Ceruchus chrysomelinus - Rindenschröter
Wissenswertes: | Das Weibchen legt seine Eier an morschen Nadelgehölzen wie Tannen, Fichten und Kiefern. Seltener entwickeln sich die Larven auch in Buchen oder Birken. Sie fressen dabei an der Grenzschicht zwischen rottendem und gesundem Holz. Nach zwei bis drei Jahren verpuppen sich die Larven im Holz. Der Käfer überwintert nach dem Schlupf in der Puppenstube und tritt schließlich im Sommer in Erscheinung und führt ein tagaktives Leben. |
Merkmale: | Der Käfer wird zwischen 1 und 1,5 Zentimeter lang. Das gesamte Tier ist glänzend schwarz. Die Flügelenden sind stumpf abgerundet. Beim Männchen ist der Kopf so breit wie das Halsschild und trägt auffällig vergrößerte Kieferzangen. Beim Weibchen präsentieren sich Kopf und die Kieferzangen kleiner und schmaler. |
Verwechslungsarten: | --- |
Lebensraum: | Der Rindenschröter kann von Europa bis Westsibirien gefunden werden. Im Norden ist er bis nach Mittelschweden verbreitet. |
Aktivitätsmaximum: | Juni bis Juli |
Ernährungsweise: | pflanzlich, Larven in Nadelgehölzen |
Gefährdung: | In Deutschland kann die Art selten und nur stellenweise gefunden werden und gilt als stark gefährdet. |
Besonderheiten: | Der Rindenschröter ist der einzige Vertreter seiner Gattung in Mitteleuropa. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | wolfram schurig (AGFID4579) |
Aufnahmeland: | Österreich |
Bundesland/Kanton: | Biosphärenpark Großes Walsertal (A) |
vorgefundener Lebensraum: | Schluchtwald, rotfaules Holz |
Aufnahmedatum: | 12.06.2010 |
Userbeitrag: | "Bevor ich den Käfer finden konnte, stolperte ich über einen rotfaulen Baumstamm, der daraufhin buchstäblich in sich zusammenbröselte. Darin fanden sich ein zweistellige Anzahl des sehr seltenen kleinen Hirschkäfers mit Namen Ceruchus chrysomelinus (zuletzt gefunden in meinen Bundesland um 1920!). Der Kerl ist ebenso schwarz wie das eigentlich gesuchte Objekt der Begierde, das ich dann später auch gefunden hatte. In Summe also ein richtig schwarzer Tag. Da diese Käfer im Mulm von totem Holz leben, ist es unumgänglich, sie für eine Aufnahme umzusetzen. Außerdem ging es mir auch um den Fotonachweis des seltenen Fundes ( die Funddaten sicher bestimmter Arten werden von mir auch immer an die entsprechenden Datenbanken weitergeleitet - lege ich übrigens jedem ans Herz, besonders bei bedrohten oder seltenen Arten!) Auf dem Foto zeigt das Tier ein interessantes Abwehrverhalten: der Käfer hob den Vorderköper und stütze sich dabei auf die vorderen Schienen bei eingeklappten Tarsen. Die Kiefer wurden geöffnet aber nicht vollständig, wie etwa bei den südeuropäischen Laufkäfern der Gattung Scarites (die übrigens ähnlich aussehen und ein ähnliches verhalten zeigen). Das Tier verharrte so völlig akinetisch noch minutenlang, ehe es - wie vom Blitz getroffen - unerwartet flott davonkrabbelte." |