerene.
Die kostet aber um die 80 Euro.Doch die fertigen Bilder und die Retuschemöglichkeiten sind sehr gut.

Gruß Hans.
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Uhrenteddy
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Beitragvon Uhrenteddy » 20. Sep 2013, 18:39

Hallo Leif,

erstmal finde ich den Stack sehr gut gelungen. Das Licht auf dem Auge ist sehr schön, ebenso die Schärfe.

Die Staubkrümmel könntest Du vorm stacken durch einen zarten Pinsel etwas entfernen, und die restlichen z.B. in Photoshop retuschieren.

Die Geisterränder könntest Du wie bereits beschrieben wegstempeln. Oder das komplette Motiv freistellen und z.B. einen Verlauf einfügen.

Die Bildbearbeitung dauert meist länger wie das eigentliche Fotografieren.

LG
Rainer
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Beitragvon Guppy » 20. Sep 2013, 22:50

Hallo Leif

Ja so ist es,
sind die Aufnahmen und der Stack gelungen,
dann geht es oft, erst recht los.

"Die Bildbearbeitung dauert meist länger wie das eigentliche Fotografieren."

Meine Version lautet:
Das Retuschieren dauert meisstens ein Vielfaches der Zeit,
die zum Stacken benötigt wird.

Da das Retuschieren länger geht, wie das Stacken,
sollte die Zubereitungsart, eigentlich retuschieren und nicht stacken heissen.

Nimm dir Zeit

Kurt
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Beitragvon Olenoides » 21. Sep 2013, 10:26

Hallo,

Danke für eure Tipps. Hmm, also sind vor allem Haare etwas problematisch und Zeitintensiv wegen der Nachbearbeitung. Na mal sehen ob ich das hinkriege.....

Viele Grüße
Leif
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Beitragvon Janni » 21. Sep 2013, 12:14

Hallo Leif,

soetwas "haariges" war schon immer das Problemkind beim Stacken.
Wie Kurt schon sagte nimmt die Nachbearbeitung (egal welcher Art)
einen grossen Stellenwert bei den fertigen Bilder ein, auch sind die
Retuschearbeiten oft viel zeitaufwendiger als man denkt. Je nachdem
welche Software man für das Stacken verwendet kann man dort noch
wichtige Parameter einstellen und man bekommt dann auch bei diesen
"haarigen" Sachen unterschiedliche Ergebnisse ausgespuckt.
Auch wenn die Software den Stack mal andersherum (also von hinten
nach vorn)
zusammenrechnen lässt, wirds auch evtl. besser oder
schlechter, da mus man viel experimentieren bis man zu einem
zufriedenstellenden Ergebnis kommt.....an Erfahrung gewinnt man dabei
eigentlich immer :wink:

Speziell bei den Haaren habe ich auch manchmal eine eigene Vermutung
warum oft der Bereich um das einzelne Haar verschwommen oder gar
verwaschen ist.
Da man ja hierbei mit unterschiedlichen Abständen arbeitet wo man z.B.
von vorn bis hinten stackt, muss man sich folgendes vor Augen halten :

Ist man bis zur Schärfeebene des Haares vordedrungen, bzw. ist es
scharf auf den Sensor gebannt, ist gleichzeitig der dahinterligende und
strukturierte Teil des Fliegenkörpers gewissermassen durch das Haar
verdeckt....logisch !
Nun stackt man ja weiter indem man mit der Kamera um Bruchteile von
Milllimetern nach vorne weitergeht, dadurch kommt das Haar nun auch
automatisch näher zur Kameralinse und verdeckt logischerweise auch
einen leicht grösseren Teil des dahinterligenden Fliegenkörperteils.
Von daher können oft garnicht alle kompletten Bildinformationen des
strukturierten Fliegenkörpers festgehalten werden die sich hinter dem
Haar befinden.
Die Software kann in diesem Falle den Bereich um das einzelne Haar
also nicht korrekt darstellen da die Software die ganzen Einzelbilder so
verrechnet als würde man die Fliege nur aus der vordersten Position
ansehen.
Es fehlen also genau die Bereiche die durch das Haar verdeckt wurden
als die Linse die hinteren Bereiche des Haare scharf fokussiert hatte, es
war also das viel näher liegende Haar vor der Linse welches einen etwas
grösseren Bereich nach hinten abdeckte.

Ähnliches Beispiel aus der Praxis :
Stellt man eine Holzlatte inmitten eines Raumes hin und schaut aus
2 Metern Entfernung drauf, so sieht man das dahinterhängende Bild
an der Wand nicht komplett....logisch !
Bewegt man sich nun um ½ Meter näher zur Holzlatte (genau wie die
Linse sich beim Stacken nun näher zum Haar)
bewegt, verdeckt die
Holzlatte doch nun auch vielmehr vom dahinterhängende Bild als bei
einem Abstand von 1 Meter !
Geht man übertriebenerweise noch näher bis auf 10cm heran sieht
man das dahinterhängende Bild an der Wand nun garnicht mehr !

Hoffe das ist nun einigermassen verständlich geworden wie ich das
mit diesem Beispiel meine 8)






Gruss
JAN
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www.focus-stacking.de
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Beitragvon StephanFingerknoten » 21. Sep 2013, 12:20

Hallo Jan,

das ist sogar sehr anschaulich erklärt und klingt zumindest für mich auch sehr logisch.

Ich bin ja nun kein Stacker (außer ein paar Freiluftversuchen habe ich mich da noch nicht rangewagt und in Eure ABM´s bin ich schon gleich gar nicht vorgestoßen) aber eines ist sicher: ohne mehr oder weniger aufwändige Retuschen geht es wohl einfach nicht.

LG
Stephan
Ich bin der mit dem -PH
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Beitragvon Olenoides » 22. Sep 2013, 12:19

Hallo Jan,

vielen Dank für deine gute und anschauliche Erklärung, so in etwa hatte ich das auch verstanden. Dieser Optische Effekt ist ja echt blöd, ich probiere das mit dem retuschieren mal.

viele Grüße
Leif

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