Helicon - Stacking Fehler oder...???

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Helicon - Stacking Fehler oder...???

Beitragvon cani68 » 28. Jul 2023, 19:13

Moin,

ich habe das Libellenbild als 130er Stack.
Die Bracketing - Bilder sind mit f2,8, 1/125sec und ISO 1250 entstanden, inkl. Stativ und Fernauslöser, Gras war geklammert.
Anschließend wurden die Bilder in Helicon mit Methode B (R10-S4)m verrechnet, in LR angepasst und in Denoise entrauscht.

Jetzt sehe ich an einigen Stellen Stackingfehler (?) z.B. den Schleier oben am Blatt oder am Bein unten, eine Art Wirbel am Kopf sowie verrutschte Struktur im Flügel.
Zur Veranschaulichung was mir auffällt, habe ich die "Fehler" mal in einem Screenshot markiert.

Nun frage ich mich, wo mein Bearbeitungsfehler oder mein Fehler vor Ort liegt und bin dankbar für Tipps.

Kamera: DC-G9
Objektiv: 60mm
Belichtungszeit: 1/125s
Blende: f/2.8
ISO: 1250
Beleuchtung:Sonnenlciht
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe): ---
Stativ: Ja
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch): 130er Stack
---------
Aufnahmedatum: Juli 2023
Region/Ort: Nordeifel
vorgefundener Lebensraum: Teichufer
Artenname: Federlibelle
kNB
sonstiges:Klammer
230718_For_96253FS.jpg (90.96 KiB) 1398 mal betrachtet
230718_For_96253FS.jpg


Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG):
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Hoehe):
Stativ:
Infos zu Multishot-Techniken (z.B. Stack, HDR, Stitch):
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Aufnahmedatum:
Region/Ort:
vorgefundener Lebensraum:
Artenname:
kNB
sonstiges:
Screenshot_213826.jpg (122.14 KiB) 1398 mal betrachtet
Screenshot_213826.jpg
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Helicon - Stacking Fehler oder...???

Beitragvon Freddie » 28. Jul 2023, 21:42

Hallo Uwe,

diese Probleme sind bei der Verrechnung und auch vor Ort unvermeidbar
und müssen mühsam nachträglich bei der Retusche korrigiert werden.

Den amS auffälligsten Fehler hast du noch gar nicht markiert:
Das linke Auge ist unten und am Rand unscharf.
Einige der Fehler haben mit der großen Tiefe des Stacks und sich überschneidenden Bildteilen zu tun.
Am schlimmsten sind die Probleme bei sehr tiefen Stacks mit Motiven,
die viel Behaarung oder Borsten oder sonstige sich kreuzende Körperteile haben.
Manchmal ist es sinnvoll, wenn man deshalb nicht komplett durchstackt.

Genauer erklärt wird die Behebung der Fehler von Olaf D hier:
viewtopic.php?t=153357
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Sie sollen helfen, sind aber völlig unverbindlich und keinesfalls böse gemeint.
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Helicon - Stacking Fehler oder...???

Beitragvon Enrico » 29. Jul 2023, 10:32

Hallo Uwe,

gerade solche Motive in halbschräger oder schräger Perspektive, würde ich persönlich nicht komplett von vorn bis hinten scharf darstellen wollen.

Warum ?

Du verkürzt die Länge optisch. Das Bild wirkt verzerrt, unreal und durch den Stack und mit der enstandenen durchgehenden Schärfe auf oft platt

und Dir geht eine Tiefenwirkung verloren.

Das entspricht tatsächlich nicht unserer Sehgewohnheit. Hier wäre ein Schärfeverlauf natürlicher.

Bei Faltern beispielsweise, die in schräger Ansicht komplett scharf dargestellt werden, entsteht schnell der Eindruck, das die Tiere gestaucht aussehen.

Also es entsteht ein für uns unnatürlicher optischer Effekt.

Desweiteren würde ich, wenn Du stark in die Tiefe gehst, wie es hier der Fall war, nicht mit Offenblende arbeiten.

Dann ist es sinnvoll deutlich abzublenden, auf zB f/4.5 oder f/5.6.

Du benötigst deutlich weniger Einzelbilder und dein Stack wird aufgrund des Abblendes auch deutlich sauberer.

Und dann ist die Methode B für solch tief gestackte Motive nicht die beste Wahl.

Das funktioniert mit Methode C, bei Helicon Focus, deutlich besser auch laut Aussage des Herstellers.

Einen Stack mit 130 Aufnahmen und in dieser Schärfentiefe, wirst Du nicht blitzsauber produzieren können.

Da hat's immer irgendwo Artefakte oder Halos oder Doppelkonturen.

Aber abgeblendet und mit Methode C ( bei diesem Motiv in dieser Perspektive) kann man die Fehler dann reduzieren.
LG Enrico
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Beitragvon cani68 » 29. Jul 2023, 12:14

Moin,
vielen Dank für die Hinweise und Tipps

Enrico hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Aber abgeblendet und mit Methode C ( bei diesem Motiv in dieser Perspektive) kann man die Fehler dann reduzieren.

Vielen Dank, das werde ich dann mal in die Tat umsetzten.
Nutzt du hier eine Bracketing Funktion der Kamera? Ich nutze diese an der G9 mit Schrittweite 3.
Da würde ich jetzt nach eine größere Schrittweite einstellen müssen, oder? 5? Oder mehr?

Methode C habe ich bisher weniger genutzt, da mir der HG dann meist nicht so zugesagt hat.

Enrico hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Das entspricht tatsächlich nicht unserer Sehgewohnheit. Hier wäre ein Schärfeverlauf natürlicher.

Interessanter Hinweis, habe ich so noch nicht gesehen / drauf geachtet.
Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Manchmal ist es sinnvoll, wenn man deshalb nicht komplett durchstackt.

Danke auch hier. Und geht ja in ähnliche Richtung wie Enrico`s Hinweis.

Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Genauer erklärt wird die Behebung der Fehler von Olaf D hier:

Danke, habe ich mir mal als Lesezeichen für eine ruhige Minute / Stunde abgelegt
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Beitragvon Freddie » 29. Jul 2023, 12:25

cani68 hat geschrieben:
Enrico hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Aber abgeblendet und mit Methode C ( bei diesem Motiv in dieser Perspektive) kann man die Fehler dann reduzieren.

Vielen Dank, das werde ich dann mal in die Tat umsetzten.
Nutzt du hier eine Bracketing Funktion der Kamera? Ich nutze diese an der G9 mit Schrittweite 3.
Da würde ich jetzt nach eine größere Schrittweite einstellen müssen, oder? 5? Oder mehr?


Ich würde keine größere Schrittweite als 3 wählen. Mit meiner G9 hat das gut funktioniert.
Die Gefahr, dass du im Stack Schärfelücken bekommst, weil der Sprung zu groß war, wäre mir ansonsten zu riskant.
Bei meiner neuen OM-1 bin ich jetzt sogar auf SW 2 runter, weil ich bei SW 3 den Verdacht hatte, dass solche Lücken entstehen könnten.
Natürlich ist es auch noch von der gewählten Blende und dem ABM abhängig. Deshalb solltest du auf Nummer sicher gehen.
Zuletzt geändert von Freddie am 29. Jul 2023, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Enrico » 29. Jul 2023, 12:26

Hallo Uwe,

cani68 hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Nutzt du hier eine Bracketing Funktion der Kamera? Ich nutze diese an der G9 mit Schrittweite 3.
Da würde ich jetzt nach eine größere Schrittweite einstellen müssen, oder? 5? Oder mehr?


ja, ich nutze eigentlich fast immer die Bracketing Funktion, meiner Kamera.

Und seit Jahren schon unverändert mit Schrittweite 3, egal für welches Motiv.

Vorher bei der EM-1 MarkII und jetzt bei der OM-1 ebenfalls.

Bezüglich der Schrittweite bei anderen Kameraherstellern, kann ich Dir keine Tipps geben, weil mir da die Informationen

und eigene Erfahrungen fehlen.

Methode A/B/C sind ja unterschiedliche Berechnungsalgorithmen. Du kannst diese Methoden aber auch mixen.

Du kannst deinen Bilderstapel mit C verrechnen lassen und speichern.

Dann nochmal den selben Stapel mit B verrechnen lassen und speichern.

Dann nochmal mit A verrechnen lassen und speichern.

Jetzt kannst Du alle drei gespeicherten Varianten, nochmals nach Helicon exportieren und nochmals miteinander verrechnen lassen. ( würde ich dann mit B verrechnen lassen)

Jetzt kannst Du Dir, falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, das Beste aus allen drei Methoden, via Kopierstempel ins Bild klonen.

Nimm zB den HG aus Methode A, die Ränder und Konturen aus B und die überlagerungen einzelner Beinchen/Blätter/oder Ähnliches aus C.

Aufwendig aber alles möglich.
Zuletzt geändert von Enrico am 29. Jul 2023, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
LG Enrico
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Beitragvon schwarzvogel » 29. Jul 2023, 13:27

Gerade bei tiefen Stacks ist es nicht unbedingt zweckmäßig Schrittweiten zu klein zu wählen.
Man kann diese mit entsprechendem Abblenden variabel oder durchaus auch "gröber" einstellen.
Für das Oly 60/2,8 verwende ich schon seit einiger Zeit erfolgreich den "Makro-ST-Rechner", welcher vor einigen Jahren im Oly-Forum verlinkt war.
https://wi1k276rn.homepage.t-online.de/ ... htm#Sheet1
Bis auf die angegebenen "Olympus-Capture-Steps" und die Einstellungen für "Makroschlitten-Triebkopf-Stufen" ist dieser Rechner ohne weiteres zum Stacken mit Lumix G9 oder Lumix G81 (beide besitze ich selbst) und sicher auch andere MFT-Lumixen mit Bracketing-Funktion verwendbar. :D 8-)
Für die verschiedenen Kombinationen Oly 60/2,8 + Zwischenringen und/oder Dioptrien werden für die jeweils erreichbaren ABM zu erwartende Einsatzgrenzen (!!) angezeigt.
Auch für das Oly 60 sind NICHT alle x-beliebigen Kombinationen möglich.
Wesentlich ist auch die Angabe einer sinnvollen Schrittweite für das Bracketing !
Es ist schon erstaunlich, daß man nicht immer gewaltsam sehr feine Stufen verwenden muß, was das Bracketing "von Hand" erst ermöglicht bzw. wesentlich vereinfacht.
Speziell zum Thema "Schrittweite" gab es im Lumix-Forum schon mehrere Diskussionsrunden.
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Beitragvon cani68 » 30. Jul 2023, 11:04

Moin,
Freddie hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Ich würde keine größere Schrittweite als 3 wählen. Mit meiner G9 hat das gut funktioniert.

Enrico hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Und seit Jahren schon unverändert mit Schrittweite 3, egal für welches Motiv.

Danke an euch beide für den Hinweis, dann passt es ja.

Enrico hat geschrieben:Quelltext des Beitrags Methode A/B/C sind ja unterschiedliche Berechnungsalgorithmen. Du kannst diese Methoden aber auch mixen.

Auch hier Danke. Das ist mir echt noch nicht in den Sinn gekommen. Ich habe versucht HG und Motiv aus 2 Stacks in PS zu mixen, ist aber - wohl aufgrund meiner rudimentären PS Kenntnisse - nicht wirklich gut geworden.

schwarzvogel hat geschrieben:Quelltext des Beitrags https://wi1k276rn.homepage.t-online.de/ ... htm#Sheet1

Vielen Dank für den Hinweis auf den Makro-ST Rechner. Muss ich mir in Ruhe mal anschauen
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