Eumenes (pedunculus?)
Im französischen Jura (in der Gegend von St.Amour, nördlich von Bourg-en-Bresse) fand ich an einem warmen Spätsommermorgen diese schöne, etwas über 1cm grosse Wespe. Dieses wunderschöne, lebendige Tierchen bediente sich rege am Nahrungsangebot der Schneebeerenblüten (Symphoricarpos albus). Es war eine Freude diesem lebhaften und zielstrebigen Treiben zuzusehen.
Die Pillenwespe, auch als Töpferwespe bezeichnet (Wiki), gehört mit 7 schwer voneinander unterscheidbaren Arten zur Familie der solitär lebenden Lehmwespen (Eumeninae), die in Mitteleuropa etwa 80 Arten umfassen soll. Dieser Familie weiter zugehörig sind Schornsteinwespen, Mauer-Lehmwespen und Mörtelwespen (1). Diese Wespen sind alle sehr elegant und eine Freude anzusehen; auf jeden Fall wecken sie viel weniger Aggressionen (Abwehreaktionen), als die kompakteren und aufsässigen Wespenvertreter in unseren Sonnenstoren. Fensterläden und vernachlässigten Winkeln gleich um unsere Hausecke herum…
Auf den beiden ersten Bildern sieht man, dass das erste Hinterleibssegment etwa halb so breit ist wie das Zweite. Der restliche Hinterleib ist glockenförmig. Die Wespentaille ist bei der Pillenwespe und der „eigentlichen“ Lehmwespe sehr ausgeprägt und stark verlängert, was den Tieren ihr äusserst elegantes Aussehen gibt. Im Gegensatz zur Pillenwespe ist die Lehmwespe aber etwa doppelt so gross und hat, neben Farbunterschieden, einen länger ausgezogenen Hinterleib, wie wir es von Wespen schlechthin eben eher gewohnt sind. Verblüfft hatte mich auch die ausgeprägte nierenförmige Form der beiden Komplexaugen (Augenbucht), was vermutlich aber eher auf meine entomologische Unerfahrenheit zurückzuführen ist.
Die Lebensweise dieser Wespen ist interessant. Sie legen ein Ei in eine aus Lehm und Sand kunstvoll gebaute Brutzelle und schieben dann erbeutete Raupen als Nahrungsvorrat nach. Pillenwespen sollen dazu bevorzugt Spannerraupen verwenden (1). Bei der Aufnahme der hier gezeigten Pillenwespe fand ich interessanterweise einen kleinen, allgegenwärtigen Schmetterling (Abb.3), den ich nicht zuordnen konnte. Ich denke es ist ein Spanner (->HELP!). Ob die hier gezeigte Pillenwespe und der Spanner wohl ein „Verhältnis“ miteinander hatten ? -> @ Artencrew und Oekologen, Ihr seid gefordert

Hier nun ein weiterer kleiner Beitrag zur Pillenwespe. Ich bitte die Fachleute des MF ihre ergänzenden Anmerkungen oder Berichtigungen anzufügen. Ich habe in der Artengallerie des MF nachgesehen und könnte mir vorstellen, dass diese Bilder hier vielleicht eine gute Ergänzung sein könnten (also übernehmt sie einfach

LG Felix
Literatur:
(1) H.Bellmann: Bienen, Wespen,Ameisen, Hautflügler Mitteleuropas Kosmos Verlag; sS. 138-148. (1995/2005) ISBN-13 978-3-440-09690-1