Blitzauslöse-Verzögerung

Alles rund um Kameras, Objektive, Blitzgeräte, Stative etc.
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Blitzauslöse-Verzögerung

Beitragvon Guppy » 3. Okt 2011, 19:10

Hallo kurzzeit Blitzer
Um Flugaufnahmen oder hohe Abbildungsmasstäbe zu verwirklichen (leichteste Erschütterungen, ev. durch Spiegelschlag oder Verschlussablauf), benötigt man eine sehr kurze Abbrennzeit des Blitzgerätes (zB. 1/40'000 sec.).
Handelsübliche Blitzgeräte bieten zT. diese kurze Abbrennzeit, wenn die Blitzleistung auf ein Minimum (zB 1/128 Leistung) gedrosselt wird.
Üblicherweise reicht dann die Helligkeit nicht mehr aus und man verwendet ein zweites Blitzgerät mit ebenfalls kurzer Abbrennzeit.
Zu beachten ist:
Setzt man für Kurzzeitbelichtung (Abbrennzeit z.B. 1/40'000 Sek.) unterschiedliche Blitzgeräte ein so ist die Verzögerungszeit bis zur Blitzauslösung zu berücksichtigen.
Alle verwendeten Blitzgeräte sollten auf die gleiche Art und Weise ausgelöst werden und die Blitzgerät-Modelle sollten die selben sein!
Hama Blitzwürfel lösen mit einer Verzögerung von etwa 1/8'000 sec. aus.
Aber auch Blitzgeräte haben eine unterschiedliche Verzögerung der Blitzauslösung.
So löst z.B. ein Nikon SB900 um 1/10'000 sec. später aus wie ein Nikon SB800.
Blitzt man mit einem Nikon SB800 und einem SB900 mit einer Leistung von jeweilen 1/128, so erhält man 2 Blitze (jeweilen zu 1/40'000 sec.) im Abstand von 1/10'000 Sekunden, das sind 2 Blitze die klar erkennbar zu unterschiedlicher Zeit leuchten. Vom Anfang des ersten Blitzes bis zum Ende des zweiten Blitzes vergehen 1/8'000 sec. was nicht mehr einer gewünschten Abbrennzeit von 1/40'000 sec. entspricht!

Gut Licht

Kurt
Benutzeravatar
HCS
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 647
Registriert: 21. Jan 2007, 23:48
alle Bilder
Vorname: Christian

Re: Blitzauslöse-Verzögerung

Beitragvon HCS » 3. Okt 2011, 19:40

Hallo Kurt,
stimmt, ich habe das erst kürzlich mit dem LeCroy gemessen. Die Verzögerung durch den Slaveauslöser lag bei ca. 10..20us, ohne mich jetzt auf die Mikrosekunde festlegen zu wollen. Zwei Blitzgeräte, die direkt am Sync-Kontakt ausgelöst werden, lagen enger beieinander. Da ich eigentlich was anderes messen wollte, habe ich die Ergebnisse aber nicht mehr genau im Kopf. Wenn ich mal Zeit habe, mache ich die Messung nochmal.
Grüße
Christian


www.natur-foto-technik.de
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 3. Okt 2011, 19:45

Hallo Christian
Deine Antwort freut mich.
Da haben wir wieder einmal etwas Technisches zum nagen.

Gut Licht

Kurt
Benutzeravatar
Guppy
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 5671
Registriert: 29. Jan 2009, 12:51
alle Bilder
Vorname: Kurt

Beitragvon Guppy » 10. Okt 2011, 11:08

Hallo Peter
Es muss nicht sein, dass die Auslösezeit versetzt ist!
Leider kenne ich die Abbrennzeit deines Minolta AF 4000 nicht.
Wenn ich annehme, dass sie gleich ist wie beim Nikon SB-900, also bei 1/16 Leistung = 1/10'000 sec., dann würde bei einer Verzögerungszeit von 1/10'000 sec. (so ist es zwischen SB-800 und SB-900), ein Blitz dem andern direkt anschliessen, es wären also nicht zwei getrennte Blitze sichtbar, sondern ein um 1/35'700 sec. (Abbrennzeit von Nikon SB-900 bei 1/64 Leistung) verlängerter Blitz.

Gut Blitz

Kurt
Benutzeravatar
HCS
Fotograf/in
Fotograf/in
Beiträge: 647
Registriert: 21. Jan 2007, 23:48
alle Bilder
Vorname: Christian

Beitragvon HCS » 10. Okt 2011, 21:11

Django hat geschrieben:Leider kann der SB 24 und der AF 4000 nur 1/16 und der Sigma 1/64 ... Demnächst werde ich mir einen Metz AF 48/50/58 zulegen mit 1/128 oder 1/256 Teilleistung

Hallo Peter,
man kann aus der Teilleistungsstufe nicht direkt auf die Blitzdauer schließen. Der Nikon SB-25 erreicht bei P/64 ca. 32µs und der Metz 40MZ-3i bei P/256 27µs. Letzteres steht also nicht für eine viermal kürzere Blitzdauer. Die beiden Angaben bedeuten zuerst einmal nur, daß es bei P/64 sechs Stufen bis zur kürzsten Blitzdauer sind und bei P/256 acht. Welche Blitzdauer am Ende tatsächlich erreicht wird, hängt hauptsächlich von der eingesetzten Elektronik ab, und die dürfte sich bei den beiden etwa gleichaltrigen Geräten nicht sehr unterscheiden.
Bei dem älteren Nikon SB-24 ist bei 110µs Ende der Fahnenstange, und die erreicht er mit P/16. Bis zu dieser Stufe unterscheidet er sich aber "blitzdauermäßig" nicht wesentlich von den moderneren Typen.
Die Blitzdauer zu messen ist allerdings nicht ganz einfach, weil ein Blitz kein exakt begrenzter Rechteckimpuls ist sondern "eine Art Sinus". Normalerweise mißt man zwischen den beiden 50%-Punkten, es gibt aber viel Spielraum für marketingmäßige "Optimierung".
Dateianhänge
Blitzdauer.jpg (107.67 KiB) 2839 mal betrachtet
Blitzdauer.jpg
Grüße
Christian


www.natur-foto-technik.de

Zurück zu „Arbeitsgerät Makrofotografie“