Menüeinstellung der Kamera

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Makronix
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Menüeinstellung der Kamera

Beitragvon Makronix » 2. Sep 2017, 21:29

Hallo zusammen,
ich habe zwei Fragen zu dem Menüeinstellungen der Kamera.

Macht sich das eingestellte Bildformat in der Qualität der Bilder bemerkbar?
In meiner Canon EOS 70D habe ich das Format 16 : 9 eingestellt, um ein Bild auch mal auf einem Fernseher anzeigen zu können. Gibt es da Einbußen in der Qualität der Bilder und welches Format ist das beste?

Welchen Farbraum sollte man nutzen?
Ich habe an meiner Kamera RGB eingestellt, da ich gehört habe, dass sich der Farbraum bei RAW-Aufnahmen sowieso nicht auswirkt. Hier im Forum habe ich allerdings öfter gelesen, dass der sRGB-Farbraum gewählt wird. Lightroom und Photoshop werden diesen sicher eher nutzen wollen, aber gibt es da wirklich Vorteile?
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Viele Grüße
Gerd
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Beitragvon ULiULi » 3. Sep 2017, 09:50

Hallo Gerd,

ich würde die höchste Auflösung wählen. Auf 16:9 oder x:y kannst danach doch
immer noch beschneiden, das sind zwei Klicks. Qualitätseinbußen sollte es
keine geben, da einfach nicht alle auf dem Sensor verfügbaren Pixel benutzt
werden, wenn Du in der Kamera 16:9 einstellst.

Für RAW-Aufnahmen ist es egal welchen Farbraum Du in der Kamera einstellst.
Im RAW sind genug Farbinformation für jeden beliebigen Farbraum. Eingebettet
wird ein Farbraum erst beim Export. Danach kommt es darauf an, ob das nächste
Gerät damit umgehen kann oder nicht. (s)RGB bietet da die wenigsten Probleme,
da das im Grunde alle Geräte beherrschen. Hast Du z.B. AdobeRGB eingebettet
und zeigst die Datei über ein Gerät das damit nichts anzufangen weiß, wird es
in sRGB umgerechnet, was zu sichtbaren Bildveränderungen führt - insb. nimmt
die Sättigung in vielen Farbbereichen ab.
Wenn in einer Datei gar keine Farbprofil eingebettet wird, wird es als (s)RGB inter-
pretiert. RGB und sRGB dürften indentisch sein.


LG / ULi
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Beitragvon Otto K. » 3. Sep 2017, 10:19

Hallo Gerd,

ich versuch's mal:
Auf die Bildqualität als Solche hat das in der Kamera eingestellte Bildformat keinen Einfluß, durch die Wahl des
16:9 Formates wird schlicht weg nicht mehr der gesamte Sensor genutzt. Im Verglecih mit einem alten Fernseher
kannst du dir das leicht vorstellen: wird ein neuerer Film gezeigt hast du oben und unten breite schwarze Ränder,
und genau so sieht das beim Kamerasensor aus wenn der nativ für das 3:2 Format ausgelegt ist. Von den zur
Canon EOS 70D genannten 20 MP nutzt du beim 16:9 Format nur ~ 16,8 MP.
Wo ich mir nicht sicher bin: was siehst du denn auf dem Display wenn du an der Kamera 16:9 wählst? - ein maskiertes
Bild, sprich oben und unten einen schwarzen Streifen oder wird das gesamte Display genutzt, dann siehst du nämlich
den rechten und den linken Bildrand überhaupt nicht bzw. muss dafür am Display hin und her scrollen.
Welches Format man als das "beste" empfindet ist sehr subjektiv.

Mit den Farbräumen wird es schon deutlich komplizierter, das kann man hier nur knapp umreissen.
Wenn du ausschließlich im RAW-Format fotografierst ist der in der Kamera eingestellte Farbraum für die abgespeicherten
Bilddaten egal, für die Anzeige des Histogramms meiner Kenntnis nach aber schon nicht mehr (!) - es gibt so weit ich
weiß keine Kamera die das Histogramm zum RAW-Bild anzeigt. D. h. das angezeigte Histogramm greift schon auf den
in den Kameraeinstellungen hinterlegten Farbraum zurück.
Welcher Farbraum letztendlich gewählt wird hängt aber nicht nur von der Kamera ab sondern eigentlich vom gesamten
Verarbeitungsprozeß bis hin zum fertigen Bild (bzw. der endgültigen Verwendung der Bilddaten). Gute Bilderdienste oder
Verlage (--> Buchdruck, Hochglanz Magazine) machen oft Vorgaben für den gewünschten Farbraum (z. B. Adobe RGB, ...).
Fakt ist aber, dass der gesamte Verarbeitungsprozeß durchgängig in einem einheitlichen Farbraum erfolgen sollte, jeder
Wechsel geht mit Verlusten einher.
Mit dem übertragen der Bilder von der Kamera zum PC sollte dann aber Klarheit herrschen, beim bearbeiten der RAW-Dateien
im RAW-Konverter wird der Farbraum ausgewählt und festgelegt da er zwingend erfoderlich ist für die Speicherung im
Zielformat (TIFF, JPEG, ...) und ab hier sollte der Farbraum nach Möglichkeit auch nicht mehr verändert werden.
Bei der Wahl des jeweiligen Farbraums spielt aber auch die vorhandene Hardware (ausser der Kamera) eine wesentliche
Rolle! Die gesamte Hardware sollte (eigentlich MUSS) den gewählten Farbraum auch beherrschen, sprich abdecken - und
da wird es dann schon eng. Seriöse Hersteller von Monitoren geben in den technischen Daten zu ihren Geräten an welche
Farbräume wie oder zu welchem Grad abgedeckt werden. Will man hier beispielsweise auf den Adobe-RGB Farbraum
zurück greifen bleiben schon nicht mehr viele Monitore übrig, und die die übrig bleiben bekommt man nicht im Discounter,
dafür darf man dann schon etwas mehr Kohle hinblättern. Ähnlich verhält es sich bei den Druckern und Scannern.
Wenn es keinen Grund gibt der zu Adobe-RGB o. ä. zwingt würde ich zu sRGB greifen, dieser Farbraum ist zwar kleiner
als beispielsweise der Adobe-RGB, dafür können aber fast alle Geräte damit umgehen.

Völlig unabhängig davon für welchen Farbraum man sich entscheidet sollten aber alle Komponenten kalibriert sein, ansonsten
passen die Ergebniss ja nie zusammen.

Das ist nur meine Meinung, ich lasse mich da auch gern eines Besseren belehren.
Ich hoffe es hilft dir ein wenig.
Zuletzt geändert von Otto K. am 3. Sep 2017, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

Otto
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Beitragvon ULiULi » 3. Sep 2017, 11:45

Otto K. hat geschrieben:Quelltext des Beitrags oder CMYK

Hallo Otto,

CMYK ist kein Farbraum. Es bedeutet, dass die Bilddaten in den bunten "Druckfarben"
Cyan, Magenta und Yellow sowie einem "Helligkeitsbild" aufgeteilt vorliegen (sollen).
Die Einzelbilder sind dann jeweils unbunt, alle vier.

Otto K. hat geschrieben:Quelltext des Beitrags... wird der Farbraum ausgewählt und festgelegt da er zwingend erfoderlich ist für die Speicherung im
Zielformat (TIFF, JPEG, ...)

Du kannst Bilddateien auch gänzlich ohne eingebetteten Farbraum speichern, das wird
dann als sRGB interpretiert. Ich hab's jetzt nicht extra ausprobiert, meine mich aber zu
erinnern, dass eine Datei ohne eigebettetes sRGB-Farbprofil etwas kleiner ist als eine
mit eingebettetem sRGB-Farbprofil. Bei der Ausgabe funktionieren beide gleich. Sollte
zumindest so sein :roll:

LG / ULi
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Beitragvon Otto K. » 3. Sep 2017, 13:44

@ Uli:
Hallo Uli,
danke für den Hinweis bzgl. CMYK da hast du natürlich recht. Da war ich in Gedanken wohl gerade woanders unterwegs,
habe es oben korrigiert.

Bzgl. der Einstellungen in der Software bin ich mir nicht so sicher, wenn man in der PC-Software keine Einstellungen
vornimmt gibt es meines Wissens einen Default-Wert (Voreinstellung) auf die zurück gegriffen wird, mag sein dass man
dafür generell sRGB nimmt, bei Adobe-Software wäre ich mir da aber nicht so sicher.
Dein Hinweis ist aber auch hier auf jeden Fall berechtigt.
Ein Blick in die Einstellungen sollte aber bei jedem User drin sein, es ist schon etwas leichtsinnig sich auf irgendwelche
Grundeinstellungen zu verlassen oder zu hoffen dass es überhaupt welche gibt.
Viele Grüße



Otto
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Beitragvon Makronix » 4. Sep 2017, 14:35

Hallo Uli und Otto,
vielen Dank für Eure Ausführungen. Ich habe an meiner Kamera inzwischen einige Veränderungen vorgenommen.
Einen groben Fehler habe ich dann auch schon bei meiner nachfolgenden Software entdeckt. Bei der Übergabe von LR zum Photoshop erschien immer der Hinweis, dass das verwendete Farbprofil nicht passt und mir wurden dann drei Optionen angeboten, das Profil anzupassen. Damit konnte ich bisher nichts anfangen. Im "Eingemachten" des Programms habe ich dann Veränderungen vorgenommen. Jetzt sollte durchgehend sRGB eingestellt sein.
Otto, im Display der Kamera sehe ich bei 16:9 oben und unten einen schwarzen Streifen. Ich nutze jetzt 3:2, da ist dann der ganze Sensor genutzt, schneiden kann ich dann, wie Uli sagte, immer noch.
Viele Grüße
Gerd

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