Hallo,
ich kann nur meine Bewunderung zu den Arbeiten von meinem Namensvetter Kurt aussprechen.
Ich denke aber, dass diese zwei Systemrichtungen ganz andere Ziele haben. Das eine ist Studiostacken wie bei Kurt auf höchstem Niveau und das andere ist Freilandstacken mit hoher Flexibilität und wenig Aufwand. Beides hat seine logischen Vorteile.
Ich habe gestern eine Blattlaus mit der Oly im Maßstab
ca. 4:1 (94mm Zwischenringe) probiert. Aber da kann man maximal von Dokuqualität bzw. nicht einmal mehr davon sprechen. Da muss ich als Oly Fan einfach zugeben, dass da die Grenzen überschritten oder absolut erreicht werden.
Ich zeige es hier als Negativbeispiel. Ich bringe da nicht mehr heraus. Ich habe es ein paar Mal mit
ca. 300 Bilder probiert.
https://www.flickr.com/photos/turbok/30 ... ed-public/Andererseits habe ich Beispiele, die aufgrund des Aufwandes mit herkömmlichen Systemen gar nicht möglich sind. Ich persönlich liebe die Natur und versuche mich nur ganz selten in meinem Behelfstudio meistens nur bei Kälte und Regen. Aber vor allem bei Kälte und Regen zeigt das System von Oly seine Stärken, wenn nicht der innere Schweinehund bei mir selbst wäre. Mit Stacking in der Natur entstehen für mich neue Möglichkeiten der fotografischen Gestaltung. Ich kann mir wie fast überall bei Naturfotografie aussuchen, wann und wo ein tolles Motiv auftaucht. Meine Stackingausrüstung (Kamera mit 60mm Macro plus 47mm Automatikzwischenringe und Reissack plus Handy) bis zum Maßstab 2:1 mit einem Gesamtgewicht von unter einem Kilo habe ich fast immer mit dabei. Ich kann auch eine Tagestour zu Fuß oder mit dem Fahrrad damit machen. Wenn ein halbwegs statisches Motiv (Makro) mit normaler Fototechnik nicht erreichbar ist, schalte ich auf Stacking bzw. Bracketing um. Da fallen mir Motive wie Eiskristalle, Haareis, Moos mit Wassertropfen, Pilze und Details von Blumen auf die Schnelle ein, die mit Stacken wesentlich besser funktionierten wie mit herkömmlicher Technik.
Manchmal bleibt sogar ein Insekt für einen Stack ruhig sitzen, wie hier eine Fliege auf einem Tintenfischpilz:
https://www.flickr.com/photos/turbok/29 ... ed-public/Haareis anzutreffen kann auch nicht geplant werden:
https://www.flickr.com/photos/turbok/23 ... 886696504/Gefrorene Wassertropfen auf Moossporen:
https://www.flickr.com/photos/turbok/23 ... 886696504/Meiner Meinung haben beide Systeme ihre Stärken. Ich würde mich nicht wundern, wenn es in Zukunft User gibt, die das eine im Studio verwenden und das andere in freier Natur. Ich glaube, dass man diese Systeme als ergänzende Systeme sehen sollte.
Ich bin eigentlich auch gespannt, wie und ob andere Hersteller auf diesen einfachen Trick von Olympus reagieren. Jedes moderne Automatikobjektiv hat etwas schrittmotorähnliches eingebaut und wird von der Kamera angesteuert. Diesen Schrittmotor mehrmals in eine Richtung zu verändern und jeweils ein Bild zu erzeugen kann für einen modernen Fotoapparat egal von welcher Marke kein Problem sein. Vor langer Zeit gab es meines Wissens auch die Glaubensfrage, dass man besser manuell scharf stellen soll als einen Autofocus zu verwenden. Natürlich hat auch das manuelle Scharfstellen immer noch seine Berechtigung und ist auch für mich sehr wichtig aber ohne Autofocus kann sich heute kaum einer die Fotografie vorstellen.
Grüße
Kurt