Nun wieder zurück in Basel kämpfe ich mit meiner Stackshoteinrichtung. Ich habe nun auf Blitz umgestellt, was recht gut funktioniert. Die ganze Installation ist aber noch sehr wackelig und bedarf noch einer gründlichen Sanierung. Immerhin steht nun aber das ganze „Konzept“. Ein alter Vergrösserungsapparat wurde umgebaut. Die Balgeninrichtung wurde am Stativ umgekehrt montiert und dient nun als leicht verstellbarer Objekttisch, auf dem von einem alten Mikroskop nun auch noch ein Kreutztisch hinzugekommen ist. Der Stackshot mit Kamera ist an einem anderen, unabhängigen Stativ (auch von einem alten Vergrösserungsapparat) montiert. So sollten Erschütterungen zwischen Kamera und Objekt kaum ein Problem sein. Ein schwarzes Samttuch ist als Hintergrund angebracht.
ich habe nun mit einer Serie begonnen,. die ich unter dem Titel Flechten Tapetenbilder erstelle und Euch bei diesen Arbeiten gerne teilhaben möchte. Das Reizvolle an diesen Bilder ist, dass krustige und blätterige Flechten auf Astzweigen beim Stacking ihre Dimension zur Umgebung verlieren und zu flachen Bildern werden, die aber reichhaltige interessante Strukturen zeigen, die durchaus nicht flach sind.
Hier nun ein erstes Beispiel aus der Gattung der Physciaceae (Physcia spec.) im Masstab 1:1. Die hier abgebildete blätterige Flechte umfasste einen kleinen Baumast mit einem Durchmesser von etwa 1.6cm. Aufgenommen wurde mit HeliconRemote, StackShot und Nikon D700, dem Nikon Macro 105mm bei Blende 8. Der Stack mit 278 Einzelbildern in Schritten von 200um (sollte bei einer Schärfentiefe von etwa 1mm ok sein? -> ich muss da aber noch mehr ausprobieren) wurde deshalb recht gross, denn es sollten keine unscharfen Ränder entstehen. Geblitzt wurde manuell mit zwei Nikon SB910 bei geringst möglichster Energie. Entwickelt wurde mit HeliconFocus Methode B (R2, S4)
Auf den ineinander verflochtenen breiten Lappen des Flechtenlagers (Thallus) sieht man im linken Bildrand die weisslichen Fruchtkörper des Schlauchpilzes . Im oberen linken Bildteil erkennt man sehr schön dunkle Hyphenstränge (Rhizine), die der Verankerung der Flechte dienen und in das poröse, absterbende Holz eindringen können. An den Lagerrändern sind in den Hyphengeflechen noch nicht immer Algen im Gewebe eingebaut. Sie haben deshalb keine grünes Farbe (Prothallus = Vorlager)
Der Stack ist noch nicht einwandfrei, ich hoffe aber, dass er trotzdem schon mal gefällt und freue mich auf Eure Rückmeldungen

LG Felix[/br]