bevor die Makrosaison ganz spurlos an mir vorüber zieht, stelle ich nach etwas längerer Zeit doch mal wieder ein Bildchen ein.
Es gibt bestimmte Marken in der Landschaft, die mir immer einen intensiveren Blick wert sind. Solche Landschaftsbestandteile sind zum Beispiel Tothölzer, sandige Wege, Brachflächen und - wie in diesem Fall - große Steine. Diese im Volksmund oft Findling genannten Gesteine werden geologisch richtiger als Geschiebe bezeichnet (von Findlingen spricht man erst ab einer gewissen Größe, die zwar nicht eindeutig festgelegt ist, aber in der Regel bei deutlicher Übermannsgröße beginnt) und sind naturgemäß hier oben an der Küste häufig zu finden, wo der Eiszeitgletscher sie zurückgelassen hat. Manche scheinen seither irgendwo im Wald völlig unberührt zu sein, andere wurden eindeutig bewegt und zusammengetragen. Einen solchen Geschiebehaufen, der einen Übergang einer äußerst selten genutzten Bahnstrecke markiert, habe ich mir am Dienstag mal genauer angesehen. Schrecken, Raubfliegen, Spinnen ... viele Tiere nutzen die wärmespeichernden Egenschaften von Steinen gern aus. Auch hübsche Moose und Flechten wachsen je nach Material des Gesteins auf den Oberflächen. Schaut also bei Gelegenheit ruhig mal genauer hin. Bei dem Ansitzt gibts auch garantiert keine Probleme mit dem Wind

Mich haben am Dienstag vor allem die Blumenfliegen mit ihrer hübschen Zebrafärbung angesprochen. Einer habe ich mich länger gewidmet. Sie hat sich dekorativ vor einem kleinen Moospolster drapiert, mit einem rötlich gefärbtem Geschiebestein als dezenter Hintergrundakzent (im Habitatbild auf der anderen Seite der Gleise zu sehen). Mit Blümchen hatte es dieses Männchen wohl nicht so, aber so ein Moospolster kann ja auch ganz dekorativ sein.
liebe Grüße
Aj
EDIT I: Kleines Habitatbild dazugestellt
EDIT II: Dank Stefan weiß ich jetzt, dass die Blumenfliege vermutlich einfach müde war. Deswegen hat sie sich ein Kissenmoos (Grimmia spec.) ausgeguckt zum Ausruhen
