der Morgen danach.
Mein erster Morgen in der Wüste und die Erkenntnis, dass meine Geografielehrer in der Schule mich
nicht angelogen haben, als sie von der Nebelwüste Namib sprachen. An etwa 250 Tagen im Jahr bilden
sich in den Morgenstunden dichte Nebelfelder in der Namib aus, die bis zu 50 Kilometer weit ins
Innland ziehen können. Der Weg nach oben wo die feuchte Luft Regen bringende Wolken ausbilden könnte
ist in der Regel durch einen warmen Luftstrom aus der Wüste versperrt. Und so bleiben die dichten
Morgennebel oft jahrelang die einzige Wasserquelle, von der die Wüstenorganismen zehren können.
Sie ist aber erstaunlich effektiv. Als wenig später die ersten Sonnenstrahlen die Nebelwand
durchbrachen glitzerten überall Wassertröpfchen in den Büschen. Gut vorstellbar, dass viele v.a.
kleine Tiere mit diesen ihren Wasserbedarf problemlos decken können.
Diese Palmtaube wird aber sicherlich von den angelegten Teichen und Wasserstellen in und um
Swakopmund profitieren, denn sie ist stark von Wasser abhängig. Mindestens zweimal am Tag muss sie
trinken, um ihre aus Körnern und Sämereien bestehende Nahrung aufschließen zu können. Dafür fliegen
sie bis zu 70 Kilometer weit. Südlich der Sahara kann man die Art überall in Afrika antreffen, als
typischen Kulturfolger auch in Dörfern und Städten. Sie gehört zu den Arten, die ihr
Verbreitungsgebiet immer weiter ausdehnen. Bis nach Indien und Westaustralien haben sie es
geschafft, gelegentlich sieht man sie auch in Deutschland. Hier sind sie aber in der Regel
Gefangenschaftsflüchtlinge, die spätestens dem nächsten strengen Winter nicht trotzen können...
falls er denn kommt
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liebe Grüße
Aj
Die Ganze Reihe:
Teil I,
Teil II
Intermezzo I
Teil III
Teil IV
Teil V,
Teil VI