Ich glaube, dass meine Erfahrung vielleicht den einen oder anderen interessieren könnte.
Der Thread soll jetzt aber nicht als Werbung oder Aufforderung für einen solchen Weg verstanden werden.
Er soll aber zeigen, dass man nicht einfach nur eine Top-Kamera braucht,
sondern genau die Kamera, welche für die eigenen Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Irgendwie sind sie ja alle gut, aber in manchen Details unterscheiden sich die Produkte der div. Hersteller doch deutlich.
Weil ich fast nur Makros mache, war also Canon nicht mehr die richtige Ausrüstung.
MFT bietet in diesem Sektor viele Neuerungen an, die für mich unheimlich praktisch sein können.
Ihr habt vielleicht mitbekommen, dass ich deshalb schon seit 2016 mit einem Systemwechsel geliebäugelt hatte,
mich aber bis neulich nicht tatsächlich dazu entscheiden konnte.
Für viele sind die kleineren Maße und Gewichte ein Wechselgrund,
für mich sind die vielen günstigeren technischen Eigenschaften speziell für Makros aber viel wichtiger.
Viele Fotografen hier entschieden sich bereits für einen Wechsel und zeigen seitdem überzeugende Ergebnisse.
Manche Punkte stimmten mich bisher aber trotzdem noch vorsichtig.
Dazu zählte vor allem, dass es für MFT keine lange BW für Makroobjektive gibt. Das ist echt eine Lücke!
Ich musste also ein Fremdobjektiv nehmen und war nicht sicher, ob eine Adaption meines Sigma 150 einwandfrei funktionieren wird.
Etwas unsicher fühlte ich mich auch, ob sich eine Kamera von Olympus oder Panasonic
genauso leicht bedienen lässt wie meine liebgewonnene Canon-Kamera.
(Mit Olympus konnte ich mich nach ersten Versuchen nicht anfreunden.)
Außerdem ist ein Wechsel nach fast 30 Jahren als Canonist einfach etwas unheimlich.
Für einen Wechsel sprachen aber einige speziell für mich wichtigen Punkte,
die Canon aktuell und vielleicht auch auf längere Sicht nicht anbieten wird oder will:
Nennen möchte ich besonders den tollen Bildstabi im Gehäuse, das Fokus-Peaking und die Stackingautomatik.
So wie es aussieht, war der Wechsel zur Panasonic G9 für mich die absolut richtige Entscheidung.
Auch mit Adapter (von Traumflieger) und Fremdobjektiv kann ich die ganzen Vorzüge der Kamera bestens nutzen.
Nicht nur, dass ich zukünftig das automatische und leicht zu bedienende Fokusbracketing durchführen kann.
Auch ein viel besserer Stabi steht mir zur Verfügung.
Eigentlich sollte ja der Gehäusestabi in dieser Kombination gar nicht funktionieren sondern stattdessen nur der Stabi im Objektiv.
Es sieht aber so aus, als ob hauptsächlich oder vielleicht sogar ausschließlich der Gehäusestabi eingreift.
Auf jeden Fall habe ich schärfemäßig eine viel höhere Trefferquote als früher.
Ich kann teilweise mit dem 150er eine Zeit von 1/20 oder 1/30 meistern.
Wenn 1/100 oder kürzer, wird das Bild praktisch sicher scharf.
Bisher war mir das praktisch nicht möglich. Sogar 1/400 oder kürzer waren teils verwackelt.
Auch die geniale Sicht durch den großen Sucher (Vergrößerung 0,83 bzw. 1,66) kann ich nur loben.
Die Abbildung ist so groß, dass man viel besser als bei meinen bisherigen Modellen scharf stellen kann.
Fokus-Peaking sowie die eingeblendete Sucherlupe erleichtern das Fokussieren zusätzlich ungemein.
Ich glaube, dass ich zukünftig deutlich mehr gute Bilder machen werde.
Es wird nicht mehr so viel verwackelt sein wie früher.
Auch die Belichtung finde ich viel besser als bei meiner EOS 800D.
Es gibt viel seltener Über- oder Unterbelichtungen. Die Belichtung ist deutlich ausgewogener.
Auflösung und Rauschverhalten sind (das ist vielleicht erstaunlich) auch nicht schlechter als bei meiner DSLR.
Wenn ich ein Highresolution-Bild mache, ist die Auflösung besonders gut und das Rauschen auch bei höherer ISO praktisch nicht vorhanden.
Auch die Bedienung fällt mir nicht schwer. Natürlich ist ein bisschen Einarbeitung bei den neuen Funktionen nötig.
Letztlich war es doch gut, dass ich noch etwas wartete.
Wie es aussieht, erfüllt die G9 meine speziellen Wünsche am besten.
Diese Kamera erschien ja erst vor einem Jahr, Erfahrungsberichte gab es kaum.
Hier im Forum stiegen ja alle zu Olympus um. Das half mir nicht weiter.
Olympus gefällt mir aber bei der Bedienung nicht.
Außerdem würde an meiner Kombi das Fokus-Bracketing nicht funktionieren.
Und ca. 300 Euro teurer ist sie außerdem.
Ich war zwar noch nicht viel mit der neuen Kamera unterwegs.
Aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass wir beste Freunde werden.
Ich werde mich in so vielen Punkten deutlich verbessern können,
dass ich mich wahrscheinlich bald fragen werde, was ich bisher an Canon so gut finden konnte.

Bisher perfekte Bilder werden nicht noch besser, aber ganz sicher häufiger!
