Ich hatte Gelegenheit, endlich mal die Südliche Mosaikjungfer etwas näher zu betrachten. Dazu kam es mehr als Zufall. Wir (mein Libellenteam) waren an einem Gewässer, welches sowohl die Sumpf-Heidelibelle und auch die Gebänderte Heidelibelle zu bieten hatte. Später trafen wir einen holländischen Fotografen, welcher uns fragte, ob wir wüssten, wo die Sumpf-Heidi zu finden ist. Natürlich gaben wir die Info raus und er fragte uns, ob uns etwas besonders interessieren würde. Schnell nannten wir die Südliche Mosaikjungfer, hatten wir doch gehofft, sie am dortigen Gewässer zu finden. Er gab uns den Geheimtipp und so fanden wir das unspektakuläre, ebenso unspektakulär gelegene Gewässer und wurden von den Tierchen und zahllosen Blutroten-Heidis bereits erwartet

Hier jetzt einige Bilder und Info zu der hübschen Art...Bilder und weitere Informationen dürfen sehr gerne ergänzt werden

Gruß
Fred
Allgemein: Die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) ist eine Libelle aus dem Mittelmeerraum, welche als Wanderlibelle inzwischen bis nach Norddeutschland vorgedrungen ist. Teilweise kann sie schon als bodenständig in Mitteleuropa gelten.
Lebensraum: Die Art bevorzugt stark verschilfte Gewässer, welche teilweise austrocknen und in geschützten warmen Lagen liegen. Wichtig ist, das stets eine gewisse Restfläche an freiem Wasser bleibt. An dem Fundgewässer, an welchem die Bilder entstanden, betrug die Restfläche ungefähr 12-15 m², von insgesamt knapp 170m². Das Gewässer lag in einem spärlichen, eher trockenen Sekundärwarld. mit Anbindung an große, offene Grasflächen.
Verhalten: Die Männchen patrouillieren am Gewässer und suchen im Schilf nach Weibchen. Hat es eines gefunden, verschwindet das Paar meist in die umliegende Vegetation, oft auf etwa 3m Höhe. Am Fundgewässer waren dies Eschen und Birken. Nach Rückkehr der Paarungsräder suchen die Tiere sich im Schilf einen Platz, das Weibchen löst sich vom Männchen (das Männchen hält das Weibchen jedoch weiterhin im Tandem) und das Paar sucht Plätze zur Eiablage. Hierbei gibt es zwei Besonderheiten bei der Südlichen Mosaikjungfer. Es ist die einzige Mosaikjungfernart bei uns, welche als Tandem, also zu zweit, zur Eiablage kommt. Desweiteren ist bemerkenswert, dass die Eier auf trockenen Flächen abgelegt werden, wo lediglich eine Restfeuchte vorzufinden ist. Daher sind auch ausgetrocknete Gewässerabschnitte für eine Fortpflanzung unbedingt erforderlich. Dabei werden die Eier, wie auf dem Eiablagebild ersichtlich, so weit wie möglich in Erdspalten o.ä. abgelegt. Das Weibchen steckt meist bis zum Anschlag (also bis zu den Hinterflügeln) im Boden. Interessant ist auch der Flug als Tandem. Das Weibchen lässt sich hierbei oft vom Männchen schleppen, sprich es segelt nur. Da somit die Eiablage sowohl für das Weibchen wie auch für das Männchen sehr anstrengend ist, müssen die Paare ab und an pausieren.
Ausbreitung: Man nimmt an, das die Art durch die Klimaerwärmung ihr Verbreitungsareal nach Norden erweitert. Da es sich bei den benötigten Gewässern regelmäßig um verlandende Gewässer handelt, die durch das Schilf und durch Laubeinfall etc. wieder zu „Festland“ werden, muss die Libellenart wandern, um sich neue Gewässer zu erschließen. So ist sie zum Beispiel an Christians Gewässer gelandet