Minierfliegen (Agromyzidae)
Wissenswertes: | In Mitteleuropa gibt es etwa 350 Arten von Minierfliegen. Ihren Namen tragen sie, weil die Larven in ihren Wirtspflanzen minieren. Das heißt, sie fressen sich durch das Blattgewebe und hinterlassen dabei typische Fraßgänge, welche die Außenhaut der Pflanze nicht verletzen. Es werden auch Stängel, Samen und in seltenen Fällen Wurzeln miniert. Die Verpuppung findet entweder noch innerhalb der Miniergänge statt, oder die Larven bohren sich kurz vorher aus der Pflanze heraus und lassen sich zu Boden fallen. Bei einigen Arten ist die Generationszeit sehr kurz und beträgt nur wenige Tage. Daher können explosionsartige Massenvermehrungen auftreten. Einige Arten benötigen aber auch eine mehrmonatige Entwicklungszeit. Die erwachsenen Fliegen fressen Pflanzensäfte, indem sie die Pflanze anstechen und anschließend die austretenden Säfte auflecken. |
Merkmale: | Sämtliche Arten sind sehr klein und erreichen meist nur Körperlängen von 2 bis 3 Millimetern. Die größten Arten werden 6 Millimeter groß. Der Brustkorb ist in der Aufsicht rechteckig, der Hinterleib ist verhältnismäßig kurz. Die Weibchen besitzen einen Legebohrer, mit dem sie die Eier in Pflanzen deponieren können. Arten können zum Teil auch durch die Form der Fraßgänge identifiziert werden. |
Verwechslungsarten: | Es gibt viele sehr kleine Fliegenarten, welche schon allein aufgrund ihrer Größe schwer unterscheidbar sind. Genauen Aufschluss bietet die Anatomie des Kopfes. |
Lebensraum: | Die Lebensräume sind sehr verschieden und über den ganzen Globus verteilt. Wo die Arten vorkommen hängt vom Auftreten ihrer Wirtspflanzen ab. |
Aktivitätsmaximum: | --- |
Ernährungsweise: | Die Fliegen ernähren sich von Pflanzensäften, die Larven minieren. Viele Arten sind wirtsspezifisch, andere befallen eine Reihe an verschiedenen Pflanzen. |
Gefährdung: | Eine allgemeine Gefährdungslage liegt nicht vor. |
Besonderheiten: | Arten, welche auch Nutz- und Zierpflanzen befallen, werden als Schädlinge angesehen. Das sind vor allem Arten der Gattungen Liriomyza und Phytomyza. Diese sind oft nicht sehr wählerisch, was die Wirtspflanze angeht und greifen verschiedene Pflanzen an. Sie schädigen diese nicht nur den Gewebefraß, sondern Einstichstellen der fressenden Fliegen bieten Zugang für Bakterien oder Pilze, die die Pflanze beeinträchtigen. Über 150 für den menschen bedeutsame Pflanzenarten werden von Minierfliegen betroffen. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Ajott (AGFID6829) |
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Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Ostvorpommern |
vorgefundener Lebensraum: | Brennnesselgebüsch |
Aufnahmedatum: | 03.09.2017 |
Zusatzinformation: | Hier ist eine Fliege der Gattung Liriomyza zu sehen. Diese haben typischerweise ein gelbes Schildchen. |