wie schon in diesem Topic geschrieben -->Aeshna Grandis --- Eiablage, konnte ich in Norwegen diese Art ein wenig intensiver beobachten. Alles geschriebene bezieht sich NUR auf meine Beobachtungen in Norwegen ..., hier, in SH, habe ich in vielen Jahren erst ein Exemplar gesehen...

Olaf (Digimakro.de) hat ja in der Artengalerie schon eine schöne Artenbeschreibung hinterlassen, die hier gerne mit ein paar Fotos untermauern, bzw. ergänzen möchte.
Unterscheidung M und W
Bei genauerem Hinsehen, sind die männlichen und weiblichen Tiere eigentlich nicht zu verwechseln:
Die männlichen Tiere haben auf den Körpersegmenten leicht bläuliche Male, während die der Damen blaß/weiß bis ganz leicht Ocker angefärbt sind. (Bild 1 zeigt ein männliches Tier)
Desweiteren sind sie auch leicht an den Augen zu unterscheiden, denn das männliche Tier zeigt auch hier ein deutliches "Blau" (Bild 2), während die Dame keinerlei Verfärbung zeigt und das Auge "naturgefärbt" bleibt (Bild 3)
Bei älteren Tieren verblassen jedoch die Farben und der Hinterleib wird fast "schmutzigbraun", so dass die Male nicht mehr sehr deutlich sind. Die Augenfarbe scheint aber zu bleiben, wie hier, bei diesem betagten Männchen (Bild 4).
Leider ließ sich keine Dame für seitliche Aufnahme bzw. Draufsicht zu überereden...

Allgemeines Verhalten
Die "Braune Mosaikjungfer" scheint ein reiner "Sonnenanbeter" zu sein, was nicht nur für die Eiablage zutrifft.
Aktiv geworden ist sie erst recht spät Morgens, wenn die Sonne schon recht hoch steht.
Des weiteren hat sie sich immer sehr windgeschützte Stellen ausgesucht, an denen sie vornehmlich "segeln" konnte, was natürlich sehr interessant zu beobachten war. Da, wo der Wind etwas stärkler blies, war kein Tier dieser Spezies zu beobachten. Wind schien andere Libellenarten jedoch nicht zu beeindrucken, Klein- und Falkenlibellen schien der Wind egal zu sein.
Die "Sonnenanbieter" reagierten sehr empfindlich auf "Lichtwechsel", sprich Wolken.
Eine langsame Verdunklung ließ die Mosaikjungfer hoch, in den Kiefern verschwinden, vornehmlich am Stamm, was dem Fotografen natürlich keine Chance ließ. Das gleiche traf auch auf den abendlichen Schlafplatz zu...ganz weit Oben.
"Schönwetterwolken" waren für den "Beobachter" ideal. Die abrupte Verdunklung trieb diese schönen Libellen eher in die bodennahen "Büsche" und mit ein klein wenig Glück konnte man sie dort dann auch ausmachen.
Allerdings waren sie weiterhin verdammt scheu. Eine zu schnelle Bewegung und weg waren sie, was meistens der Fall war.

Jagdverhalten
Lange Zeit habe ich sie nur "Segeln" sehen, aber bei genauerer Beobachtung konnte man doch das Jagdverhalten und die hauptsächliche Beute erkennen.
"Kleinlibellen", die dort zu Hauf vorkamen, schien sie gar nicht zu interessieren. Sie machten eher Jagd auf Schmetterlinge. "Kreuzte" ein Tier ihre Flugbahn , begann die "Jagd".
Man könnte sie als "Geparden" der Lüfte bezeichnen. Schlug der schnelle, kurze Angriff fehl, gaben sie sehr schnell auf und gingen wieder in den normalen Segelflug über.
Hat der Angriff jedoch Erfolg gehabt, schlugen sie sich schnell in die Büsche, um möglichst ungestört ihr Opfer zu verspeisen (Bild 5). Hier war das Opfer ein "Mohrenfalter. Einige Schmetterlingsflügel waren am Ende"stumme Zeugen" dieser Überfälle.
Leider gelang nur dieses eine bild, denn ich kam nicht näher ran, da sich der Busch an einem steilen Abhang befand...

Abends waren sie nur noch selten zu beobachten, außer einer Ausnahme: Ameisen hielten ihren Hochzeitsflug. Da konnten diese schönen Libellen wohl nicht wiederstehen. Es rieselte Ameisenflügel...

Die Aufnahmen sind zwar nicht wunderschön (bis ISO3200), aber ich denke für den dokumentarischen Bereich reicht das...