Merodon equestris – Gemeine Narzissenschwebfliege

Interessante Beobachtungen aus dem Leben unserer Makromotive oder unserer Naturmotive mit dokumentarischem Charakter
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Ute Hahn
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Merodon equestris – Gemeine Narzissenschwebfliege

Beitragvon Ute Hahn » 20. Jul 2011, 20:21

Nach langer Zeit möchte ich euch mal wieder eine Schwebfliege vorstellen, welche ich sehr gerne mag.
Die Bilder sind freihand und meist bei Sonne aufgenommen, da kämpf ich noch sehr mit der Qualität.
Leider kommt man den Schwebsen tagsüber mit Stativ fast nicht bei, nur beim Fressen, da sind sie dann abgelenkt.
Viel Spaß beim kennenlernen dieser schönen Fliege.
Gruß Ute

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Eine der ersten Schwebfliegen in unserem Garten ist die Narzissenschwebfliege.
Ab Mai besucht sie dort Blutstorchschnabel und Kugellauch. Gerne ruht sie auf freien Stellen am Boden.
Bis in den August hinein ist sie immer wieder zu sehen.
Sie ähnelt einer Hummel, wird 11-14mm groß. Hat eine sehr variable Färbung und erinnert mich immer
ein wenig an einen Boxer, da sie für mich immer eine ganz besondere, gedrungene Haltung und Körperform hat.
Braune Fühler mit glatter Borste, gelblich behaarte Stirn, vorgewölbter Mundrand
und hell behaarte Augen kennzeichnen den Kopf.
Das Mesonotum ist ein – oder zweifarbig behaart. Ebenso das Schildchen.
Der Hinterleib ist je nach Variation verschiedenfarbig behaart.
Die Flügel sind grau mit braunen Adern, die Ader 3 ist stark ausgebuchtet
und die Zelle 1 zum Rand hin offen. Sie hat schwarze Beine, dabei die Hinterschenkel stark verdickt,
die Schienen haben an der Unterseite einen stumpfen Höcker.
Aufgrund der Behaarung des Hinterleibes und des Mesonotums werden
7 verschiedene Varianten aufgeführt.

Die Larven leben vorwiegend in den Zwiebeln von Lilien – und Narzissengewächsen.
Kein Wunder, daß die neu gepflanzten Osterglocken oft nur einen Frühling nochmals blühen.
Die Eier werden in der Nähe oder auf die Grundblätter der Futterpflanzen abgelegt.
Die Larven bohren sich in die Zwiebel ein, ernähren sich von dieser, überwintern dort
und verpuppen sich im Frühjahr in der Erde.

Im gewerblichen Gartenbau wird Merodon zusammen mit den Eumerus-Arten als Schädling
eingestuft und mit chemischen Mitteln bekämpft. Durch den weltweiten Handel mit
Blumenzwiebeln kommt die Art mittlerweile auch schon in Nordamerika, Nordafrika und Neuseeland vor.
Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt innerhalb Europas.
Dateianhänge
die typische gedrungene Haltung
boxer-IMG_8668.jpg (227.92 KiB) 3725 mal betrachtet
boxer-IMG_8668.jpg
Nach der Paarung, ganz schön groggy ;)
Paarung-P1160372.jpg (335.55 KiB) 3727 mal betrachtet
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Eiablage zwischen und an Zierlauchblättern
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Eiablage-IMG_8704.jpg
Flügelmerkmale
xMerkmale-IMG_8709.jpg (332.98 KiB) 3733 mal betrachtet
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Ausschnitt vom Hinterschenkel mit dem Höcker
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Höcker-IMG_9174.jpg
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Beitragvon StefH » 20. Jul 2011, 20:46

Hi Ute,
sehr interessante Doku! Diese Schwebse habe ich noch nicht gesehen.
Viele Grüße von Stefanie
Olympus OMD und Panasonic G6 mit m.zuiko 60/2.8 und Olympus Stylus1 mit Raynox DCR-150/250 und MSN-202

http://stefanie-hamm.de/
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Beitragvon SilkeP. » 20. Jul 2011, 20:53

Die ist aber hübsch, die hab ich auch noch nicht gesehen.... hätte sie auch nicht für eine Schwebefliege gehalten....
Liebe Grüße, Silke
(Meine Fotos sind meist Naturdokumente, ab und zu beeinflusste Natur, wenn ich den ein oder anderen Halm auf die Seite biege oder abschneide...)
www.seides-naturfotografie.jimdo.com/


*Die Natur ist kein Studio!*
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Beitragvon Gabi Buschmann » 9. Aug 2011, 21:17

Hallo, Ute,

die hübsche Schwebfliege hast du super
dokumentiert, sowohl in Text, als auch in
Bild! Vielen Dank dafür!

Gabi
Liebe Grüße Gabi

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