Edelsteine und Makrophotographie

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Nele
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Beitragvon Nele » 25. Nov 2006, 08:23

Hallo chandra,

wie klein sind die Edelsteine denn?
Wenn unter 1cm würde ich schon fast zu einer Canon Spiegelreflex und dem Canon MP-E 65 mm Lupenobjektiv (ab etwa 820€) raten. Wenn die Fotos nicht im Großformat gedruckt werden sollen, könntet ihr auch Auschnitte hernehmen, dann würde wohl ein normales Makroobjektiv reichen. Vielleicht das Tamron 90mm (um die 400€). Das habe ich selber, bin sehr zufrieden und es ist noch am kostengünstigsten. Für Mineralien braucht ihr ja keine hohe Brennweite.

Mit den Kopaktkameras kenne ich mich nicht so sehr aus, da würde ich noch auf Kommentare von den anderen warten. :)

Liebe Grüße
Nele
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Beitragvon Nele » 25. Nov 2006, 12:53

chandra hat geschrieben:Es kann bei Edelsteinen durchaus vorkommen das sie kleiner als 1 cm sind, zB. bei guten Rubinen Diamanten etc.,
und auch bei Steinperlen, die wir im Moment vorwiegend verkaufen.

Ich habe dir mit meiner 350d und 90er Tamron Makro größtmöglich mal ein Centstück abgelichtet. Das Originalfoto habe ich natürlich verkleinert, damit es hier ordentlich angezeigt werden kann. ;) So kannst du dann vielleicht selber abschätzen, ob ein 1:1 Makro euren Bedürfnissen genügt. Ihr könntet dann vom Original natürlich auch noch Ausschnitte nehmen.

chandra hat geschrieben:Bezüglich der Camara, schlägst Du eine Spiegelreflex von Canon vor...
auch da gibts ja mehrere Typen, z.B. die EOS etc., welche kannst Du mir denn da empfehlen ?

Ich kann dir eigentlich alle empfehlen. ;) Je teuerer, desto besser natürlich. Ich denke aber, dass für eure Zwecke z.B. eine EOS 350d vollkommen ausreicht. Ihr braucht keinen supertollen Autofokus (da wäre Nikon dann eh besser), keine supertolle Serienbildfunktion (euch läuft ja nix weg) und auch sonst sollte sie vollkommen ausreichend sein. Reicht euch ein 1:1 Abbildungsmaßstab aber nicht so richtig aus (also wenn ihr Auschnitte von den Fotos nehmen wollt), wäre die neuere 400d vielleicht besser, denn sie hat 10 Megapixel - bei der 350d sind es nur etwa 8 Megapixel.
Würdet ihr das Lupenobjektiv nehmen, hättet ihr das Problem mit dem Abbildungsmaßstab nicht mehr und eine 350d würde wohl sicher reichen.

chandra hat geschrieben:Zum Objektiv...
was hälst Du von dem Canon EF-S USM 2,8/60 Macro Objektiv ?

Ich kenne es persönlich nicht. Mit diesem Objektiv müßtest du an deine Steinchen näher ran (wegen der geringen Brennweite), um sie möglichst groß aufzunehmen. Ich weiß nicht, ob dann noch eine gute Beleuchtung möglich ist. Das können dir vielleicht andere besser sagen.

chandra hat geschrieben:Ich bräuchte dann außer dem Makro ja auch eins mit dem ich in der Lage bin nicht nur kleinste Teile zu belichten, sondern auch eins um ganze Ketten scharf darzustellen...

Das wäre mit dem 90er und dem 60er kein Problem. Mit dem Lupenobjektiv müßte es auch machbar sein (ich hab's selbst noch nie benutzt). Je größer die Brennweite, desto mehr Abstand müßtest du halt nehmen.

chandra hat geschrieben:Zum Ausdrucken...
in der Tat ist das Großformatige Ausdrucken im Moment nicht so wichtig,
meinst Du diesbezüglich das man Ausschnitte nehmen könnte, um sie dann mit einer Sofware zu bearbeiten bzw. auszudrucken etc., z.B. Fotoshop ?

Bearbeiten wirst du die Fotos in den meisten Fällen sowieso müssen. Sei es eine Tonwertkorrektur, Nachschärfen oder Staub und Kratzer wegretuschieren. Ja, Photoshop ist da eine gute Wahl (kann auch ruhig eine ältere Version sein, je nach Budget halt).

Ich hab dir auch noch zwei Schmuckstücke (nicht im besten Zustand) fotografiert. Ich hab mir keine besondere Mühe mit der Beleuchtung usw. gegeben. Nur mal, damit du einen groben Eindruck bekommst.

chandra hat geschrieben:ich wünsch Dir ein schönes Wochende

Gruß
chandra

Danke, dir auch. :)
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Re: Edelsteine und Makrophotographie

Beitragvon 01af » 30. Nov 2006, 12:53

chandra hat geschrieben:Wir sind Goldschmiede und auf der Suche nach einer anständigen Kamera, die es uns erlaubt, auch
kleine Edelsteine präzise darzutellen.
1. Möglichkeit ist eine digitale Spiegelreflexkamera, z. B. eine Canon EOS mit einem entsprechenden Objektiv, u. U. leider sehr teuer;
2. Möglichkeit eine digitale Kompaktkamera, die es erlaubt, daß man NAH an das Objekt rankommt ;-) die Frage hier: reicht die Qualität aus?

Die Qualität einer guten, makrofähigen Kompaktkamera wird sicherlich vollkommen ausreichen. Ich fürchte nur, die Makrofähigkeit, also der maximal erreichbare Abbildungsmaßstab, wird nicht ausreichen. Das hängt natürlich von euren Motiven ab. Gegenstände bis herab zu etwa 10 - 20 mm Durchmesser, also Ringe, Broschen und größere Einzelsteine als ganzes, kann man mit einer geeigneten Kompaktkamera durchaus ansehnlich ins Bild setzen. Doch wenn es öfter auch um einzelne kleine Steine oder um das große Herausstellen einer besonderen Feinheit an einem Schmuckstück geht, etwa einem Fassungsdetail oder dergleichen, dann genügt eine Kompaktkamera definitiv nicht mehr aus, und eine Systemkamera muß her -- also eine Spiegelreflex.

Und da kann ich nur von einer Canon EOS abraten ... es sei denn, ihr habt einen Goldesel in eurem Atelier stehen. Um mit einer Canon richtig große Abbildungsmaßstäbe zu erreichen, sind kostspielige Investitionen nötig. Ich rate ganz dringend zu einer Nikon oder einer Pentax. Denn für deren Bajonettanschlüsse gibt es vergleichsweise günstig (sogar spottbillig, wenn's auch etwas Gebrauchtes sein darf) erstklassiges Makrozubehör zu kaufen, mit dem problemlos nahezu beliebig große Abbildungsmaßstäbe erreicht werden können. Für Canon gibt's das natürlich auch, ist aber eine ganze Ecke teurer.

Ein normales Makroobjektiv ist für euren Einsatzbereich weniger geeignet. Das ist zwar der Königsweg für Abbildungsmaßstäbe bis 1:1 -- doch ihr benötigt größere Maßstäbe, so daß sowieso weiteres Spezialzubehör nötig wird. Damit wäre ein Makroobjektiv hinausgeworfenes Geld, zumal der Bedienkomfort, den so ein Makroobjektiv bietet, für unbewegliche Objekte im Studio völlig überflüssig ist.

Für euren speziellen Einsatzbereich empfehle ich ein Balgengerät mit Einstellschlitten (z. B. von Novoflex, gern gebraucht) und dazu zwei Objektive. Eines sollte ein 100-mm- oder 105-mm-Objektivkopf für den Einsatz am Balgen sein, welches für kleine und mittlere Abbildungsmaßstäbe dient. Das zweite, für große Abbildungsmaßstäbe, sollte entweder ein weiterer Objektivkopf mit 25 - 50 mm Brennweite (sog. Lupenfotoobjektiv -- teurer, aber perfekt) oder ein simples 28-mm-Weitwinkelobjektiv mit Umkehrring (billig und auch sehr gut) sein. Dazu ein stabiles Stativ, ein "transportables Studio" (Hohlkehle als Unter- und Hintergrund) und zwei Halogenleuchten oder zwei kleine Blitzgeräte -- und ihr könnt alles fotografieren, was in so einem Goldschmiedeatelier herumfliegt, vom Diadem bis zum 0,5 mm großen Diamantsplitter.

Was kompliziert wird, ist die Beleuchtung. Glänzende und glitzernde Gegenstände wie poliertes Metall und Brillanten sind schwierig zu beleuchten. Ihr werdet allerlei Aufheller und "Neger" brauchen, und wahrscheinlich auch ein Lichtzelt.

-- Olaf

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