Vogelfeder

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Guppy
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Vogelfeder

Beitragvon Guppy » 11. Apr 2013, 21:53

Hallo

So schön sie am Tier wirken, oder aufgefunden als wirkungsvoller Indianerschmuck für Kinder dienen,
in der Makrofotografie sind sie ein Graus.
Papageienfedern besitzen eine Farbenvielfalt und von der Struktur viele Details.
Eigentlich für Makrofotografie als Objekt willkommen.
Doch betrachtet man sie von der Nähe, sind sie voller Schmutz.
Vögel haben ja nicht nur an den Beinen, so wie Fische am Körper Schuppen,
sondern die Federn sind belegt von Hautschuppen.
Betrachtet man Vögel weiter, so wird einem bewusst, dass nicht nur Spatzen (Haussperlinge)
gerne ein Bad nehmen, sie nehmen dies nicht nur im Wasser, sondern danach auch im Sand.
So verhalten sich andere Vögel auch.
Das heisst, dass "Schmutz" (Sand) eigentlich zu den Vogelfedern gehört.
Als Makro Fotograf hat man aber andere Ansprüche.
Diese im Licht hell aufleuchtenden weissen Punkte sind derart in der Überzahl,
dass sie sich mit Retusche nicht allesamt entfernen lassen.

Deshalb: Vogelfeder = Käse .... erfolglos.

Der Inhalt meines Kopfkissens, besteht aus Vogelfedern,
verschmutzt durch meine Kopfhautschuppen (da Glatzkopf),
lässt es sich doch erfolgreich in der Waschmaschine waschen und auch im Tumbler trocknen.
So sollte es doch auch mit einer Perlhuhn Feder gehen.
Kleine Waschmaschine, ein gut verschliessbares Glas (Gurkenglas) mit Feder,
Wasser (nur zu 3/4) und Waschpulver füllen und bei jedem Vorbeigehen kräftig schütteln.
Jeden Tag, Wasser wechseln und mit Waschpulver versehen.
Nach 2-3 Tagen werden die Federn total verwutzelt (zerknüllt, verpappt) aber sauber.
Danach spülen in klarem Quellwasser (Regenwasser sollte eigentlich auch reichen).
Nun kommt der Tumbler: Von Hand die Federn ausschütteln und mit sauberem Atem bepusten.
Glatt streichen mit einem sauberen Tuch
(nicht mit den Fingern, denn diese geben feine kleine weisse Hautschuppen ab).
Bepusten und dann stacken.

Das Bild ist trotzdem noch immer nicht nach meinem Geschmack.
Wohl detailreich doch etwas unruhig.

Gut putz

Kurt
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Kamera: Nikon D600
Objektiv: ZEISS Luminar 25mm
Belichtungszeit: Blitz
Blende: 1 (ganz offen, f=3.5)
ISO: 100
Aufnahmedateiformat (RAW/JPG): RAW
Beschnittsbetrag in % (Breite u. Höhe): 5, 5
Artenname: Numididae
Abbildungsmassstab: 7:1
sonstiges: Stack aus 54 Bildern im Abstand von 0.01mm
02462_D600_Luminar25_7zu1_001.JPG (452.72 KiB) 1592 mal betrachtet
02462_D600_Luminar25_7zu1_001.JPG
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Ganbatte
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Beitragvon Ganbatte » 11. Apr 2013, 23:16

Hallo Kurt,

ein wunderbares Werk, was Du uns hier zeigst.
Ein klasse Stack.
Mit viel Liebe vorbereitet.
Zufrieden sind wir Stacker ja nie, und das ist, wie ich durch Dich gelernt habe, auch gut so.
Den dies garantiert das wir uns nicht auf evtl. Lorberren und Kritiken ausruhen,
sondern immer auf neuen Suche sind um anderen etwas näher zu bringen, was viele so noch nie gesehen haben.
Danke Kurt.

Sehr gut Stack

Michael
hago
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Beitragvon hago » 12. Apr 2013, 18:22

Hallo Kurt,

ich kann gut nachfühlen, wie es dir mit den Federn ergangen ist.
Um Weihnachten rum hab ich eine alte Bussardfeder versucht zu fotografieren, die ich seit gut zwei Jahren irgendwo in meinem Auto stecken hatte.
Ewig lange geputzt - das erfolgreichste war übrigens Pressluft - und am Schluss hatte ich eben eine bräunliche Struktur, die mich subjektiv gar nicht für die Mühe entschädigt hat.

Bei all deinen Beschwerden finde ich dein Foto noch recht gut gelungen.
Die zwei gestalterischen Ebenen finde ich ganz schön: aus der Ferne sieht man den hell-dunkel Kontrast und aus der Nähe die davon ganz unabhängige Struktur der Federkiele.

Grüße, Hago
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Beitragvon Janni » 13. Apr 2013, 10:44

Hallo Kurt,

selber ist man mit seinen Stacks immer am kritischsten und das ist gut so.
Finde das Dein Aufwand sich hier trotzdem gelohnt hat auch wenn Du nicht
ganz so zufrieden bist.
Die filigranen Strukturen sind sehr gut erkennbar und die Linienführung des
Bildes gefallen. Da ich auch schon einige Federstacks gemacht hatte kenne
ich die Schwierigkeiten. Auch gibt es grosse oder auch ganz kleine Federn,
da kann man sich beim ABM oft verschätzen, manchmal sieht die kleine Feder
bei 7:1 im Aufbau und Struktur genauso aus wie eine grosse Feder bei 1:1,
ist schon manchmal verblüffend was man da so entdeckt !
Interessant ist aber wenn man ein paar Wassertropfen auf die Feder sprüht,
durch die Gefiederpflege des Vogels werden die Federn wasserabweisend
(durch Fett), was bei solchen Aufnahmen auch ganz gut aussieht.......

Werde mal in meinem Archiv suchen und dann mein altes Federbild hier
einstellen.






Gruss
JAN
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Beitragvon eRPe » 13. Apr 2013, 23:26

Hallo Kurt,

was für ein Aufwand,
es hat sich aber gelohnt,
das sieht sehr sauber aus :)
und es gefällt mir auch sehr gut.

Hast Du hier den HG dunkel gehalten ?
Mit einer leichten Reflktion von hinten kommen
oft noch neue Strukturen ins Spiel,
die das ganze nicht einfacher machen.

Gruß
Reiner
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Beitragvon Christian Zieg » 15. Apr 2013, 05:13

Hallo Kurt,

der Aufwand, den Du für ein Foto betreibst ist nicht nur unglaublich sondern auch durchaus vorbildlich. Und dann gehst Du hin und nimmst nicht nur irgendwie passend auf, Du achtest sehr auf Komposition und Bildfeld. Dieses Foto ist eine beeindruckende Demonstration all dessen. Ein herrliches Bild, das durch das Wissen um seine Entstehung noch weiter aufgewertet wird. Klasse Sache.

Gruß, Christian
Ihr findet meine Fine-Art Bilder bei einem zu einem "sozialen Netzwerk" gehörigen Bilder-Netzwerk, mit meinem Namen, der meinem Usernamen hier entspricht, nachdem ein Punkt kommt und dann das Wort "fineart"

Schaut mal rein auf die Webseite des Fotoclubs meiner Heimat im Odenwald. www.fotoclub-reichelsheim.de

Die Möglichkeiten der deutschen Grammatik können einen, wenn man sich darauf, was man ruhig, wenn man möchte, sollte, einlässt, überraschen
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Beitragvon Hans.h » 16. Apr 2013, 17:58

Hallo Kurt,

Da hast Du ja einen mächtigen Aufwand betrieben!
Ein gutes Federbild,bei dem mir besonders die Gestaltung sehr gut gefällt.
Erinnert irgendwie an lichtdurchflutete Jalousien.

Gruß Hans.
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Guppy
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Beitragvon Guppy » 16. Apr 2013, 18:32

Hallo Reiner

Weder weiss noch schwarz,
inzwischen verwende ich oft einen
unspektakulären, mausgrauen,
normalen Karton
als Hintergrund.

Mir graut vor nix

Kurt

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