Mikroskop Objektive

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Guppy
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Beitragvon Guppy » 6. Jun 2009, 15:03

Mikroskop Objektive sind schärfer wie Foto Makro-Objektive, Objektive in Retro-Stellung und schärfer wie Lupen-Objektive (z.B. Luminar). Die Schärfentiefe bei Mikroskop-Objektive ist um einiges geringer und der Arbeitsabstand ist ebenfalls kürzer. Das alles passt auch optisch zusammen, es gibt ja Optische Gesetze.
CF = "chromatic-aberration-free" - Ich weiss nicht wie viel da korrigiert wurde, doch das Korrigieren geht auf Kosten der Schärfe! Die alten einfachen achromatischen Mikroskop-Objektive (2 Linsen) sind (sofern es gute waren, Zeiss, Leitz oder Reichert) schärfer wie die Apochromatischen (3 Linsen), Plan u.s.w..
Was ich hier schreibe ist nicht auf meinem Mist gewachsen oder meine Erfindung, sondern es ist grundlegende Optik. Je mehr Glas umso unschärfer! Je mehr Schärfentiefe umso unschärfer! Je länger die Arbeitsdistanz umso unschärfer!
Also, man merke sich, das unschärfste ist:
Ein Zoom Objektiv mit langer Brennweite das stark abgeblendet ist!
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Beitragvon Lothman » 6. Jun 2009, 15:19

Guppy hat geschrieben:CF = "chromatic-aberration-free" - Ich weiss nicht wie viel da korrigiert wurde, doch das Korrigieren geht auf Kosten der Schärfe! Die alten einfachen achromatischen Mikroskop-Objektive (2 Linsen) sind (sofern es gute waren, Zeiss, Leitz oder Reichert) schärfer wie die Apochromatischen (3 Linsen), Plan u.s.w..


meine Erfahrung ist, dass eine zweilinsige achromatische Nahlinse wesentlich bessere (schärfere) Bilder liefert als ein Einzellinser. Meine 6-Linser Vergrößerungsobjektive liefern bessere Ergebnisse als die 4-Linser. Das Nikon Cf Objketive (Numerische Apertur 0,3!) liefert wesentlich bessere Ergebnisse als beispielsweise ein Olympus DPlan (Farbsäume)... oder ein Leitz das ich mal zur Probe hatte...

Deine einfache Formel "mehr Glas = unschärfer" kann ich nicht pauschal bestätigen.
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Beitragvon Protoplasma » 10. Jun 2009, 23:15

Lothman hat geschrieben:
Guppy hat geschrieben:CF = "chromatic-aberration-free" - Ich weiss nicht wie viel da korrigiert wurde, doch das Korrigieren geht auf Kosten der Schärfe! Die alten einfachen achromatischen Mikroskop-Objektive (2 Linsen) sind (sofern es gute waren, Zeiss, Leitz oder Reichert) schärfer wie die Apochromatischen (3 Linsen), Plan u.s.w..


meine Erfahrung ist, dass eine zweilinsige achromatische Nahlinse wesentlich bessere (schärfere) Bilder liefert als ein Einzellinser. Meine 6-Linser Vergrößerungsobjektive liefern bessere Ergebnisse als die 4-Linser. Das Nikon Cf Objketive (Numerische Apertur 0,3!) liefert wesentlich bessere Ergebnisse als beispielsweise ein Olympus DPlan (Farbsäume)... oder ein Leitz das ich mal zur Probe hatte...

Deine einfache Formel "mehr Glas = unschärfer" kann ich nicht pauschal bestätigen.

Hast Du denn für jedes Objektiv auch das richtige Projektiv benutzt?
tschüß
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Beitragvon Lothman » 10. Jun 2009, 23:37

was verstehst Du unter Projektiv? Die Anbindung an die Kamera? die war bei den Vergleichen innerhalb einer Objektivgruppe identisch.
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Beitragvon Guppy » 11. Jun 2009, 07:24

Mit Projektiv ist das ganze Linsensystem gemeint. Die Antwort auf die Frage von Protoplasma heisst also ganz klar "NEIN".
Wir arbeiten hier nicht an einem Mikroskop, sondern versuchen herauszufinden, welche Mikroskop Objektive an eine Kamera gesetzt werden können und wie gut sie sich eignen. Will man alles korrekt machen muss man natürlich ein Mikroskop verwenden, denn nur so ist der Strahlengang korrekt und sauber.
Es geht darum das Geld für ein gutes Mikroskop mit entsprechender Optik (ca. 4000.- Euro) oder das Geld für ein Lupenobjektiv (über 1000.- Euro) zu sparen, und sich statt dessen z.B. für 40.- Euro ein Zeiss Prüf-Objektiv zu kaufen und damit "fast" schärfere Bilder zu erhalten wie mit einem Luminar!
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Beitragvon HCS » 12. Jun 2009, 19:24

Guppy hat geschrieben:...Es geht darum das Geld für ein gutes Mikroskop mit entsprechender Optik (ca. 4000.- Euro) oder das Geld für ein Lupenobjektiv (über 1000.- Euro) zu sparen, und sich statt dessen z.B. für 40.- Euro ein Zeiss Prüf-Objektiv zu kaufen...

Hallo Kurt,
was meinst Du mit "Zeiss Prüfobjektive", sind das diese Aplanare aus der Interferometrie? Kann ich mir nicht vorstellen, daß es die für 40€ zu kaufen gibt. Wenn doch, wo?
Grüße
Christian


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Beitragvon Guppy » 13. Jun 2009, 14:37

Ich kenne diese Objektive leider nur unter diesem Namen "Zeiss Prüfobjektive" und mehr weiss ich über sie leider nicht.
Diese "Zeiss Prüfobjektive" sind nicht ganz so scharf wie das Zeiss Luminar 25mm/0,15.
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Beitragvon Guppy » 13. Jun 2009, 14:58

Dieses Reichert 10/0,25, 160/- ist über 40 jahre alt, vermutlich ein Achromat (von einem alten "Studenten" miet Mikroskop) es ist sichtbar schärfer und klarer, mit weniger Farbränder wie ein Zeiss Luminar 16mm 1:2,5.
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Nikon M Plan 10/0,21 210/0 SLWD

Beitragvon Lothman » 14. Aug 2009, 01:21

Das Nikon M Plan 10/0,21 210/0 SLWD hat einen Arbeitsabstand von 20,4 mm und funktioniert auch sehr gut. Aufnahme ist aus einem 100er Stapel mit Zerene erstellt und es wurde geblitzt.

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Beitragvon mayuka2 » 14. Aug 2009, 17:04

Kann man das Nikon auch an Canon adaptieren oder ist das nur mit teurem Aufwand möglich?

Ich suche noch kleine und kompakte Mikroskop-Objektive, die 2:1, 3:1, 4:1, 5:1, 7:1 oder 10:1 machen können. Oft stoße ich auf Exkursionen auf wunderbare kleine Dinge, habe aber das MP-E nicht mit dabei, weil's halt ziemlich groß und sperrig ist (mit Ringblitz und Schelle). Hat jemand gute Erfahrungen oder Empfehlungen für mich?

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