Zoerk Multi-Focus-System (MFS) mit V-Obj. 80mm/4 o. 105mm/4

Balgengeräte, Zwischenringe, Nahlinsen etc.
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Zoerk Multi-Focus-System (MFS) mit V-Obj. 80mm/4 o. 105mm/4

Beitragvon Steffen_Class » 10. Jan 2008, 15:44

Habt Ihr schon mal etwas von der Firma Zoerk gehört? Die stellen einige ganz nützliche Dinge her im Bereich Film- und Fototechnick. Siehe www.zoerk.de
Unter anderem das Multi Focus System (MFS), dadurch lässt sich beispielsweise ein durch Wind bewegtes Blumenfeld von vorne bis hinten scharf abbilden. Es ist damit möglich, das dafür optimale Aufnahmeobjektiv (am besten ein V-Objektiv (Vergrößerungsobjektiv) wie Apo-Rodagon von Rodenstock) um einen Winkel von bis zu 30° in alle Richtungen zu schwenken. Eine hohe Schärfentiefe gelingt bereits bei relativ offenen Blenden. Die Verschlußzeiten bleiben kurz. Es ist leicht zu bedienen, da es ein geringes Gewicht hat. Aus diesem Grunde ist es bestens geeignet für Aufnahmen aus der Hand. Durch weiteres Abblenden ist der Schärfentiefegewinn enorm. Man kann es an KB (Kleinbild) oder Mittelformatkameras 6x4.5, 6x6 u. 6x7 anschließen, und auch an prof. Video- u. Cinekameras.
Z.Bsp. mit dem Apo-Rodagon 80mm/4 wird die optimale Arbeitsblende für höchste Auflösung schon durch abblenden um nur 1 bis 2 Stufen erreicht. (Ein Objektiv von höchster Qualität.)
Es lassen sich auch SLR-Objektive in Retrostellung mit entsprechenden Retroringen anbringen für Abbildungsmaßstäbe von 10:1 und mehr.
Bitte beachte auf der entsprechenden Internetseite den Link ganz unten: >> zu den Bildbeispielen
Grüße Steffen
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Beitragvon Steffen_Class » 10. Jan 2008, 15:52

Ich habe folgende Fragen an Zoerk gestellt:
Wie groß sind der maximale Abbildungsmaßstab u. die Nahgrenze mit dem Zoerk Multi-Focus-System (MFS) für KB-SLR Kameras mit mod. APO Rodagon f=4/80mm ohne Verlängerungstubusse, und wie groß sind sie mit Verlängerungstubusse?
Und wie groß sind sie mit dem MFS für KB-SLR Kameras und APO Rodagon f=4/105mm ohne/mit Verlängerungstubusse?

Hier die Antworten:
1. Das Zörk Multi Focus System ( MFS) einem APO Rodagon 4/80mm fokussiert an Spieglereflexkameras ( 24x36 ect) von unendlich bis M 1:2 ohne Verlängerungstuben. Mit dem Tubus 32mm von ca, M 1:2 bis M 1:1 und mit dem gesamten Sat V-Tuben 32,50,100mm bis M 3:1 vergrößernd. Die Objektivabstände betragen dabei für M 1:2 25cm, für M 1:1 14cm für M 3:1 8cm. Wichtig ist, dass an Nikon, Leica R, Olympus, Pentax K mit dem APO Rodagon 4/80mm unendlich nur erreicht werden kann, wenn das Objektiv von uns modifiziert wurde (die Objektivfassung wird um ca. 3mm verkürzt, die Optik bleibt aber unverändert). Ohne diese Modifikation des Apo Rodagons 4/80mm beträgt der Weitpunkt ca 2m.
2. Das MFS mit dem APO Rodagon f=4/105mm benötigt dagegen einen sog. Abstimmtubus ( engl. spacer) Das ist ein verkürzter Verlängerungstubus , dessen Länge je nach Kamera z. B. bei Nikon 17mm , bei Canon EOS 23mm beträgt.
Die Fokussierung reicht dann von unendlich bis M 1:3 , mit dem V-Tubus 50mm ca. M 1:1 und mit allen drei Tuben 32,50,100mm bis ca. M 2:1. Die Abstände betragen mit dem jeweiligen Abstimmtubus ohne Verlängerungstubus 40cm, mit Verlängerungstubus 32 20cm und mit 32,50,100mm 15cm.
Im Zusammenhang mit Makrofotografie wäre auch unser Macroscope (MCS) erwähnenswert, das ist bisher die einzige brauchbare Vorsatzlinse mit 12 Dioptrien (bei 2 asphärischen Linsen) das mit einem guten Grundobjektiv bis in die Ecken scharf ist. Mit dem APO Rodagon 4/80mm und einem Übergangsring 52/40,5, wenn das Objektiv auf unendlich fokussiert ist, erreichen Sie M 1: 1 bei 8cm Abstand. Mit dem APO 105mm M 1,3:1 vergrößernd bei ca. 8 cm Abstand.

Grüße Steffen
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Beitragvon Artemisia » 10. Jan 2008, 16:00

Hallo Steffen, ich hab so eine Kombi. Zörk MFS + Rodagon, 80. Das ist aber ein ziemliches Gewürge bis man die richtige Schärfeebene hat und dann alles manuell. Das letzte Bild meiner Seeigel-Serie ist damit gemacht: http://www.makro-forum.de/ftopic13866.html. Also. ich bin immer froh, wenn ich meine Makro-Objektive wieder draufgeschraubt habe.
LG Katharina
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Beitragvon Steffen_Class » 12. Jan 2008, 13:17

Hallo Katharina,
weißt Du wieviel Gramm das Zoerk MFS mit 80mm/4 mitsammt den drei Verlängerungstuben wiegt?
Hat man ohne die drei Verlängerungstuben Offenblende 4 oder weniger? Weil zwischen Rücklinse des Apo-Rodagon 80mm/4 und Kamerabayonett ist ja noch Platz, ähnlich wie bei Zwischenringen, die auch Lichtverlust mit sich bringen! Oder kann es sein, daß es hier anders ist, weil es sich umd ein Vergrößerungsobjektiv handelt?
Wieviel Blendenstufen verliert man mit dem Tubus 32mm und wieviel mit allen drei Tuben 32, 50, 100 mm zusammen?
LG Steffen
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Beitragvon Artemisia » 13. Jan 2008, 10:04

Hallo Steffen,
ich habe das Zoerk+Rodagon gebraucht gekauft. Es wiegt in meiner Kombi knapp 250 gr. Ich glaube, die Tuben sind da nicht dabei, hab's nie auseinander genommen. (Adapter zu Nikon ist dran) Es geht von Blende 4-22. Ehrlich gesagt, hatte ich mir mehr davon versprochen. Es ist wirklich nicht komfortabel zu handhaben. Man muss nämlich, um den `Rüssel´zu bewegen ziemliche Gewalt anwenden, was zu einer Feinabstimmung im Makro-Bereich nicht sehr gut passt. Ich häng mal ein Bild von dem Teil an.
Dateianhänge
Kamera:
Objektiv:
Belichtungszeit:
Blende:
ISO:
Beleuchtung:
Bildausschnitt ca.:
Stativ:
zoerk.jpg (105.1 KiB) 4353 mal betrachtet
zoerk.jpg
LG Katharina
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Beitragvon Steffen_Class » 13. Jan 2008, 12:40

Danke Katharina,
bist Du dir sicher, daß Du da kein fehlerhaftes MFS erworben hast? Vielleicht ist es der Person, von der Du es gebraucht gekauft hast, aus geringer Höhe einmal runtergefallen, oder es hat sich sonst irgendwie verzogen, weil irgendwie Druck darauf ausgeübt wurde. Gerade weil es so leicht ist, muß man wahrscheinlich besonders gut darauf aufpassen, daß sich nichts verbiegt und dann klemmt. Du könntest vielleicht mal an info@zoerk.com eine E-mail schicken, und fragen, ob das bei allen Multi-Focus-Systemen so ist, wie bei Deinem gebraucht erworbenem.
LG Steffen
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Beitragvon Steffen_Class » 17. Jan 2008, 13:52

Hallo zusammen, hallo Katharina (ich war schneller),

ich habe an Zoerk noch diese Fragen gestellt:
Habe ich mit dem Multi-Focus-System mit Apo-Rodagon 80mm/4 ohne Verlängerungstuben wirklich Offenblende 4, und wieviel Blendenstufen Lichtverlust hat man mit Verlängerungstuben?
Normalerweise lässt sich das Apo-Rodagon schon leicht schwenken, ohne großen Kraftaufwand, oder? (Es gibt im Makro-Forum eine Katharina, die hat ein MFS gebraucht erworben, und ihres geht schwer zu schwenken, schreibt sie, muß ein Defekt vom Vorgänger sein, oder?)

Hier die Antworten:
ohne Verlängerungstuben gibt es bei unendlich keinerlei Lichtverlust. Maßstabsbedingt tritt bei z. B. M 1:1 der sogenannte Verlängerungsfaktor 4x (d.h. 2 Blenden Lichtverlust) . Um M 1:1 an 24x36 Spiegelreflexkameras mit dem MFS und einem APO Rodagon 4/80mm zu erreichen, wird der Verlängerungstubus 32mm benötigt (d.h. 2 Blenden Lichtverlust). Solche Lichtverluste lassen sich nur durch eine optisch erstklassige Vorsatzlinse ohne optische Qualitätseinbußen begrenzen. Aus diesem Grund haben wir das Zörk Macroscope entwickelt. Mit dessen starken Brechkraft von 12 Dioptien erreicht man mit der Brennnweite 80n (z. B. auch mit Zoomobjektiv) M 1:1 ohne Verlängerungsfaktor, jedoch bei verkürztem Objektabstand von 8cm.
Das MFS lässt sich sehr leicht schwenken. Vermutlich ist bei diesem MFS der Stellring festgezogen. Wir überprüfen es aber jederzeit gerne.
Mit freundlichen Grüßen
H. Zörkendörfer

Grüße Steffen
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Beitragvon Steffen_Class » 18. Jan 2008, 13:49

Über folgendes habe ich von H. Zörkendörfer noch Informationen eingeholt:
Jetzt bräuchte ich nur noch den Lichtverlust in Blendenstufen des MFS bei Abbildungsmaßstab 3:1 mit allen drei Verlängerungstuben 32, 50 und 100mm,
und das Gesamtgewicht mit allen drei Verlängerungstuben.

Die Antworten waren folgende:
bei M 3:1 vergrößernd mit VT 32,50,100mm der V-Faktor beträgt 12x (6 Blenden) Lichtverlust. Mit dem APo Rodagon f=4/105mm und allen drei VT kommt man auf M 2:1 vergrößernd, V-Faktor 8x. Das Gewicht vom MFS mit V-Objektiv beträgt etwa 300g und die 3 VT auch 300g

Grüße Steffen
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Beitragvon Knut » 22. Jan 2008, 21:54

Ich hatte mir im letzten Jahr auch mal das MFS von Zörk zuschicken lassen, um zu testen, ob sich die Anschaffung für mich lohnt.
Die Schärfentiefeerweiterung ist zwar wirklich beeindruckend, ich mußte nach einigen Tagen Test aber feststellen, dass ich mit dem MFS nicht wirklich klarkomme. Trotz eines zusätzlichen Macroscopes waren die erreichbaren Maßstabe nicht höher als mit dem MP-E 65 und ohne Stativ war das Händling ziemlich schwierig.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass das MFS an eine 5D nicht optimal genutzt werden kann (Einschränkungen beim Verschwenken).

Die Möglichkeiten des MFS sind gut, ob es für die Insektenfotografie draussen wirklich effektiv eingesetzt werden kann, ist für mich eher fraglich.

Ich bin aber gespannt auf Ergebnisse, da meine Erfahrungen mit Sicherheit auch auf mangeldes fotografisches Verständnis (Ich hatte zum Testzeitpunkt erst 2 Monate Erfahrung mit SLR-Kameras) zurückzuführen waren.

Gruß
Knut
aktuelle Makroausrüstung: Canon 5D, MP-E 65 Lupenobjektiv, Tamron 90/2.8, MT-24ex Makroblitz, Zörk Macroscope, Kenko 1.4 Telekonverter

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Beitragvon Steffen_Class » 20. Mär 2008, 13:24

Hallo zusammen,
ich habe hier
http://www.makro-forum.de/ftopic13949.html
den Vorschlag gemacht, für kleinere Abbildungsmaßstäbe ein 0.45x Weitwinkel Vorsatzobjektiv vor das Zörk MFS mit z.B. Rodagon 80mm/4 zu schrauben, damit die größeren Blumen plastischer wirken.
Ich weiß allerdings nicht, ob dieses 0.45x Vorsatzobjektiv mit dem Zörk MFS mit Rodagon 80mm/4 wirklich gut kompatibel ist.
Grüße Steffen

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