Felswänder können ökosystemarisch in Felsfuß, Felswand und Felskopf unterteilt werden.
- Felsfuß: Hier ist das Klima in der Regel feucht und kühl. Es siedeln sich zum Beispiel Blasenfarn und Blaugras an. Ausnahmen bilden beispielsweise sogenannte Balmen, überhängende Halbhöhlen. An diesen Stellen gelangt kein oder kaum Niederschlagauf den Boden, wodurch es sehr trocken ist. Man kann hier zum Beispiel die Trichter von Ameisenlöwen finden. Oft finden sich auch Schutthalden unterhalb der Felswand, die durch Frost- oder Wurzelsprenung entstanden sind. Je nachdem wie dynamisch diese Halden durch weitere Sprenungen und Rutschungen sind, sind sie teilweise oder völlig vegetationsfrei.
- Felswand: Begrenzte Wasserreserven können sich zum Teil in mit Sediment gefüllten Ritzen und Spalten halten. Ansonsten fließt Wasser schnell ab. Es entsteht ein lückiger Bewuchs mit xerothermen (Wärme und Trockenheit liebenden) Kräutern und Gräsern, gelegentlich auch mit Felsgebüsch. Auf Felsbändern und Absätzen können sich flachgründige Bodenauflagen bilden, die einen dichteren Bewuchs erlauben. Gerne werden diese Simse von Felsbrütenden Vögeln wie Wanderfalken oder Uhus für den Nestbau genutzt.
- Felskopf: Der kleinflächige Lebensraum bietet mit seinen Rohböden trocken-warme Bedingungen und damit gute Verhältnisse für robuste Pioniervegetation wie Mauerpfeffer oder Steinbrech. An ihn schließt sich das Felsplateau an, auf dem sich dickere Sedimentablagerungen halten können. Hier werden die echten Felsenbewohner zunehmend von Trockenrasen- und Saumgesellschaften abgelöst.
Beitragsersteller: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Magdalena Schaaf (AGFID1967) |