Auszugsverlängerung und der Lichtverlust

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Beitragvon SunTravel » 7. Apr 2011, 19:26

@Thomas,

Wie zum Teufel kann man dann bitte Abbildungsmaßstäbe von 5:1 realisieren?


ohne Blitz bei Windstille und am besten noch das Motiv gut fixieren (den Ansitz nicht das Insekt... :DD :DD ) um bei Belichtungszeiten von ca. 1-30s das ganze scharf zu bekommen.

Oder halt mit Blitz und seinen Vor- und Nachteilen.

Gruß

Uwe
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Beitragvon komet » 7. Apr 2011, 21:22

Der "Auszug" beim Normalobjektiv in Retrostellung wird quasi durch den Rertoadapter und die Länge der Objektivfassung bestimmt und ist von Objektiv zu Objektiv etwas unterschiedlich.


5:1 ist meiner Meinung nach mit einer entsprechenden Optik(Lupenobjektiv) in guter Qualität realisierbar.
Ich würde für den Anfang ein gutes Makroobjektiv 50 oder 100mm mit mindestens Lichtstärke 2,8 empfehlen und so 1:1 einmal auszuprobieren. Um Erfahrungen zu sammeln, wäre auch das erwähnte Normalobjektiv in Retrostellung zu anzuraten.
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Beitragvon miclindner » 8. Apr 2011, 01:21

Neutrino hat geschrieben:Wie zum Teufel kann man dann bitte Abbildungsmaßstäbe von 5:1 realisieren? Da hätte man ja schon einen wahnsinns Lichtverlust. Da müsste man ja dann schon auf den Merkur fliegen um ausreichend Sonnenlicht für solche Makros zu haben? :D

Würd mich wieder sehr über eine Antwort freuen! =)



Hallo,

Du fotografierst ja mit einer analogen Filmkamera, also heißt 5:1 bei Dir ja eine Objektfeldbreite von rund 7 mm; bei meiner Kamera (FT) wären das aber bei 5:1 nur noch 3,4 mm, ich würde also 5:1 im Freiland gar nicht mehr fotografieren, sondern die Kamera an meinem Stereomikroskop adaptieren und das Ganze zu Hause machen.

Auch bei Dir (mit KB-Format) wäre das etwas kniffelig.

Aber wenn man es trotzdem versuchen will: Wie Uwe das schon geschrieben hatte - bei Insekten nur mit Blitz zu lösen, da ja auch noch der Sucher deutlich abdunkelt, sofern das Objektiv keine Springblende hat (im anderen Fall mit Auszugsverlängerung ja sowieso, aber auch ein Lupenobjektiv schafft so eine Sucherabdunkelung bei entsprechend großen effektiven Blendenwerten) - und einen LiveViewmodus mit elektronischer Restlichtverstärkung kannst Du ja leider nicht nutzen.

Außerdem bräuchte man wahrscheinlich ein Einstelllicht, das an meinem Makroblitz wäre wahrscheinlich zu schwach, aber mit einer dimmbaren Zweibrüder-LED-Taschenlampe (H 7) müsste es gehen, leider schaltet diese sich aber nicht automatisch aus beim Auslösen (anders als das Einstelllicht am Makroblitz).

Denn die Fläche "viertelt" sich ja bei Halbierung des AM, also bei KB wird aus 36x24 bei 1:1 aus der Fläche von 864 mm2 ja bei 2:1 bzw. 18x12 eine Fläche von nur noch 216 mm2 usw. ... dann kannst Du Dir schnell aufzeichnen, wie oft die Fläche bei 5:1 noch in das KB-Dia hineinpassen würde.

Das ist schon ziemlich extrem.

viele Grüße
Michael Lindner
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Beitragvon miclindner » 8. Apr 2011, 03:04

... ja, ja, aber beim (Durchlicht)Mikroskop ist ja auch die Glasfläche beim Objektiv vorne viel kleiner (und natürlich auch die Objektfeldabmessungen, heisst ja nicht umsonst Mikros...); wenn ich bei meinem (Olympus) die Lampe richtig aufdrehe, hat das auch schon ganz schön Power.

Zur Makrofotografie: Mit entsprechender Belichtungszeit kannst Du auch mit einer Zweibrüdertaschenlampe gut ausleuchten ohne Blitz (die ISO und der Zwang zur gleichmäißgen Ausleuchtung des Leuchtkreises der Lampe setzen dem aber Grenzen). Ein Problem ist dann aber die Lichtfarbe, da sagt mir Bltzlicht immer noch eher zu.

viele Grüße
Michael Lindner
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Beitragvon gast 21 » 9. Apr 2011, 17:12

ClimberM hat geschrieben:Weshalb sollte die effektive Blende die relevante sein? Erklär mal... Nenne Quellen...
Weshalb sollte die effektive Blende für die Einschätzung der Beugungsunschärfe, gerade im Nahbereich, die relevante Bezuggrösse sein?



Nimm den Link dafür...............
ConradB hat geschrieben:
http://www.zeiss.de/C12567A8003B8B6F/Em ... keh_de.pdf

Viele Grüße
Conrad

S.16 und S.17.

Natürlich hat die effektive Blende einen Einfluss auf Belichtungszeit, Schärfentiefe und Beugung.

Edit: Hier noch ein Link von Schneiderkreuznach. Schneiderkreuznach

PDF einfach nach"effektive" durchsuchen.

Gruß
ManniD
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Beitragvon ClimberM » 9. Apr 2011, 18:37

ManniD hat geschrieben:
ClimberM hat geschrieben:Weshalb sollte die effektive Blende die relevante sein? Erklär mal... Nenne Quellen...
Weshalb sollte die effektive Blende für die Einschätzung der Beugungsunschärfe, gerade im Nahbereich, die relevante Bezuggrösse sein?


Nimm den Link dafür...............
ConradB hat geschrieben:
http://www.zeiss.de/C12567A8003B8B6F/Em ... keh_de.pdf

Viele Grüße
Conrad

S.16 und S.17.

Natürlich hat die effektive Blende einen Einfluss auf Belichtungszeit, Schärfentiefe und Beugung.

Entschuldige, dies habe ich nicht bestritten!
Die Rechen- und Bezuggröße für die Abbildung stellt aber die reale bzw. nominelle Blende bzw. Blendenzahl dar!
Und die effektive Blende hängt selbstredend gesetzmäßig u.a. von der Blendenzahl ab.
Der Euphemsimus "effektiv" gauckelt nur den besten Bezug vor.

Wie Du mit S. 16 schön zitierst verwendet Zeiss in der Grafik die Belichtungsverlängerung in der Einheit EV (Lichtwert = Exposure Value) und nicht eine belichtungskorrigierte effektive Blende.
Auf Seite 17 steht als Fazit der Überlegungen "An der Beugungsgrenze haben alle Formate die gleiche Schärfentiefe".
Siehe auch die folgenden Tabellen auf S. 18. Dort werden nominelle Blende, ABM und Schärfentiefe gegenübergestellt. Logischerweise wird nicht mit effektiver Blende sondern mir der (realen bzw. nominellen) Blende gerechnet um zur Schärfentiefe zu kommen. Genau so wie im gesamten Dokument die Blendenzahl k in die Rechnungen eingeht.

ManniD hat geschrieben:Edit: Hier noch ein Link von Schneiderkreuznach. Schneiderkreuznach

PDF einfach nach"effektive" durchsuchen.

Gruß
ManniD

Ja, mit der Kamera auf Seite 4 links habe ich auch schon fotografiert und auch mit der von Seite 5 oben. [schild=13 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1]Jawoll[/schild]

Und les Dir den Abschnitt auf Seite 15 durch "Dagegen ist die für die Belichtung maßgebende ..."
Mit eine wenig Nachdenken kommst Du vielleicht auch auf den Gedanken dass die effektive Blende eine Hilfsgröße für jemanden der mit dem Hand-Belichtungsmesser arbeiten muss darstellt. Gerade auch für die überwiegend Non-TTL messenden Großformatjünger mag dies eine Hilfe sein. Dort wird ein Kopfportrait im 18x24 bzw 8x10" Format bereits zur Makroaufnahme.
Viele Grüße
Peter
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Beitragvon komet » 9. Apr 2011, 19:29

ClimberM hat geschrieben:
Und les Dir den Abschnitt auf Seite 15 durch "Dagegen ist die für die Belichtung maßgebende ..."
Mit eine wenig Nachdenken kommst Du vielleicht auch auf den Gedanken dass die effektive Blende eine Hilfsgröße für jemanden der mit dem Hand-Belichtungsmesser arbeiten muss darstellt. Gerade auch für die überwiegend Non-TTL messenden Großformatjünger mag dies eine Hilfe sein. Dort wird ein Kopfportrait im 18x24 bzw 8x10" Format bereits zur Makroaufnahme.


Ich neme an, daß die meisten sogenannten Amateure eher mit neuzeitlichen DSLRs fotografieren, ohne Handbelichtungsmesser.
Die meisten modernen Makroobjektive zeigen die effektive Blende an, z.B. Nikkor AF-S 60mm. Das ist für mich sehr nützlich, besonders wenn ich in Richtung 1:1 komme. Dann weiß ich, wie weit ich abblenden kann, bevor Beugungsunschärfe entsteht, ohne rechnen zu müssen. Die Zeit bestimmt die Zeitautomatik(A), die Schärfentiefe beurteile ich im Sucher, so gut es geht, aber schlußendlich bestimmt die effektive Blende bei mir so auch meistens die Schärfentiefe.
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Beitragvon SunTravel » 9. Apr 2011, 19:35

Die meisten modernen Makroobjektive zeigen die effektive Blende


aber nur an Nikon ;-)

Ich finde es besser das Canon immer die Arbeitsblende anzeigt.

Gruß

Uwe
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Beitragvon gast 21 » 9. Apr 2011, 19:48

ClimberM hat geschrieben:Entschuldige, dies habe ich nicht bestritten!


Sorry aber genau das hab ich aus dem von mir zitierten Beitrag herausgelesen.

Stimmt, für die Berechnung braucht man die effektive Blende nicht.
Allerdings finde ich diese Angabe von Nikon bei der Makrofotografie in der Natur etwas passender, um den Effekt der Beugung besser einschätzen zu können. Ist aber oftmals eh kein Problem, da ich bei der Makrofotografie in der Morgendämmerung meistens eine Aufnahmeserie mit vershiedenen Blenden mache. Da ist es ja kein Problem, die Tierchen laufen dann ja nicht weg.

ClimberM hat geschrieben:Auf Seite 17 steht als Fazit der Überlegungen "An der Beugungsgrenze haben alle Formate die gleiche Schärfentiefe".


Ja netter Satz aber hierbei wird vermittelt das es egal ist welches Aufnahmeformat ich für Markrofotografie einsetze. Stimmt aber in der Realität nicht so ganz, denn im Cropbereich brauche ich ja keine so großen Abbildungmaßstäbe um ein Objekt Formatfüllend aufzunehmen. Von daher hab ich an Crop immer noch ein Vorteil, zumindest solange, wie die Pixeldichte an Crop und KB nicht gleich groß ist. Mit zunehmder Auflösung relativiert sich das ganze aber irgendwann wieder.
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Beitragvon komet » 9. Apr 2011, 20:07

SunTravel hat geschrieben:
Die meisten modernen Makroobjektive zeigen die effektive Blende


aber nur an Nikon ;-)

Ich finde es besser das Canon immer die Arbeitsblende anzeigt.

Gruß

Uwe


Mein Tokina 35mm Macro zeigt auch die effektive Blende...

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