Byctiscus betulae - Rebenstecher, auch Zigarrenwickler
Wissenswertes: | Namensgebend ist die Form der Brutfürsorge, bei der das Weibchen aus einem großen Blatt (z.B. Weinblatt) einen zigarrenförmigen Wickel für die Eier fertigt, indem es die Saftleitungen unterbricht und das langsam anwelkende Blatt zusammenrollt. Mit einem Körpersekret wird das Blatt in der Haltung fixiert. Die aus den 4-6 abgelegten Eiern geschlüpften Larven fallen später mit dem Blatt, welches ihnen auch als Nahrung dient, zu Boden, wo sie sich verpuppen. Den Käfer trifft man dann nach dem verlassen der Puppenhülle im Frühjahr wieder an. Insgesamt kann ein Weibchen 20-30 solcher Wickel anlegen. |
Merkmale: | Die gedrungene, fast eckig wirkende Art ist sehr farbvariabel und kann sowohl metalisch blau, wie auch grün, rot oder gar violett sein, wobei die blaue Varainte am häufigsten anzutreffen ist. Oder- und Unterseite sind gleich gefärbt. Der Käfer erreicht eine Größe von 4-9 mm. Die Elytren sind unregelmäßig bis schwach linienförmig gepunktet, das Halsschild meist leicht gefurcht. Der Kopf ist an der Maulöffnung leicht behaart, die Fühler sind gerade und nicht gekniet. Zwischen den Augen liegt eine flache, längliche Einbuchtung. Die Beine haben meist Körperfarbe und sind nur selten schwarz. Während die Unterseite mit feinen, helleren Haaren bedeckt ist, ist das Tier oberseits größtenteils kahl. Nur am Flügelabsturz kann eine feine Behaarung auftreten. |
Verwechslungsarten: | Verwechslungsgefahr besteht mit dem ähnlichen Pappelblattroller (Byctiscus populi). Dieser zeigt aber eine viel schärfere Kerbe zwischen den Augen. Beim Rebenstecher sind die umliegenden Poren am Kopf länglich, während der Pappelblattroller dort runde Poren zeigt. Die Unterseite des Rebenstechers zeigt zudem immer die gleiche Färbung wie die Oberseite, was durch feine Behaarung jedoch kaschiert sein kann! Oberseits ist der Pappelblattroller immer komplett kahl. |
Lebensraum: | Die Art ist europaweit verbreitet und ist an Weinbergen sowie an Waldrändern anzutreffen. Teilweise findet man sie auch in Parks und Gärten. |
Aktivitätsmaximum: | April bis September. |
Ernährungsweise: | pflanzlich an Laubhölzern wie Weinrebe oder Birne |
Gefährdung: | Der Käfer ist nicht selten und steht in Deutschland nicht unter Schutz. |
Besonderheiten: | Seltener kommt es auch vor, dass die Käferweibchen sich kleinblättrige Futterpflanzen suchen. Dann werden mehrere Blätter zu einem Wickel verbunden. Dies kommt unter anderem bei Birkenblättern vor. |
Artbeschreibung: Ajott (AGEID6829)
Fotograf: | Gabriele (AGFID6739) |
Aufnahmeland: | Deutschland |
Bundesland/Kanton: | Berlin |
vorgefundener Lebensraum: | Bucher Forst |
Aufnahmedatum: | 17.05.2010 |