Welche Vorteile hat denn nun FX Vollformat

Alles rund um Kameras, Objektive, Blitzgeräte, Stative etc.
Benutzeravatar
HCS
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 651
Registriert: 21. Jan 2007, 23:48
alle Bilder
Vorname: Christian

Beitragvon HCS » 20. Okt 2009, 13:28

Gute Frage, Du hast sie ja bereits selbst beantwortet. Es gibt eigentlich nur wenige wirklich umwerfende Vorteile. Neben dem Rauschverhalten wäre noch die bessere "Verwacklunssicherheit" zu nennen, weil sich die Winkelgeschwindigkeit des Sensors bei kleineren Abmessungen stärker bemerkbar macht als bei größeren. Vielleicht noch die potentiell höhere Auflösung, schließlich lassen sich mehr "DX-Pixel" auf das größere Format packen. Dann ist aber auch das Rauschverhalten wieder ziemlich gleich.
Das mit der Schärfentiefe ist so eine Sache, die ist schließlich a priori nicht vom Sensorformat abhängig. Unter gleichen optischen Bedingungen besteht zwischen DX und FX kein Unterschied, bis auf das beschnittene Bild eben. Ein Unterschied besteht aber, wenn man formatfüllend aufnehmen will. Dann ist bei FX mehr Vergrößerung notwendig, also ein größerer Abbildungsmaßstab, was kleinere Schärfentiefe bedeutet. Wenn ich mich an das KB-Format erinnere, ist der Unterschied aber nicht sehr beeindruckend. Anders als bei der Verwacklung, hier gab es mit dem 200er AF-Micro-Nikkor und KB viel weniger Ausschuß als mit DX.
Ansonsten - alles etwas größer und schwerer. Man darf ja nicht vergessen, daß ein DX-Sensor von heute so gut ist wie der FX-Sensor von gestern. Ich persönlich sehe z.Zt. keine Notwendigkeit für FX. DX ist m.E. ein sehr guter Kompromiß zwischen Kosten, Gewicht und Qualität.
Grüße
Christian


www.natur-foto-technik.de
Benutzeravatar
Protoplasma
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 475
Registriert: 16. Nov 2008, 16:24
alle Bilder
Vorname: Nicolas

Beitragvon Protoplasma » 20. Okt 2009, 16:26

Hallo,
also Christian hat es ja schon richtig gesagt. Bei gleichen optischen Bedingungen gibt es bei der Tiefenschärfe keine Unterschiede.

Aber wenn Du z.B. von DX auf FX wechselst, wirst Du ja wohl immer noch alle Insekten formatfüllend aufnehmen. D.h. der ABM vergrößert sich. Wo vorher bei DX, um eine Raubfliege formatfüllend aufzunehmen, ein ABM Motiv<>Sensor 2:1 ausgereicht hat, muss es jetzt bei FX 3:1 sein- eben ein um den Cropfaktor erhöhter ABM.

Und die Schärfentiefe hängt wesentlich vom ABM ab.

Aber mal ehrlich, ich hätte mir über sowas wirklich vor dem Kauf einer so teuren Kamera Gedanken gemacht ;)

Die Weitwinkelobjektive, welche vergleichst Du denn? Also man kann schonmal nicht das 14-24/2.8 und das 12-24/4 DX vergleichen. Ein Äquivalent zum 14-24/2.8 als DX-Objektiv müsste ja ein 9,5-16/2.8 sein- schon das 12-24mm/4 kostet um die 800€.
Ein Beispiel, dass FX Linsen im WW eigentlich "nicht so teuer" sind. Vor allem wenn man schaut, wie gut das 14-24/2.8 ist...
tschüß
Nicolas
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 20. Okt 2009, 21:10

Ich fotografiere mit der Nikon D300 (DX Format) und bin sehr zufrieden.
Weitwinkel ist für mich zur Zeit kein Thema, sondern extreme Makro Aufnahmen mit Zeiss Luminar Lupenobjektive und Nikon Mikroskop Objektive.
Bei den Mikroskopobjektiven (natürlich auch bei jedem Fotoobjektiv) besteht das Problem der Randunschärfe und der Chromatischen Aberration (Farbränder).
Bei gleicher Vergrösserung (auf dem Bild) wird beim DX Format (Nikon D300) nur der innere Ausschnitt (innerer Teil des Bildes auf der Filmebene) der Optik gebraucht, also der optisch bessere Teil. Beim FX Format (Nikon D3, Vollformat) wird auch der etwas schlechtere Randbereich der Optik benutzt. Also klarer Vorteil vom DX Format.
Das Rauschen ist bei der modernen Nikon D300 extrem gering, kleiner wie beim Vorgängermodell der aktuellen FX (Vollformat) Kamera. Die D300 ist um einiges preisgünstiger wie eine Nikon FX Format Kamera.
Das selbe gilt auch für CANON u.s.w.
Was ist es, das uns juckt?
Wir möchten das Beste und was ist unser Masstab? Der Preis!
Eine Kamera die 3 Mal teurer ist, sollte auch in etwa 3 Mal besser sein.
Dem ist nicht so! Das Preis Leistungsverhältnis wird nach oben immer schlechter.
Mit preisgünstigen Modellen wird der Kunde gelockt (diese Kameras sind eigentlich zu billig) und wenn der Kunde dann zufrieden mit der Marke ist, aber etwas besseres will (die Werbung fördert dieses Bedürfnis) dann wird der Kunde mit einer qualitativ besseren Kamera finanziell extrem geschröpft.
Auch ich möchte mich verbessern, dies lässt sich am besten Materiell verwirklichen. Als Nachfolge meiner Nikon D300 habe ich schon eine 24MPixel Kamera, eine Nikon 3Dx oder eine Zeiss AxionCam HRc im Auge.
Selbst für eine AxioCam hätte ich das Geld schon bei Seite.
DOCH
Das schwächste Glied in der Kette bin ICH!
Ich wähle den Ausschnitt nicht optimal, die Beleuchtung könnte besser sein, die Farbtemperatur stimmt nicht, ICH HABE ZU WENIG GEDULD, u.s.w. Ja, und dies kann ich mir nicht kaufen.
Darum meine Empfehlung:
Kaufe dir eine Kamera die du dir gut leisten kannst, und wenn du dann mal so weit bist, dass DU besser bist wie deine Kamera, dann ist es Zeit dass du eine "bessere" kaufst. Dann weisst du auch welche!
SINAR, HASSELBLAD, HARTBLEI u.s.w.
Geil, wie man sich über seine Kamera idendifizieren kann!
Ich verwende nur das DX Format, kann damit nicht imponieren und bin somit ein kleiner Stinker, fühle mich aber wohl!

Kauft man sich jeweilen die aktuelle etwas günstigere Kamera, ist man finanziell (und technisch) besser dran, wie wenn man die BESTE kauft und sie 20 Jahre verwenden muss.

Teleconverter und FX Format passen nicht zusammen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Teleconverter ist ein Kompromiss, optischer Murks.
FX Format ist spitzen Qualität.
Benutzeravatar
Protoplasma
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 475
Registriert: 16. Nov 2008, 16:24
alle Bilder
Vorname: Nicolas

Beitragvon Protoplasma » 20. Okt 2009, 21:50

Guppy hat geschrieben:Teleconverter und FX Format passen nicht zusammen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ohje,
erzähl das mal all den hobby-tierfotografen...
tschüß

Nicolas
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 20. Okt 2009, 22:41

Teleconverter mit DX Format ist nicht so tragisch, da hier auch beim Teleconverter nur der innere, besser korrigierte Teil der Optik gebraucht wird.
Beim FX Format summiert sich der schlecht korrigierte Randbereich der Optik mit dem des Telekonverters, und das wird miserabel. DX Format mit Zoom und Teleconverter ist schade für das Geld. Klick, klack mit 10x Zoom hätte gereicht.
Darum auch meine Äusserung:
Es ist besser, man verwendet keinen Converter, sondern wählt einen Ausschnitt und vergrössert ihn. Im Nachhinein, zu Hause, in aller Ruhe den Ausschnitt wählen zu können ist ein grosser Vorteil.
Ich erinnere an die Vorteile des 6 x 6 Format. Damals war es nicht üblich Quadratische Bilder zu zeigen, sondern das 6 x 6 Format gab dem Fotografen die Möglichkeit in Ruhe zu entscheiden, Breitformat, Hochformat, wo ist der goldene Schnitt u.s.w.
Radomir Jakubowski
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 3188
Registriert: 5. Aug 2006, 18:26
alle Bilder
Vorname: Radomir

Beitragvon Radomir Jakubowski » 20. Okt 2009, 23:50

Guppy hat geschrieben:Teleconverter mit DX Format ist nicht so tragisch, da hier auch beim Teleconverter nur der innere, besser korrigierte Teil der Optik gebraucht wird.
Beim FX Format summiert sich der schlecht korrigierte Randbereich der Optik mit dem des Telekonverters, und das wird miserabel. DX Format mit Zoom und Teleconverter ist schade für das Geld. Klick, klack mit 10x Zoom hätte gereicht.
Darum auch meine Äusserung:
Es ist besser, man verwendet keinen Converter, sondern wählt einen Ausschnitt und vergrössert ihn. Im Nachhinein, zu Hause, in aller Ruhe den Ausschnitt wählen zu können ist ein grosser Vorteil.


Also das ist Quatsch, ich verwende an der 5dII viel das 2,8 300mm L IS und das 4,0 500mm L IS mit und ohne TK und der Crop der Interpoliert wird ist nicht besser als die Festbrennweite mit dem TK. Beim 800er hab ich es nicht getestet, aber auch das ist voll konvertertauglich. Da ich mit dem Gedanken spiele zu Nikon zu wechseln weiß ich, dass auch das Nikon 500er VR und 600er VR keinerlei probleme mit dem Telekonverter am Vollformat.
Viel krasser ist es mit den Cropkameras, ich hab die 7d ein paar Tage gehabt bevor ich sie wieder abgegeben habe und Z.B. das 2,8 300mm + 2x TK haben es nicht geschafft die 18Mpix am Crop aufzulösen, da merkt man einfach, dass es zu viel des guten ist, aber der Vollformat mit seiner geringen Pixeldichte stellt relativ geringe anforderungen an die Optik, außer dass sie auch zum Rand hin gute ergebnisse liefern muss.
Gruß Radomir
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 21. Okt 2009, 17:04

Es sind mehrere 10'000.- Euro, einen exakten Preis erhält man erst, wenn man wirkliches Interesse bekundet. Eine Preisliste habe ich nicht zu sehen bekommen.
Mit meiner Äusserung wollte ich vor allem darauf hin weisen, dass es mit Geld nicht gemacht ist, sondern das Problem, das schwächste Glied in der Kette zu guten Aufnahmen, das sind wir.
Benutzeravatar
Benjamin
Artenkenntnis Crew
Artenkenntnis Crew
Beiträge: 5308
Registriert: 23. Jun 2008, 20:11
alle Bilder
Vorname: Benjamin

Beitragvon Benjamin » 21. Okt 2009, 17:06

picasso hat geschrieben:Was kostet die? Nur mal so... :roll: habe versucht im Netz was drüber zu finden aber kein Resultat. Die wird verschenkt nicht verkauft.... 8) für Forschungszwecke versteht sich...


Geht von 1800€ bis 10600€ Netto.
Also richtige Schnäppchen. :wink:

Edit: Die AxioCams haben übrigens kein Vollformat. Das Spitzenmodell hat 13 Megapixel auf 8,9x6,7mm Sensorfläche.
Viele Grüße,
Benjamin
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 21. Okt 2009, 18:19

Die AxioCam HR hat einen Sensor (8,9mm x 6,7 mm) mit 1388x1040 Pixel das sind 1,4 MegaPixel. Der Sensor wird mehrfach hin und hergeschoben und das für jede Farbe, dadurch erhält man eine Auflösung von maximal 4164 x 3120 Pixel (etwa 13MPixel).
Diese Kamera ist absolute Spitze! Ist man sich der Technik dieser Kamera bewusst, weiss man auch, welche Kriterien für ein klares Bild zuständig sind.
Unser Problem (mit 12 MPixel Kameras) ist bei normaler Foto Optik (Festbrennweite) die Auflösung der Kamera, denn man kann ohne weiteres Zwischenringe verwenden, so dass optisch bis zu 2x stärker vergrössert wird (und das bringt auch mehr Details), die Optik bringt es, die Kamera nicht. Eine 24MPixel Kamera bringt somit bei GUTER Optik mehr Details.
Bei meinem Vergrösserungsfaktor von über 10:1 verwende ich Mikroskop Objektive. Rechnet man da anhand der numerischen Apertur aus wie fein die Optik zeichnet, so stellt man fest, dass die Optik schlechter auflöst wie eine Nikon D300 und auch schlechter wie eine Vollformat Kamera. Bei Mikroskop Objektive macht eine Nikon D300 oder Vollformat keinen Sinn, eine 5 MPixel Kamera würde gut genügen.
Das Licht, das z.B. auf den Grünen Bereich eines Pixels bei unserer Kameratechnik auftritt wird vom blauen Bereich nicht aufgenommen, sonden der blaue Bereich eines Pixels zeichnet den Lichteinfall von ein paar Milli Mü daneben auf und dies nagt an der Auflösung.
Die AxioCam schiebt den Sensor für jede Farbe in JEDEN Bereich der Lichtstrahlen, Also Blau zeichnet den selben Lichtstrahl auf wie das Grün und das Rot, somit sind die Aufzeichnungen der einzelnen Farben vom absolut selben Ort im Bild. Nochmals unsere Kameras: Sie zeichnen von keinem Punkt alle Farben auf, sondern von benachbarten Punkten.
Die AxioCam zeichnet also jeden Punkt 3x (in jeder Farbe) auf, das Bild zeichnet somit mehr Details und es hat weniger Farbabweichungen. Dies ändert aber nichts daran, dass die Auflösung der Mikroskop Objektive das Problem sind.
Deshalb brauche ich keine AxioCam!

Weshalb gibt es dann eine AxioCam?
Wir verwenden Luft zwischen Optik und Objekt und machen Auflicht Fotografie.
In der Mikroskopie verwendet man bei starker Vergrösserung zwischen Optik und Objekt keine Luft sondern "Öl", somit ändert sich der Brechungsfaktor zwischen dem Optikglas und dem Zwischenraum (jetzt Öl) zum Objekt, dies erhöht die Auflösung und es wird durchlicht Fotografie gemacht.
Die AxioCam hat ihre Berechtigung (Ölimmersion, Durchlicht Mikroskopie), aber nicht in der Auflichtfotografie!
Zuletzt geändert von Guppy am 21. Okt 2009, 19:53, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Benjamin
Artenkenntnis Crew
Artenkenntnis Crew
Beiträge: 5308
Registriert: 23. Jun 2008, 20:11
alle Bilder
Vorname: Benjamin

Beitragvon Benjamin » 21. Okt 2009, 19:02

Die AxioCam HR hat einen Sensor (8,9mm x 6,7 mm) mit 1388x1040 Pixel das sind 1,4 MegaPixel. Der Sensor wird mehrfach hin und hergeschoben und das für jede Farbe, dadurch erhält man eine Auflösung von maximal 4164 x 3120 Pixel (etwa 13MPixel).


Stimmt, da hatte ich nicht genau gelesen.
So genau kenn ich mich mit den Zeiss Kameras nicht aus, wir haben fast nur Leica im Labor.
Und meistens mach ich eh konfokale Mikroskopie.
Viele Grüße,
Benjamin

Zurück zu „Arbeitsgerät Makrofotografie“