Der Kopf dieser Fliege ist aussergewöhnlich stark verlängert und zeigt eine schnabelartige Form. An seinem „Ende“ trägt er ein wirksames Greifwerkzeug (Maxillen), mit dem die Beute zerkleinert wird, und die Tastorgane (Maxillarpalpi, Abb. 3-5). Tote Insekten, die sie aus Spinnennetzen stehlen, dienen (neben Nektar und Honigtau der Blattläuse) als Nahrung (a). Dabei sollen sie auch Verdauungssekrete extern an die Insekten anbringen, um so leichter mit ihren Beisswerkzeug eindringen zu können (b).
Nun, die Skorpionsfliege scheint ein sehr viel rabiaterer Räuber zu sein, als dies aus der Vulgärliteratur hervorgeht. Einmal sah ich, wie eine Skorpionsfliege ein gerade ins Netz einer Wespenspinne geflogene Fliege stehlen wollte, von der Wespenspinne blitzschnell angegriffen wurde und sich von der grossen Spinne dennoch befreien konnte.
Allerdings geht das nicht immer gut, wie andere Netze dieser schönen schwarzgelben Spinne zeigen.
Ist die Spinne klein, wie etwa eine Baldachinspinne, dann wird die Spinne verjagt und das Mahl (hier eine Florfliege) findet gleich im Haus (Netz) der Spinne selbst statt (Abb. 3). In einem der Folgebilder hier, konnte ich (leider recht unscharf) festhalten, wie die Skorpionsfliege die Spinne „beisst“. Einmal konnte ich sogar beobachten, wie sich eine Skorpionsfliege in das Nest mit jungen Bldachinspinnen vorwagte. Diese stoben dann aber rasch auseinander und die Skorpionsfliege ging leer aus. Beuteinsekten können beträchtliche Grösse haben, wie zB. hier ein Bienenkäfer Abb. 4. Den Stehlvorgang hatte ich allerdings nicht gesehen, und wie dieser Kadaver in das Geäst des Strauches hier gelangte, wo weit und breit kein Spinnennetz zu sehen war, ist mir auch nicht klar. Dass die Skorpionsfliege wirklich rabiat sein kann, zeigt das letzte Bild (Abb. 5). Diese Skorpionsfliegendame griff lebende Raupen des Tagpfauenauges an, und bediente sich mit „Tartarre vom Frischesten“, hm schöne Dame(n) tst, tst, tst….

Literatur:
(a) Heiko Bellman; Kosmos Naturführer, Franckh-Kosmosverlag (1999). ISBN = 10:3-440-07682-8
(b) Walter Linsenmaier; Knauers grosses Insektenbuch, Droemer Knaur (1972). ISBN = 3-426-04554-0
N.B. ich weiss, ich weiss... die Bilder sind nicht top scharf, doch brannte es mir "unter den Nägeln" sie hier zu zeigen... und ich hoffe, dass sie trotzdem Euer Interesse finden.