Matschig oder nicht?

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Kimbric
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Matschig oder nicht?

Beitragvon Kimbric » 11. Jan 2018, 08:43

Moin Ralf,

mit der Fokusstacking kenne ich mich nicht gut aus. Aber ich glaube nicht, das es am Objektiv liegt. In dieser Klasse der ~100 mm Linsen gibt es eigentlich keine schlechten Objektive. Auch ältere Modelle haben eine hervorragende Schärfeleistung.

Von der Software her bin ich dir keine Hilfe, aber nachdem ich mir gerade ein paar der Bilder angesehen habe, würde ich meinen, das einige der Stacks einfach nicht ganz sauber verrechnet wurden. Wo da jetzt Abhilfe geschaffen werden kann, das wissen vielleicht die Spezialisten. Ich glaube aber, das du auch bei der Abschlussschärfung noch etwas Luft nach oben hast.

Gruß

Ralf
ji-em
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Beitragvon ji-em » 11. Jan 2018, 11:41

Hallo Ralf,

Du weiss vermutlich selber, dass ein scharfes Bild von unzählige Faktoren abhängt.
Ich kenne dich nicht, kenne dein Workflow nicht ... Kenne deine EBV Kenntnisse nicht.
Es ist schwierig, dir so ... in zwei Sätze eine Antwort zu geben.

Aber ja ... ich habe auch das Gefühl, dass deine Bilder leicht matschig sind.
Da geht noch was, denke ich.

Also ... zurück zum Anfang.
Mach mal und zeige uns doch mal ein Einzelbild, mit dein Tamron alleine ... ohne ZR, ohne Raynox
bei möglichst grosser ABM zusammen mit ein 100 % Ausschnitt.

Wenn das gut ist ... dann mit ZR.
Wenn das gut ist ... mit Raynox.

Und so wirst du auch selber auf die Antwort kommen.

Gruss,
Jean
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Matschig oder nicht?

Beitragvon krimberger » 11. Jan 2018, 12:56

Hallo Ralf,
da du mit einem manuellen Objektiv arbeitest, gehe ich davon aus, dass du einen Automatikschlitten für die einzelnen Bilder verwendest.
Kann es sein, dass nach jeder Entfernungsveränderung durch den Schlitten die Kamera beim Auslösen noch nicht in vollem Ruhezustand ist. Beim Stillstand des Schlittens kann es zu Vibrationen kommen. Falls die Belichtungszeiten relativ lang sind, verwendest du dann auch Spiegelvorauslösung?

Bei einigen Aufnahmen wie z.B. bei einem Moos habe ich schon den Eindruck, dass die Schärfe vom Objektiv grundsätzlich OK ist.

Da die Aufnahmen mit höherem Vergrößerungsmaßstab meiner Meinung mehr betroffen sind wie die Aufnahmen wo eher keine Zwischenringe erforderlich sind, kann ich mir auch vorstellen, dass es sich um Probleme der Zwischenringe handelt. Diese können innen nicht optimal schwarz sein und Licht reflektieren oder von außen ein wenig Licht durchlassen. Das kann auch der Grund für flaue matschige Bilder sein.

Um diese Ursachen definitiv zu fixieren, wäre es gut, wenn du Einzelbilder ohne und mit Zwischenringen vor allem auch ohne Makroschlitten durchführen würdest.

Grüße
Kurt
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Matschig oder nicht?

Beitragvon ULiULi » 11. Jan 2018, 13:17

Hallo Ralf,

willkommen im Forum.

Ich behaupte mal dass es nicht am Objektiv liegt und andere Objektive nicht wesentlich bessere
Ergebnisse bringen würden.

Da in den Bildern keine EXIF-Daten hinterlegt sind ist es ein wenig Raterei, womit sich die Ergebnisse
noch verbessern ließen. Es würde mich z.B. interessieren, welche Blende Du nutzt. Jedes Objektiv hat
da z.B. eine optimale Einstellung, die Du vielleicht nicht oder nicht immer getroffen hast. Einige heftige
CAs deuten auf eine zu offene Blende, manches andere Bild sieht nach Beugungsunschärfe aus, manches
nach Bewegung während der Belichtung. Dazu ist auch die JPG-Kompression der Bilder so hoch, dass eine
Beurteilung schwer fällt. Ohne einen Blick auf unkomprimiertes Ausgangsmaterial schwer zu beantworten.
Aber wenn Du dazu bereit bist, finden sich hier sicher User und Wege, die Dir weiter helfen können.
Nur so als Idee viewtopic.php?f=5&t=66660 für ein Einzelbild aus einem Stack...

LG / ULi
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Matschig oder nicht?

Beitragvon ULiULi » 12. Jan 2018, 08:48

Hallo Ralf,

lecker Brötchen :)
Das Objektiv ist top und F4 ist sicher nicht weit weg von der
kritischen Blende (Kritische Blende = optimale Schärfe).
Das zusammengerechnete Bild ist sehr überschärft. Die Einzel-
bilder sind deutlich "besser".

Speicherst Du RAW oder JPG in der Kamera?

LG / ULi
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Matschig oder nicht?

Beitragvon ji-em » 13. Jan 2018, 11:35

Hoi Ralf,

Wenn du mit diese Konsequenz und mit diese Sorgfalt ran gehst, dann wirst du sehr bald
herausfinden woran diesen "matschigen" Eindruck kam.

Auf die von dir angegebene Bilder ... sehe ich überhaupt kein Problem mehr.
Sieht piek-fein aus ! Auch ohne Nachschärfen, absolut Klasse !

Gruss,
Jean
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Matschig oder nicht?

Beitragvon miclindner » 25. Jan 2018, 10:49

Hallo,

ich beziehe mich auf den letzten Link und da auf die Belichtungsreihe unten; hier wird ein Brötchen formatfüllend abgebildet mit einer Schärfeverteilung über das gesamte Bild, die ich erst bei einer Aufnahme erwarten würde, wenn ich mit meiner Kamera (E2 Crop2.0) Motive im Bereich 8 x 6 mm fotografiere (ohne Stacking).

Stacking hin oder her; ich würde die Aufnahmetechnik vielleicht doch so einstellen, dass die Einzelbilder schon mehr Schärfe aufweisen. Es kann auch sein, dass das Objektiv bei kleinen Blendenzahlen doch nicht so eine hohe Kontrastauflösung liefert wie erhofft. Dann muss man den Stack nachher mehr nachschärfen und Artefakte in Summe könnten dazu führen, dass die Schärfe unbefriedigend ausfällt.

In der rechten oberen Bildseite nimmt z.B. auch bei der bereits nachgeschärften Version meiner Meinung nach die Schärfe trotzdem wieder (wenn auch nur) leicht ab ... das kann auch am Objektiv liegen, denn auch mit Zwischenringen beginnt man, die Objektivkonstruktion aus seiner optischen Rechnung "herauszuheben" (welcher ABM war das bei Deinem Testaufbau ?)

Und auch wenn es Stacking ist, der Fotograf orientiert sich trotzdem immer an Strukturen; ein Brötchen als Testmotiv ist etwas unübersichtlich; an welcher "zentralen" Struktur hast Du Dich orientiert, von der man dann bei der Planung in der z-Achse mit der Schärfe vor und zurück geht ? Ich würde mir trotz Stacking also doch immer noch einen zentralen Fokuspunkt suchen, wo meine für die Bildaussage dann zentrale Stelle liegt und mich nicht blind auf ein "plotterhaftes" Vorgehen einer quasi automatischen Abtastung von vorne nach hinten verlassen.

und
verwendet wurde "... ein altes (2004) Tamron 90mm / 2,8 SP AF Di Marko ..." (Posting # 1)
ich erinnere mich dunkel, dass in meiner Papierkiste ein (Labor)Vergleichstest zum Thema "Eignung von alten und neuen (für digital gerechneten) Makros an digitalen Kameras" schlummert, und da war das Fazit, dass das trotz eines guten Namens (Tamron) gerade mit alten Schätzchen bei kleinen Blendenzahlen (nahe Offenblende) eben nicht unbedingt zu optimalen Ergebnissen führt !


Noch eine Frage: Welchen Unterbau verwendest Du (Stativ, Kugelkopf, Schnellwechselsystem ?)

viele Grüße

Michael Lindner
Zuletzt geändert von miclindner am 25. Jan 2018, 11:09, insgesamt 2-mal geändert.

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