Viele Vogelarten sind explizit auf die Feuchtwiesen angewiesen. Nicht nur als Rast- und Nahrungsflächen sind sie für ziehende Wasservögel von großer Bedeutung, sondern auch als Brutflächen für Uferschnepfe oder Wachtelkönig bieten sie optimale Bedingungen. Viele Amphibienarten verbringen einen Teil ihres Lebens in Feuchtwiesen, was wiederum Schreitvögel wie Reiher oder Störche anlockt. Auch eine Unzahl an Insekten und Spinnentieren mögen das feuchte Milieu. Einige Schmetterlingsarten sind auf Pflanzen angewiesen, die auf Feuchtwiesen wachsen. Dazu gehören der Dunkle (Maculinea nausithous) und der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris teleius), der Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino) und der Spiegelfleck-Dickkopffalter (Heteropterus morpheus). Auf manchen Feuchtwiesen wurden bis zu 3500 Tierarten gezählt.
Aufgrund des Lebensraumverlusts finden sich viele typische Feuchtgrünlandarten heute auf der Roten Liste Deutschlands.
Nass- und Feuchtwiesen können je nach Pflanzengesellschaft in unterschiedliche Typen unterteilt werden. Welche Pflanzen sich ansiedeln, ist neben dem Feuchtigkeitsregime auch von der Verfügbarkeit der Nährstoffe und dem pH-Wert abhängig. So werden zum Beispiel Sumpfdotterblumenwiesen, Pfeifengraswiesen, Flutrasen oder Brenndolden-Auenwiesen und unzählige mehr unterschieden.
Das auf Feuchtwiesen gewonnene Grünfutter ist in der Regel nur für die Pferdewirtschaft von Interesse. Häufig wurden diese Flächen als sogenannte Streuwiesen genutzt, das heißt, das hier gewonnene Material wurde lediglich als Einstreu in der Viehhaltung verwendet.
Heute wurden die Feuchtwiesen entweder entwässert und gedüngt um geeignetere Wirtschaftsflächen zu erhalten oder die Bewirtschaftung wurde auf vielen Feuchtwiesen gänzlich aufgegeben.
Ohne regelmäßige Bewirtschaftung oder Pflege entwickeln sich die Feuchtwiesen der meisten Standorte in Deutschland über Hochstaudenfluren hin zu Auen- und Bruchwäldern. Extensiv genutzte Sumpfdotterblumenwiesen und Flutrasen gelten in Deutschland als stark gefährdete Biotoptypen. Pfeifengraswiesen gelten offiziell sogar als "von vollständiger Vernichtung bedroht".
Beitragsersteller: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | LaLuz (AGFID2063) |