Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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jo_ru
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon jo_ru » 25. Aug 2024, 20:39

Liebe Makro-Freunde,

bei der Auflösung meines Rätsels, hier:

viewtopic.php?f=15&t=177118

hatte ich ja einen Doku-Beitrag versprochen.

Heute also der erste Teil.
Eine Raupe des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla), die ich am Wegrand fand, im Juli letzten Jahres.

Die Raupe war naturgemäß noch sehr klein, an Waldgeißblatt.
Sie fressen ein Blatt von vorn her bis auf die Mittelrippe, die sie dann künstlich mit Kot verlängern und
sich schließlich nach der zweiten Häutung am Blattanfang ein "Nest" - ein sog. Hibernarium -bauen, um darin zu überwintern.

Zur Erinnerung vorab nochmal der Falter,

Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Canon EF100mm f/2.8L Macro IS USM @ 100mm
Belichtungszeit: 1/2000s
Blende: f/3.5
ISO: 640
Beleuchtung: TL
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): -
Stativ: Rollei CT-5A - eher nicht
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
---------
Aufnahmedatum: 14.07.2023
Region/Ort: Saarland
vorgefundener Lebensraum: Waldschneise
Artenname: s.o.
NB
sonstiges:
IMG_6936_rs.JPG (632.01 KiB) 798 mal betrachtet
IMG_6936_rs.JPG


dann erste Bilder der Raupe vom 20. und 22.7.23

Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Canon EF100mm f/2.8L Macro IS USM
Belichtungszeit: 0.4s
Blende: 8
ISO: 500
Beleuchtung: Waldlicht abends
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): Ausschnitt
Stativ: Rollei CT-5A
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
---------
Aufnahmedatum: 20.7.
Region/Ort: Saarland
vorgefundener Lebensraum: Waldwegrand
Artenname: s.o.
NB
sonstiges:
IMG_7339_ctrcl_fs.JPG (433.36 KiB) 798 mal betrachtet
IMG_7339_ctrcl_fs.JPG

Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Canon EF100mm f/2.8L Macro IS USM
Belichtungszeit: 1s
Blende: 14
ISO: 800
Beleuchtung: Waldlicht abends
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): -
Stativ: Rollei CT-5A
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
---------
Aufnahmedatum:
Region/Ort: Saarland
vorgefundener Lebensraum: s.o.
Artenname:
NB
sonstiges:
IMG_7348_rsfw_f.jpg (136.07 KiB) 798 mal betrachtet
IMG_7348_rsfw_f.jpg

Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Canon EF100mm f/2.8L Macro IS USM @ 100mm
Belichtungszeit: 1/10s
Blende: f/11
ISO: 640
Beleuchtung: Waldweg abends
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): -
Stativ: Rollei CT-5A
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
---------
Aufnahmedatum: 22.07.2023
Region/Ort: Saarland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_7420_rs.JPG (575.73 KiB) 798 mal betrachtet
IMG_7420_rs.JPG


Und ein weiteres Bild derselben Raupe vom 30.7.

Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Canon EF100mm f/2.8L Macro IS USM @ 100mm
Belichtungszeit: 1/1s
Blende: f/8
ISO: 800
Beleuchtung: abends am Waldweg
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 11
Stativ: Rollei CT-5A
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
---------
Aufnahmedatum: 30.07.2023
Region/Ort: Saarland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_8010_11prs.JPG (666.08 KiB) 798 mal betrachtet
IMG_8010_11prs.JPG


und schließlich, nach Regen, vom 4.8.

Kamera: Canon EOS 80D
Objektiv: Canon EF100mm f/2.8L Macro IS USM @ 100mm
Belichtungszeit: 1/4s
Blende: f/8
ISO: 1000
Beleuchtung: abends am Waldweg
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): 10
Stativ: Rollei CT-5A
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): -
---------
Aufnahmedatum: 04.08.2023
Region/Ort: Saarland
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
IMG_8211_10prs.JPG (668.62 KiB) 798 mal betrachtet
IMG_8211_10prs.JPG


Leider konnte ich sie im Frühjahr nicht mehr finden.
Gruß Joachim

Alle meine Bilder stehen grundsätzlich für das Artenportal zur Verfügung - ein kurzer Hinweis genügt.
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon HärLe » 25. Aug 2024, 21:33

Hallo Joachim,

was für eine tolle Doku!.
Ich bin begeistert!

Gruß Herbert
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon harai » 25. Aug 2024, 21:39

Hallo Joachim,

einen Eisvogel und dazu noch die Raupe habe ich noch nie gesehen. Schön, das Du uns die Bilder zeigst
und ich wieder etwas gelernt habe.
Liebe Grüße
Rainer
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon rincewind » 25. Aug 2024, 22:10

Hallo Joachim,

ich frage mich immer wieder wie Du solche Situationen findest.
Aber egal, wichtig ist das Du uns mitnimmst und so gut erklärst was es da zu sehen gibt.

LG Silvio
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon Il-as » 26. Aug 2024, 08:40

Hallo Joachim,

du zeigst wieder eine Doku mit einer ganz tollen Bilderserie und interessanten Infos. :clapping:

Klasse, wie du so etwas immer verfolgen kannst.

L G. Astrid
Meine Bilder stelle ich für die Artengalerie gerne zur Verfügung.

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.  
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon Ehab Edward » 26. Aug 2024, 20:58

Hallo Joachim,


eine tolle Doku , so eine Raupe habe ich noch nie gesehen,

Vielen Dank für zeigen.
Liebe Grüße
Ehab
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon jo_ru » 26. Aug 2024, 21:23

Ehab Edward hat geschrieben:Quelltext des Beitrags so eine Raupe habe ich noch nie gesehen,


Hallo Ehab,

sie sind in diesem Stadium ja auch noch sehr klein :-).
Gruß Joachim

Alle meine Bilder stehen grundsätzlich für das Artenportal zur Verfügung - ein kurzer Hinweis genügt.
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon Gabi Buschmann » 27. Aug 2024, 19:54

Hallo, Joachim,

gut, dass du sie gefunden hast und
so eine interessante Doku für uns
zusammenstellst. Die von dir be-
schriebene Fresstechnik ist in den
ersten Bildern sehr gut zu sehen :-) .
Vielen Dank, ganz toll!
Liebe Grüße Gabi
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon lysfisker » 28. Aug 2024, 11:18

Hallo Joachim,

Danke für diese sehr informative und interessante Doku mit ausgezeichnetem Bildmaterial.
Der Verlauf der Entwicklung der Raupe hast du grob umrissen gut erklärt, meine Neugierde war geweckt.
Dabei taucht bei mir eine für die Überwinterungsstrategie der Raupe essenzielle Frage auf,
auf die auch weiterführende Nachforschung auf z.B. Wikipedia keine konkrete Antwort lieferte:
Das Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum) wirft, wie die meisten sommergrünen Pflanzen in unseren Breiten,
im Herbst seine Blätter ab.
Das Gleiche gilt für die verwandte Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum),
welche wohl die bevorzugte Wirtspflanze für die Raupenentwicklung ist.
Warum entledigt sich die Pflanze nicht auch des Blattes mit dem Hibernarium der Raupe?
Generell werden die Blätter durch Phytohormone angeregt, an ihren Stielen Trenngewebe zu bilden.
Dieser Signalgebungsvorgang scheint, (durch die Raupe beeinflusst?), auf irgendeine Weise gestört zu sein,
so dass der Stielansatz nicht verkorken kann.
Vielleicht werden stattdessen die Nährstoffbahnen zum Blatt hin durch "chemischen Eingriff" der Raupe verstopft,
wie es auf natürliche Weise bei (z.B.) einigen Eichenarten geschieht, so dass sie über Winter ihre vertrockneten Blätter behalten?
Fragen über Fragen. . .vielleicht weiß ja jemand eine Antwort. . .?

Gruss
Dirk
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Eisvogel-Raupe: Teil 1/2

Beitragvon jo_ru » 28. Aug 2024, 11:46

lysfisker hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Hallo Joachim,

Danke für diese sehr informative und interessante Doku mit ausgezeichnetem Bildmaterial.
Der Verlauf der Entwicklung der Raupe hast du grob umrissen gut erklärt, meine Neugierde war geweckt.
Dabei taucht bei mir eine für die Überwinterungsstrategie der Raupe essenzielle Frage auf,
auf die auch weiterführende Nachforschung auf z.B. Wikipedia keine konkrete Antwort lieferte:
Das Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum) wirft, wie die meisten sommergrünen Pflanzen in unseren Breiten,
im Herbst seine Blätter ab.
Das Gleiche gilt für die verwandte Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum),
welche wohl die bevorzugte Wirtspflanze für die Raupenentwicklung ist.
Warum entledigt sich die Pflanze nicht auch des Blattes mit dem Hibernarium der Raupe?
Generell werden die Blätter durch Phytohormone angeregt, an ihren Stielen Trenngewebe zu bilden.
Dieser Signalgebungsvorgang scheint, (durch die Raupe beeinflusst?), auf irgendeine Weise gestört zu sein,
so dass der Stielansatz nicht verkorken kann.
Vielleicht werden stattdessen die Nährstoffbahnen zum Blatt hin durch "chemischen Eingriff" der Raupe verstopft,
wie es auf natürliche Weise bei (z.B.) einigen Eichenarten geschieht, so dass sie über Winter ihre vertrockneten Blätter behalten?
Fragen über Fragen. . .vielleicht weiß ja jemand eine Antwort. . .?

Gruss
Dirk


Hallo Dirk,

die Raupe befestigt vor Anlegen des Hibernariums den Blattstiel mit Spinnfäden am Ast.
Man kann das im vorletzten Bild erkennen.
Gruß Joachim

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