Unnatürliches Leuchten?

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ULiULi
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Unnatürliches Leuchten?

Beitragvon ULiULi » 23. Jul 2010, 19:44

Hallo Makrofreunde,

ich möchte mal ein Problem zur sachlichen Diskussion stellen, welches mich seit längerer Zeit verfolgt.
Unten habe ich ein sicher extremes, aber dennoch für viele hiesige Fotos typisches Histogramm eines
Fotos eingestellt. Das Foto zeigt eine mit kleinen Tautropfen benetzte Gebänderte Heidelibelle vor gelb-
grünem Hintergrund. Gedämpftes morgendliches Sonnenlicht kommt von der Seite. Keine extreme
Lichtsituation also, die besondere Ausreißer erwarten lassen sollte.

Ist es bearbeitungstechnisch akzeptabel, dass im Rot-Kanal fast 30.000 weiße Pixel sind?

Ich persönlich halte es nicht für akzeptabel und würde so ein Foto nur ungern z.B. als HL vorschlagen.
Ich sehe es Fotos auch regelmäßig an, wenn Farbwerte im Histogramm rechts anschlagen und empfinde
es als unnatürliches Leuchten. Andererseits erhalten gerade Fotos mit derartigen Histogrammen regel-
mäßig besonders wohlwollende Kommentare in denen stets auch die Farben als besonders toll gelobt
werden. Es kann also auch sein, dass ich mich auf dem "falschen Dampfer" befinde. Was würde ein
professioneller Bildbearbeiter davon halten?

Gruß / ULi
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Beitragvon Severus » 23. Jul 2010, 19:48

Das Foto dazu würde mich interessieren.
Grüße,
Sören
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Beitragvon Danijel » 23. Jul 2010, 19:57

Hallo Uli,
ich für meinen Teil, bearbeite immer meine Bilder nach der Methode gefällt oder gefällt nicht.
Für mich haben Histogramme nicht den Stellenwert wie mein Auge.
Das mag jeder so halten wie er will.

Ich finde es jedoch für mich persönlich überflüssig.
Grüsse Danijel

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Beitragvon ULiULi » 23. Jul 2010, 20:16

Sören, das liefere ich vielleicht später nach. Muss ich erst mit dem Urheber abklären.
Danijel, Danke für den Beitrag. Aber er geht m.E. an meinem Thema vorbei. Sorry.

LG / ULi
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Beitragvon StefH » 23. Jul 2010, 20:43

Ich habe auch solche Fotos, allerdings habe ich die Pixelzahlen nicht ausgezählt, keine Ahnung, wie man das anstellt. Solche Fotos entstehen momentan wenn auf ungemähte ausgetrocknete Wiese die Sonne scheint und der VG im Schatten oder abgeschattet ist.
Z.B. das hier: http://www.makro-forum.de/fpost427728.html
Viele Grüße von Stefanie
Olympus OMD und Panasonic G6 mit m.zuiko 60/2.8 und Olympus Stylus1 mit Raynox DCR-150/250 und MSN-202

http://stefanie-hamm.de/
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Beitragvon Sebastian Sczepanski » 23. Jul 2010, 21:10

Hallo Uli,

ich glaube das liegt daran, das rote Bereiche zu stark gesättigt sind. Die vielen Pixel sind nicht weiß, sondern richtig satt rot. Richtig weiß sind nur 22 Pixel in dem Bild.
Weiße Pixel hast Du nur da, wo alle drei Kanäle den Wert 255 haben.

LG
Sebastian
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Beitragvon Benny » 23. Jul 2010, 21:30

sphagnicola hat geschrieben:Hallo Uli,

ich glaube das liegt daran, das rote Bereiche zu stark gesättigt sind. Die vielen Pixel sind nicht weiß, sondern richtig satt rot. Richtig weiß sind nur 22 Pixel in dem Bild.
Weiße Pixel hast Du nur da, wo alle drei Kanäle den Wert 255 haben.

LG
Sebastian


Sehe ich auch so ähnlich.
Ausgefressen ist für mich ein pixel, wenn alle drei kanäle 255 haben.
Grüße, Benjamin

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Beitragvon Werner Buschmann » 23. Jul 2010, 22:11

Hallo ULi,

habe auf die schnelle keine eindeutige Definition gefunden.

Von Überbelichtung spricht man auf jeden Fall, wenn in einem Pixel
keinerlei Informationen mehr vorhanden sind.
Das würde bedeuten, dass alle drei Farbkanäle auf >= 255
stehen.

Andererseits könnte man von einer partiellen Überbelichtung im
Rotkanal sprechen, da dieser zumindest dann ja keinerlei Informationen
mehr hat.

Werner
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Werner
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im Forum gezeigten Bilder.
Sebastian Sczepanski
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Beitragvon Sebastian Sczepanski » 23. Jul 2010, 22:20

Hallo Werner,

ich würde das Wort "Überbelichtung" hier nicht nutzen. Ich würde wirklich von "Ausfressen" bzw. "ausgefressene Tonwerte" reden. Ein schwarzer Käfer der hellgrau auf einen Bild ist, ist ja auch überbelichtet, aber noch nicht überall bei 255.

LG
Sebastian
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Beitragvon ULiULi » 24. Jul 2010, 07:20

Stefanie, Dein von Dir verlinktes Foto sieht von den Tonwerten viel besser aus. Es schlägt rechts bei weitem
nicht so stark an, s. unten. Falls Du Firefox benutzt, ist die Erweiterung Histogram-Viewer nützlich. Dort wird die
Anzahl angezeigt, wenn man mit dem Mauszeiger über den Balken unter dem Histogramm fährt.

Sebastian, der Begriff "weiß" war von mir sicher unglücklich gewählt. Es war natürlich der hellste Farbwert
im Rot-Kanal gemeint. Dass die Pixel im Foto nicht weiß sind ist schon klar. "Zu stark gesättigt" impliziert,
dass Du und Benni es für einen Fehler haltet, richtig?
Werner, bei Dir klingt es mit "... Überbelichtung" auch nach Fehler, wobei ausgefressene Tonwerte es wohl
genauer trifft.

Technisch sehe ich es so, dass in einem richtig belichteten und bearbeiteten Foto die Farbwerte nach rechts
mehr oder weniger sanft auslaufen sollten. (Das gilt natürlich je nach Motiv nicht ausnahmslos, aber für
mind. 90 % aller Fotos.) Wenn es sich so wie im Beispiel "auftürmt", wurden viele verschiedene hellere Farb-
werte als der jetzige 255er auf 255 gesetzt und der ganze Rest sozusagen nach rechts verrückt. Anders gesagt,
das was jetzt 255 ist, müsste sich eigentlich auf einen Bereich von z.B. 220 bis 255 verteilen, alles links davon
müsste sich eigentlich im Bereich von null bis 220 verteilen.

Bleibt die Frage, sehe ich das richtig und sollte ich es vermeiden oder sollte ich mich besser Danijels
"Egal - Hauptsache sieht gut aus-Methode" zuwenden?

LG / ULi
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Beispielhistogramm_2.gif

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